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Wieder ein neuer Tag. Heute war es sonnig, und ich entschloss mich, meinen Bruder und Baris zum Training zu begleiten. Ich wollte meinen Kopf frei bekommen nach dem gestrigen Abend.

„Gib richtig Gas, Baris", sagte ich mit einem leichten Lächeln. Meine Augen funkelten vor Freude, als ich den Trainingsplatz betrat. Ich war einfach froh, etwas anderes zu machen, als an Kenan zu denken.

„Ich gebe mein Bestes, Alya, nur weil du hier bist", lächelte Baris mich an, mit seinem „Flirtblick".

„Ich werde einfach nur zuschauen, Baris", sagte ich lachend.

Ich setzte mich auf die Bank am Rand und beobachtete ihn dabei, was er tat. Mein Herz sprang jedes Mal, wenn er mit seiner gewohnten Entschlossenheit und Leidenschaft trainierte. Es war eine seltsame Mischung aus Stolz und Bewunderung, die ich für ihn empfand. Nicht nur als einen der schnellsten Fußballer, sondern auch als Mensch.

Aus dem Nichts sah ich Kenan mit seiner Freundin. Es fühlte sich an, als würde mich ein Stromschlag erschlagen. Aber diesmal war etwas anders. Kenan sah nicht mehr so erfreut darüber aus, überhaupt draußen zu sein. Er wirkte nachdenklich, fast sorgenvoll. Was für Kenan Yıldız ungewöhnlich war, da er sein Ego immer gerne fütterte.

Ich beobachtete, wie seine Freundin versuchte, mit ihm zu reden und ihn zu beruhigen. Doch irgendwie war Kenan nicht in der Stimmung. Das bereitete mir tatsächlich Freude. Ich grinste so sehr, dass mein Bruder es bemerkte und mich mit einem „Was für eine Dumme" ansah.

Doch Kenan sah mich aus der Ferne, und wir hielten für einen Moment Augenkontakt – etwas, das überraschend war. Er reagierte nicht, und ich tat es auch nicht. Doch der Moment zwischen uns war immer noch da. Irgendetwas brachte mich dazu, zu lächeln. Meine Augen waren auf ihn gerichtet, mit einem Lächeln, das er kannte. Genau dieses Lächeln hatte ich ihm früher geschenkt, als wir zusammen waren. Ich wusste nicht, warum ich ihn anlächelte – nach allem, was er mir angetan hatte...

Als mir das bewusst wurde, drehte ich mich schnell weg. Doch Kenan hatte das bemerkt und starrte mich weiter an, obwohl seine Freundin bei ihm war.

Dann kam Baris. Er ließ sich auf die Bank fallen, trank Wasser, und ich gab ihm das Handtuch, das ich mitgebracht hatte. Er stand auf, und ich trat einen Schritt näher, um ihm das Gesicht abzuwischen, weil es von Erde verschmutzt war. Baris lächelte und fasste meine Hand dabei an.

„Ich wünschte, du würdest jeden Tag mein Gesicht wischen, Alya", sagte Baris und lächelte mich an.

Ich lächelte zurück. Dieser Moment war so intensiv, dass ich kurz vergaß, dass Kenan uns gerade beobachtete.

Als dieser Gedanke wieder auftauchte, trat ich einen Schritt zurück und setzte mich wieder auf die Bank.

Als ich mich umdrehte, war Kenan nicht mehr zu sehen.

„Das ist, was du verdienst, Kenan..." Doch tief in mir fühlte ich mich schuldig, denn ich liebte Kenan immer noch...

War Kenan einfach nur sauer, oder warum verhält er sich die ganze Zeit so? War es vielleicht Eifersucht, die er nicht zugeben will? Warum versuchte er alles zwischen mir und Baris zu zerstören, wenn ich ihm so egal bin?

Meine Gedanken hörten nicht auf und verwirrten mich nur noch mehr...

Die Stille zwischen uns.|Kenan YildizWo Geschichten leben. Entdecke jetzt