So schnell ich konnte stürmte ich in den nächsten laden und holte mir Alkohol und eine Schachtel Zigaretten.
"Welche Marke hättest du gerne, Püppchen?", fragte der Mann hinter dem Tresen und seine gelben schiefen Zähne zeigten sich bei seinem perversen grinsen.
"Ist mir egal. Die stärksten!", antwortete ich ruhig obwohl eine stürmische Unruhe in mir herrschte. Ich hätte jeden Moment losheulen können. Die Tränen waren vorprogrammiert und doch hielt ich sie zurück.
Der Mann mit seinem langen ungepflegtem Bart grinste mich immer noch an als er mir eine Flasche voll braunem Whiskey und eine Packung Benson&Hedges Black gab und ich aus dem Laden stolperte.
Draußen stürmte es und der Regen peitschte in mein Gesicht und dann überkam mich die Traurigkeit. Die klaffende Wunde in mir wurde weiter aufgerissen und mein Mund wurde wässrig, als die ersten Tränen aus Meinem Augen quollen und ich erschütterte in den Himmel sah. Die grauen Wolken starrten zurück und ich stand einfach da. Es goss vorbildlich und auch meine Tränen hielten mit dem Regen mit.
"Miss?", fragte jemand neben mir und ich drehte mich um. Ein Mann in einem schwarzen Trenchcoat und lackierten Büroschuhen stand hinter mir und sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.
Ich wartete auf eine Regung seinerseits.
"Miss", wiederholte er aufdringlich "ich möchte vorbei!", sagte er schließlich und ich starrte ihn noch für eine gefühlte Ewigkeit an. Ich hätte damit gerechnet, dass er mich fragt ob alles okay ist. Ich dachte selbst ein fremder Mensch könnte auch mal fürsorglich und nett sein, aber ich hatte zu viel von der Menschheit erwartete.
Als ich immer noch nicht aus seinem Weg gegangen bin, weil ich mich so hintergangen fühlte stöhnte er auf und quetschte sich an mir vorbei.
Ich sah ihm hinterher.
Was hatte das Leben überhaupt noch für einen Sinn? Gar keinen meine lieben Freunde!
Das Leben ,wie wir es leben ist eine einzige Lüge! Wie versuchen uns Tag für Tag mit Schmerzen und Niederschlägen herumzuschlagen. Manche mehr, manche weniger. Und wir versuchen uns kleine Verschönerungen im Leben rauszusuchen, damit die Antwort nicht zu schmerzhaft ist. Die Antwort ist, dass es keine Verschönerungen gibt! Es gibt kein Leben nach dem Tod. Die Menschen sagen das um ihre Angst zu mildern! Es gibt kein Schicksal oder ein Universum, was einem Entscheidungen abnimmt. Es gibt keinen Gott, der dort oben sitzt und uns den richtigen Weg weist!
Aber es ist okay, wenn wir Menschen uns diese Verschönerungen einprägen, weil das Leben ohne diese Ermutigung, ohne diese vielen Erklärungen keinen Sinn machen würde. Es würde keinen Sinn machen, weil es viel zu schmerzhaft wäre! Keiner würde diesen Schmerz aushalten!
Ich hätte gerne noch in der Lüge gelebt. Ich hätte gerne Verschönerungen gehabt. Ich hätte gern an etwas geglaubt. Ich wollte die Wahrheit nicht wissen. Die Lüge ist so viel schöner als die Antwort!
Mein Herz zerbärste an der Klippe des Lebens und der Lüge und alles was übrig blieb war die nackte Wahrheit.
Ich wusste es, und ich war verdammt unzufrieden, dass ich es so erfahren habe.
Auf dem Weg nach Hause (was nach meiner Schätzung mit so viel Alkohol im Blut nicht die normalen zehn Minuten dauerte sondern mindestens zwanzig) rauchte ich meine Zigarette. Immer wieder inhalierte ich den kratzigen Rauch in meine Lungen hinein. Nach wenigen Zügen veränderte sich keine Sichtweise. Meine Hände kribbelten unglaublich und ich schwang hin und her. Ich konnte kaum noch gerade laufen.
