Roadkill (Jeongchan FF)

Chapter 21: Two babysitters for the big, bad wolf

„Nein", winselte Chan, er versuchte sich das Blut von seinen Krallen vom Körper zu reiben, doch es war schon getrocknet. „Ich kann nicht zulassen, dass du hier bleibst und außerdem...hast du doch schon gejagt." Und das war einmal zu viel. Es war zu viel für Chan. Er konnte nicht damit klarkommen, dass er wirklich einen Menschen umgebracht hatte. Jeongin knurrte leicht. Er hatte keine Lust auf dieses Versteckspiel mit Chan. Der Halbwerwolf bewegte sich kein Stück. „Komm jetzt raus oder ich muss dich dazu zwingen." Der Alphasohn knurrte tiefer und bedrohlicher. Nachdem Chan eingesehen hatte, dass das Blut nicht so einfach aus seinem Fell rauskam, kam er aus seinem Versteck. Er wollte jetzt so schnell wie möglich unter die Dusche. „Jeongin...ich wollte das nicht", winselte Chan und schaute betrübt in die gelben Augen des schwarzen Werwolfs. Jeongin ignorierte Chans Satz und übernahm einfach die Führung. Je schneller sie zurück waren, desto sicherer war es für sie.

Auf den Weg gabelten sie Minho auf, der zusätzlich aufpasste, dass Chan nicht einfach so abhaute. Chan aber dachte nicht dran wegzurennen. Er fühlte sich einfach nur schuldig für das was er getan hatte. Sie erreichten Chans Grundstück, als seine animalische Instinkte wieder ausbrachen. Er sah dem ganzen jetzt wieder mit anderen Augen. Die beiden wollten ihn in die Knie zwingen, weil er nur fressen wollte. Er wollte doch einfach nur seinen Hunger bekämpfen. Sein Hunger, der noch nicht gestillt war. Chan lies die beiden ein kehliges Knurren hören, während er seine Muskeln anspannte. Wenn sie glaubten, sie könnten ihn sonst wohin schicken wie ein ungezogenes Kind, dann konnten sie ihn mal. Er knurrte lauter, Geifer tropfte aus seinem Mund und er blieb stehen. Wenn griff er am besten jetzt als erstes an? Jeongin sah muskulöser aus, also würde er Minho angreifen. Er krümmte seine Pfote zu einer Klaue und schlug nach den graubraunen Werwolf.

Minho allerdings hatte den Hauch an Kampfwillen von Chan ausströmen riechen können und achtete mehr auf Chan. Als er sah, wie er ihn angriff, wich er ihn geschickt hatte. Es gab einen großen Unterschied zwischen ihm und Chan und das war nicht nur die verschiedene Werwolfarten. Es war seine Kampferfahrung. Während er als Vollblutwerwolf das Kämpfen bereits als Welpe gelernt hatte, kämpfte Chan hier zum ersten Mal. Außerdem war sein Gedanken so in Chaos gehüllt, dass seine Aktionen unüberlegt ausgeführt wurden und so leicht abgewehrt werden konnten. „Bring ihn ins Haus, bevor er noch etwas Dummes macht", bat Minho Jeongin, der nach wie vor Chans Angriffen auswich. „Komm ins Haus, Chan", forderte Jeongin den sandfarbene Halbblutwerwolf auf. Chan jedoch hörte nicht darauf und versuchte immer noch gegen Minho zu kämpfen. Minho musste sich wirklich zusammen zu reißen Chan nicht selber zu attackieren, denn sein Kampfinstinkt wollte genau das. Er wollte ihm zeigen, wer stärker war. Jeongin packte Chans Arm und versenkte seine Krallen in Chans dichtes Fell, bis er auf Haut traf.  Chan jaulte auf und hörte sofort auf Minho anzugreifen. Wieso wollten die beiden anderen Werwölfe so sehr, dass er nicht jagen gehen? Spürten sie nicht selber die Sehnsucht nach saftigen Fleisch, den Rausch, wenn ihr Opfer vor ihnen wegrannte?

„Du willst doch auch sicher jagen. Also lass mich gehen und ich komme dir nicht in die Quere", bot Chan ihm an. Jeongin brachte ihn einfach weiter ins Haus und lies Chan erst dort los. Mit einem hatte er recht. Jeongin wollte jagen gehen, denn auch er wurde vom Vollmond beeinflusst. Er spürte seine Kraft stärker als sonst, die Mordlust präsenter. Würde Chan nicht hier sein, dann würde er mit Minho losziehen und schöne Beute machen. „Minho? Wirst du hier bis morgen bleiben? Ich muss wissen, ob ich mich wieder verwandeln kann." Der loyale Betasohn war sofort damit einverstanden. Er würde alles machen, was Jeongin wollte. „Und achte darauf, dass Chan nicht abhaut."

Und die beiden Werwölfe passten die gesamte Vollmondnacht auf Chan auf.