11💫

24 3 0
                                    


Heute ist der große Tag. Heute spielt unsere Mannschaft gegen Tschechien.

Ich stand auf und fühlte mich kaputt, gleichzeitig verwirrt und verletzt.

Der erste Gedanke, der mir durch den Kopf schoss, war Kenan.

Im Moment fühlte sich die Welt um mich herum kalt und fremd an. Ich fühlte mich leer. Unsere gemeinsame Vergangenheit mit Kenan – voller Lachen, Nähe und unserer gemeinsamen Pläne. War das alles nur eine Lüge? Lara bemerkte schnell, wie ich mich fühlte.

Lara: „Alya, du sollst dir nicht so viele Gedanken machen. Dadurch machst du dich nur kaputt. Du musst neu anfangen."

Alya: „Lara, ich bin mir nicht sicher, ob ich wirklich bereit bin, Kenan komplett zu vergessen. Mein Herz sagt mir, dass ich nicht aufgeben soll, doch mein Verstand sagt mir, dass ich ihn endlich loslassen soll."

Ich fing wieder an zu weinen, fühlte mich einfach nur verwirrt und traurig.

In diesem Moment klopfte es an der Tür. Lara war noch duschen und konnte nicht öffnen. Also ging ich zur Tür und öffnete sie. Und da stand er – der freche Baris, mit seinem provokanten Blick, der mir irgendwie gefiel. Als er meine Augen sah, die vor Tränen glänzten, wurde er sofort ernst.

Baris: „Hey, was ist los? Wer bringt so eine Schönheit zum Weinen? Sag nur, wer."

Er sah so ernst aus, dass ich plötzlich laut lachen musste und fast vergaß, dass ich vor Sekunden noch geweint hatte.

Baris: „Was ist denn los? Was lachst du mich aus?" Und dann lachte er mit.

Für einen Moment war es still zwischen uns, und ich dachte mir:
„So schlimm ist der Typ gar nicht."

Alya: „Alles gut, Baris. Ich werde es dir irgendwann erzählen. Geh jetzt, ich muss mich anziehen."

Baris: „Ohne mich?"
Er lachte, und als er aufhörte zu lachen, kam er mir näher, Schritt für Schritt. Jetzt standen wir da, ich mit dem Rücken zur Wand und er vor mir. Ich wehrte mich nicht dagegen. Es fühlte sich an, als wäre die ganze Trauer und Enttäuschung verschwunden. Ich spürte Wärme.

Doch als er mir noch näher kommen wollte, stellte ich meine Hände auf seine Brust und stoppte ihn. Er schaute mir tief in die Augen und hielt meine Hände fest.

Alya: „Baris, du musst gehen," flüsterte ich.

Baris: „Was, wenn nicht?"

Um ehrlich zu sein, wollte ich nicht, dass er geht. Ich wollte, dass er bei mir bleibt, dass ich seine Wärme spürte. Doch sofort kam Kenan wieder in meine Gedanken.

Alya: „Baris, bitte," flüsterte ich erneut.

Er ließ mich los, nahm seine Jacke, die ich gestern versehentlich mitgenommen hatte, und ging.

Ich ließ mich auf mein Bett fallen.

Alya: „Was machst du da, Alya? Vorher hast du wegen Kenan geheult, und jetzt weckt Baris dein Interesse?"

Es war seltsam. Nach Kenan gab es keinen anderen. Doch plötzlich war der blonde Baris da, den ich anfangs sehr nervig fand.

Als Lara aus dem Badezimmer kam, wusste sie sofort, dass etwas zwischen mir und Baris passiert war. Sie lächelte mich an und sagte:

Lara: „Sag mir sofort, was los ist!"
Sie lachte.

Ich konnte nicht anders, als mit ihr zu lachen, und erzählte ihr, was zwischen Baris und mir passiert war.

Lara: „Vielleicht hat dir Gott ein Zeichen geschickt, dass Baris der Richtige ist – der dich immer nervt."

Alya: „Übertreib nicht, ja? Ich finde ihn immer noch ein bisschen nervig."

Und wir lachten wieder.

Lara: „Ah, Alya, ich wünschte, ich würde dich jeden Tag so lachen sehen."
Und wir umarmten uns.

In dem Moment fiel mir etwas auf.

Ich hatte gar nicht an Kenan gedacht, als ich die ganze Geschichte erzählte. Kenan war immer in meinem Kopf, immer in meinen Gesprächen. Das fühlte sich irgendwie seltsam an...

Wir machten uns schnell fertig, und mein Bruder holte uns, um noch schnell etwas zu essen, bevor sie zum Training gingen – vor dem großen Spiel.

Die Stille zwischen uns.|Kenan YildizWo Geschichten leben. Entdecke jetzt