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Am nächsten Morgen stand ich erschöpft auf. Ich hatte keine Motivation, aus dem Bett zu kommen. Lara war nicht neben mir, und auch im Badezimmer konnte ich sie nicht finden. Also schrieb ich ihr eine kurze Nachricht:

Alya: Wo bist du, Mann? Ich mache mir Sorgen. Warum lässt du mich alleine?

Lara: Sorry, bæ, bleib lieber dort. Ich bringe dir das Essen ins Zimmer.

Das war irgendwie seltsam. Die Lara, die ich kannte, hätte mir normalerweise hundert Nachrichten geschickt, um mich zu holen. Aber ich ignorierte sie. Ich duschte schnell, machte meine Haare, schminkte mich ein wenig und zog mich an. Da es sehr warm war, entschied ich mich für einen kurzen Rock. Heute war schließlich der letzte Tag vor dem großen Spiel.

Als ich darüber nachdachte, bekam ich sofort Gänsehaut... Denn ich wusste, dass Kenan dort war. Der Kenan, in den ich mich verliebt hatte... aber der so tat, als wäre ich nie ein Teil seines Lebens gewesen.

Es tat immer noch ein wenig weh, aber ich hatte gelernt, damit umzugehen. Denn wenn ich ehrlich bin, hat Kenan mich nicht verdient.

Doch tief in mir liebte ich ihn noch genauso wie damals... Ich wollte es nur nicht zugeben.

Ich verschloss unser Zimmer und ging zum Aufzug. Dort stand wieder dieser freche Freund meines Bruders. So selbstverliebt und provokant. Ich warf ihm nur einen schiefen Blick zu, ohne ein Wort zu sagen.

Baris: Man sagt "Guten Morgen", du weißt schon. Dabei sah er mich mit diesem frechen Grinsen an.

Alya: Guten Morgen. Zufrieden? fragte ich.

Er lächelte nur und sah mich weiterhin mit diesem provozierenden Blick an.

Wir sind in gleiche Richtung gelaufen ins Café, und plötzlich hatte ich das Gefühl, dass er mir hinterherlief.

Alya: Warum läufst du mir hinterher, Baris? fragte ich.

Baris: Um deinen Hintern zu beobachten.

Ich starrte ihn entgeistert an. Das war dann vielleicht doch ein bisschen zu ehrlich.

Ich ging einfach weiter, ohne etwas zu sagen. Im Café angekommen, war es so voll, dass ich fast meinen Bruder und Lara übersah. Ich fragte mich, warum Lara mir gesagt hatte, ich solle nicht kommen. Als sie mich sahen, schienen sie irgendwie erleichtert – hatten sie vielleicht Kenan gesehen? Ich sagte jedoch nichts und setzte mich einfach zu ihnen.

Alya: Warum habt ihr mich nicht geweckt? Ich war ganz alleine dort.

Nach allem, was mit Kenan passiert war, hatte ich Angst, wieder verlassen zu werden, und ich mochte es nicht, alleine zu sein.

Kaan: Du schläfst wie ein Stein! Nichts und niemand kann dich aufwecken.

Wir aßen schnell und gingen dann zurück ins Zimmer, um uns fertig zu machen.

Meine Gedanken kreisten wieder nur um Kenan. Ich war nervös. Was, wenn er so tat, als würde er mich nicht kennen? Was, wenn seine angebliche Freundin auch dabei war? Tausend Gedanken schossen mir durch den Kopf.

Und dann war es endlich so weit: Wir machten uns auf den Weg zum Stadion, um beim Training zuzuschauen. Natürlich war der freche Baris auch mit dabei.

Als wir ankamen, stellte mich mein Bruder den anderen vor, da mich noch niemand kannte.

Lara und ich suchten uns einen Platz und setzten uns. Plötzlich kam Baris auf mich zu, was mir ein wenig seltsam vorkam.

Alya: Was will der denn jetzt? dachte ich mir.

Baris: Kann ich dir meinen Pullover anvertrauen? Dabei schenkte er mir ein Lächeln.

Alya: Warum nicht, selbstverliebter? erwiderte ich schlagfertig.

Es war etwas an diesem Jungen, das mich faszinierte. Er nervte mich zwar manchmal, aber irgendwie war er nicht so schlimm. Ich glaube, es gefiel mir sogar ein bisschen.

Plötzlich durchzuckte mich ein Schmerz im Herzen. So etwas hatte ich seit der Trennung von Kenan nicht mehr gefühlt.

Mein Albtraum is wahr geworden...

Die Stille zwischen uns.|Kenan YildizWo Geschichten leben. Entdecke jetzt