Als ich in die rechte Häusersiedlung einbog stand kein anderer angelehnt an der Grünen Straßenlaterne als Harrold Edward Styles. Das Glück (was es eigentlich auch nicht geben konnte) war heute und auch all die anderen Tage meines armseligen Lebens nicht auf meiner Seite.
Ich sah auf den Boden. Klemmte die Zigarette zwischen meine Zähne und drückte die große Whiskey falsche unter meinen Arm.
So unauffällig wie ich konnte schwankte ich auf die andere Straßenseite und versuchte vergeblich meinen Schlüssel aus meiner Jackentasche zu fummeln, doch meine Muskeln waren von dem Nikotin so betäubt, dass ich sie nicht mal in der Hand halten konnte.
Und so entschloss ich mich in meinem Wahn bloß nicht nach Hause zu gehen. 1) war ich betrunken 2) würde Harry mich bemerken, falls er das nicht schon längst getan hat und 3) ich war echt betrunken!
Also ging ich schnurstracks an meinem Haus vorbei und lief mit gesenktem Kopf durch die Nachbarschaft ohne wirkliches Ziel.
Ich hörte gedämpft Schritte hinter mir und ich wusste, dass es nur Einbildung war, aber trotzdem hatte ich so großes Herzrasen, dass ich immer schneller lief und die Flüssigkeit in meiner Flasche laut hin und her schwappte.
"Faith, warte!", die Stimme hörte sich so eisig an, dass ich laut nach Luft schnappte und die Zigarette auf den nassen Boden fiel. Ich traute ich nicht mich umzudrehen und es war wohl doch keine Einbildung, dass jemand hinter mir war und mich verfolgte.
Ich hörte nur noch das leise plätschern und mein viel zu schnell rasendes Herz in meiner Brust.
Eine Hand an meinem Arm drückte leicht zu und sofort riss ich mich los, doch langsam spielte sich die Stimme ein weiteres Mal in meinem vernebelten Kopf ab und mir wurde klar, dass es Harry sein müsste.
Ich drehte mich etwas geduckt um und sah vorsichtig in die grünen mir vertrauten Augen.
"Harry...", flüsterte ich unglaubwürdig.
"Was ist los? Bist du betrunken?", aus dem kleinen erschrockenen Mädchen wurde das Biest in mir. Ich stellte mich gerade hin, sah ihn mit etwas zugekniffenen Augen und hochgezogenen Augenbrauen mitten in seiner smaragdgrünen Augen und öffnete die Flasche protestieren und trank einen Schluck. Es fühlte sich an,a los hätte mir jemand Benzin in den Rachen gekippt und würde ein brennendes streichholzhinterherwerfen.
Er nickte verständlich.
"Was ist aus dir geworden?" , fragte er mich unglaubwürdig.
"Die selbe Frage könnte ich dir stellen."
Verwirrt sah er mich an. Diese Augen.....
Er ging nicht drauf ein und sagte geflissentlich "du bist jetzt eine Trinkerin?"
Ich begann zu kichern und antwortete mit hoher Stimme "und du eine hure!"
Mit diesen Worten drehte ich mich um und legte den Gang meines Lebens hin.
"Faith!", rief er mir verärgert hinterher, doch anstatt mich umzudrehen zeigte ich nur noch meinen Mittelfinger über meine Schulter und schrie wegen dem Abstand zwischen uns "Geh zu deiner leck-Freundin Harry Styles und verschwände nicht deine wertvolle und kostbare Zeit mit mir. Ich werde dich nicht mit meiner Zunge bezahlen!"
So verschwand ich und wo ich landete, war nicht unbedingt ein Ort für Mädchen die betrunken waren und daraus sollte ich wohl noch 47 Tage lang die Konsequenz ziehen!
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Captured | H.S
FanfictionDas einzige, was mir neben dem Tod noch blieb, war der Hass. Der Hass gegen mein Leben, gegen meine Liebe für den Jungen, der mich nicht lieben konnte, gegen meine Mum, die mich nie fand, als ich weg war. Aber am meisten, hasste ich, meinen Mörder! ...