Roadkill (Jeongchan FF)

Chapter 2: Feeling very, very horrible

Chan parkte sein Auto vor Hyunjins Haus. Hoffentlich konnte Changbin und Hyunjin seine Laune verbessern. Heute war einfach kein guter Tag gewesen. Er sah, dass Bitto und Kogyeol bereits da waren. Der orangehaarige, junge Mann klingelte an der protzige Tür seines Freundes. Selbst der Eingangsbereich des weißgestrichenen Hauses war protzig und dekoriert. Sicher hat es Hyunjin so eingerichtet. Changbin würde sich nie ein Keramiklama vor die Tür stellen. Dafür war sein bester Freund einfach nicht zu haben. Laut ihm brauchte es keine Verschönerung, weil er das Nüchterne bevorzugte als dekorierte Sachen. Allerdings hatte er sich von Hyunjin überreden lassen, sowie man es sieht. Der Künstler lebte erst einen Monat bei Changbin und hat seinem Haus bereits seine persönliche Hyunjinnote gegeben. Bestimmt sah es im Inneren nicht anders aus. Überall würde man erkennen, dass Hyunjin am Werk war. Chan klingelte.

Wenig später machte ihn Hyunjin auf. Er lächelte ihn strahlend an. Wie immer steckte Hyunjin in modischen Klamotten. „Man sieht, dass du dich schon hier verewigt hast", sagte Chan grinsend und reckte das Kinn zu der weißen Lamastatue an der Tür. „Ich hab dieses Lama gesehen und musste es einfach haben. Es gibt dem ganzen eine schönere Aura"

„Und was sagt Changbin dazu?"

Sein bester Freund gesellte sich zu ihnen. Changbin steckte in eher gemütlichen Sachen. Für Chan war es immer noch ein Rätsel, wie die beiden sich fanden, denn sie waren wie Tag und Nacht, doch bekanntlich ziehen sich Gegensätze an. „Er findet es zu kitschig", sagte Changbin und verschränkte die Arme. Hyunjin knuffte seinen Freund in die Schulter, was lustig aussah, denn Hyunjin war ein ganzes Stück größer als der kleinere Changbin. „Du willst nur nicht zugeben, dass es dir tief im Inneren gefällt. Komm Chan, die anderen sind schon da." Die Gastgeber führten Chan in das schick eingerichtete Wohnzimmer und wie erwartet hat Hyunjin auch hier gewütet. Abstrakte Kunst hing an der Wald. Ein paar Skulpturen waren an den Wänden hingestellt worden. Chan sah seine anderen Kumpels Bitto und Kogyeol bereits sitzen. „Hey, Chan", begrüßte Bitto ihn. Er war eher der ruhigere und sagte oft nichts. Kogyeol war eher gesprächiger. „Hey, ihr beiden" Der orangehaarige junge Mann setzte sich neben ihnen hin. Hyunjin und Changbin stellten sich vor ihren Freunden hin. „Okay, es gibt einen Grund, wieso wir euch drei zu uns heute eingeladen haben. Binne und ich werden heiraten!" Hyunjin fiel Changbin um den Hals und küsste ihn sanft. Bitte und Kogyeol klatschten erfreut, nur Chan war nicht für so eine Gefühlsregung zumute. Er freute sich für die beiden, keine Frage, denn sein bester Freund liebte Hyunjin mit ganzen Herzen aber jetzt wo er wusste, dass die beiden heiraten werden, fühlte er diesen schrecklichen Schmerz in seiner Brust.

„Das freut mich sehr für euch", sagte Chan schwach lächelnd. „Und zu der Feier des Tage hab ich Alk gekauft! Betrinkt euch bloß nicht. Ich spiele dieses Mal nicht euren Chaffeur!", sagte Changbin, während er in der Küche lief, um den gekühlten Alkohol aus der Küche zu holen. Hyunjin gab seinen Gästen Gläser und strahlte über das ganze Gesicht. Chans schon nähender Stimmungstief wurde nur mit Hyunjins Freude nur noch schlimmer.Er spürte schon die imaginäre Last auf seinen Schultern. Heute war wirklich kein guter Tag. Zuerst hatte er Stress mit seinen Kollegen im Baumarkt und jetzt das. Changbins und Hyunjins Freude zeigten ihm nur, wie beschissen sein Leben eigentlich war. Ein Job, der ihn nicht erfüllte und keine Partnerin oder Partner, der sein Tag verbessern konnte. Wenn der Tag schon so scheiße war, dann könnte er sich besaufen lassen. Ihm egal, ob er dann nicht mehr fahren konnte. Würde sich eben ein Taxi rufen oder Changbin so lange anflehen, bis er ihn dann doch fahren würde.

Chan kippte sich den ersten Shot in seine Kehle runter. Der zweite Folgte. Seine Freunde wussten, dass Chan sehr viel wegstecken konnte, wenn er trank und so hielten ihn nicht auf. Erst bei seinem vierten Short, baten sie ihn aufzuhören, doch Chan wollte seinen Frust einfach nur wegsaufen. Er trank bis ihm leicht schwindelig wurde und Hyunjin ihm das Glas aus der Hand nahm. „Okay, genug getrunken, Channie. Hey, was hältst du von Pfingstrosen?" Chan schaute sehnsüchtig das Shotglas an, der Alkohol im Blut lockerte seine Stimme und er fühlte sich entspannter. Wenn er den Zustand nur verstärken konnte. „Kein Plan", sagte er kurz und seufzte, als Hyunjin sein Shotglas aufräumte.