Innie hörte ein Rascheln. Panisch drehte er den Kopf in die Richtung, aus der es gehört hatte. Zwei glühend gelbe Augen erschienen aus der Dunkelheit, ein massiger Körper wurde sichtbar. Minho. Innie sah sich nach einem Versteck um, fand aber nur eine freie Stelle vor, die ihn nicht mit der Dunkelheit des Waldes verschmelzen lies. Er war dem Werwolf ausgeliefert. Deswegen machte er sich so klein wie möglich, während er die Knie an sich zog und den Kopf in seine Kniescheiben presste. „Ich bin nicht hier, um dich zu töten, falls du das denkst", meinte Minho und näherte sich den fremd riechenden jungen Mann. Innie hob nicht den Kopf, egal wie nett Minho seine Worte klingen lies. Der Werwolf würde sich auf ihn stürzen und ihn auffressen.
„Du bist Inne, richtig?", fragte Minho und stellte sich vor ihm hin. Der verschreckte, junge Mann spürte die starke Präsenz des Monsters. Er könnte jetzt nicht mehr fliehen, auch wenn er das wollte. Eine schnelle Bewegen und er würde die riesigen Krallen in seinem Körper haben. „Kannst du nicht schlafen?" Minho sah, dass er hier sanft sein sollte und sein wölfisches Ich zurück stecken musste. Innie stank nach purer Angst. Angst wegen ihm. „N-Nein...ich vermisse Channie", wimmerte er leise und zog die Arme fester um sich. Bei den Namen zog sich etwas in Minho zusammen und er wollte wieder losknurren. Der Name verursachte solche Wut in ihm. Minho erinnerte sich an Chans Theorie. Innie war nicht Jeongin und deswegen musste er ihn anders behandeln. Jeongin hasste Chan mit jeder Faser seines Körpers, doch dieser junge Mann hier, spürte tiefe Zuneigung für Chan. „Er vermisst dich sicher auch", meinte Minho sanft. Er vermisst deinen Körper, fügte er im Stillen hinzu.
Chan war für Minho nichts weiteres als ein perverses Arschloch. Langsam hob Innie den Kopf. Er hatte ganz große, verschreckte Augen. Sie sahen wässrig aus, als würde er gleich zu Weinen anfangen. „Darf ich zu ihm?" Sein Herz sehnte sich so schrecklich nach Chan. „Nein...Innie...dein Platz ist hier", erwiderte Minho sanft. Er würde Innie nicht zurück zu Chan lassen, denn in dem Körper hier steckte auch Jeongin und der würde Chan nie wieder sehen wollen. „Aber Channie ist nicht hier...hier ist es so dunkel und gruselig. In Channies Bett ist es ganz warm und gemütlich", schmollte Innie. Wenn Jeongin das nur hören könnte, dachte Minho belustigt. Er würde tobsüchtig durch den Wald rennen. „Minho? Darf ich ehrlich sein?", fragte Innie schüchtern. Der Werwolf machte ihn nicht mehr so viel Angst wie vorher. Außerdem fühlte er sich nicht mehr alleine. „Was gibt's?"
„Findest du es wirklich so schlimm, wenn Channie seinen Penis an meinen drückt und mich küsst?" Innie erinnerte sich haargenau noch an die Konversation. Es war der Moment, wo Minho rasend wurde und Innie Angst machte. Minho war fasziniert von dem ganzen. Innie sah aus wie Jeongin, doch er war so komplett anders. Jeongin würde so etwas nie in den Mund nehmen. Er wusste, wie widerlich Jeongin die Paarungszeit fand. „Behalte solche Sachen für dich", knurrte Minho und gab ihm keine wirkliche Antwort auf seinen Frage. In seiner Position durfte er solche Sachen nicht in den Mund nehmen. Er hatte zwar auch ein paar Momente, wo er sich hingeben wollte, während die Paarungszeit im Gange war, doch ihm war es lieber, wenn diese Momente so schnell wie möglich weg gingen. Sie vernebelten seinen Verstand.
„Aber Channie hat gerne über solche Sachen geredet", meinte Innie. Ihm war es egal, ob Minho nicht über sowas reden wollte. Im Moment war seine Sehnsucht nach Chans Küssen und seinen Berührungen zu stark. Minho verlor langsam die Geduld. Auf Innie aufzupassen war schon eine Sache an sich aber über die Paarungszeit zu reden, war zu viel für ihn. Es lies ihn wütend werden und er konnte sein Knurren nicht mehr aufhören. „Jetzt hör mir gut zu. Ich bin garantiert der falsche Ansprechpartner für solche Sachen. Wenn du dich deinen Paarungstrieb hingeben willst, dann verschwinde irgendwo in den Wald und reibe dich an irgendwelchen Bäumen, aber mich lässt du damit in Ruhe." Minho knurrte tief und bedrohlich. Wie sehr wünschte er sich, dass Jeongin wieder da war. Er hätte es genau so schrecklich gefunden über sowas zu reden. „Entschuldigung....ich bin schon ruhig....dir scheint das alles nicht zu gefallen...", meinte Innie. Minho blickte in die Dunkelheit von der er gekommen war. Wie sehr wollte er wieder schlafen. Stumm lief er zurück. „Gehst du wieder schlafen?", fragte Innie und lief ihm nach. Minho knurrte nur. Schweigend liefen sie Seite an Seite zurück zu ihrem Schlafplatz. Der Werwolf legte sich hin und rollte sich zusammen, während Innie da saß und wach blieb.
Noch bevor die Sonne richtig am Himmel stand, wachte Minho auf. Vor ihm tigerte ein Werwolf mit schwarzen Fell. Erleichtert seufzte Minho. Jeongin war zurückgekehrt. „Gut, dass du endlich mal wach bist. Wir wollen gleich Jagen gehen. Kommst du mit?" Minho rappelte sich auf. Und wie er jagen wollte. „Das war eine verrückte Nacht...", knurrte er bedrohlich, während sie sich zu den anderen Werwölfen begaben. Jeongin fragte wieso. „Innie war da und hat über die Paarungszeit geredet." Der schwarze Werwolf fletschte mit den Zähnen. „Das ist alles Chans Schuld! Ich kann kaum erwarten zu jagen. Ich will den Mistkerl endlich vergessen können."
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Roadkill (Jeongchan FF)
Fanfic-REUPLOAD- Frustriert und angetrunken fährt Chan nachts nach Hause. Dabei fährt er den Werwolf Jeongin an. Der Unfalls hinterlässt Schäden in Jeongins Psyche und verwandelt ihn zeitweise in sein komplettes Gegenteil: Vom angriffslustigen Alphasohn i...