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Die Stunden der langen Nacht vergingen. Am Morgen wachte ich mit den gleichen Gedanken auf, die mich schon gestern quälten.

„Warum ist er so fies mir gegenüber? Was habe ich ihm angetan?", murmelte ich, während ich meinen Kopf in meine Hände vergrub.

Es klopfte leise an der Tür. Schnell zog ich meine Shorts und mein T-Shirt an.

„Alya, kannst du bitte kurz mit mir reden?", flüsterte eine Stimme von draußen. Es war Baris.

Ich öffnete langsam die Tür, und Baris trat ein. Er setzte sich neben mich auf das Bett.

„Ich wollte schauen, ob es dir besser geht", sagte er, während er nach meiner Hand griff. Ich schenkte ihm ein schwaches Lächeln.

„Es ist nicht einfach, diese alten Wunden zu heilen, besonders wenn sie noch in der Nähe sind", murmelte ich.

Ich nickte stumm. Mein Herz war schwer, und obwohl Baris mir Trost spendete, fühlte es sich nicht ganz richtig an.

„Danke, Baris", flüsterte ich. „Es bedeutet mir viel, dass du hier bei mir bist", sagte ich.

Baris sah mich tief an und zog mich sanft zu sich. „Ich bin für dich da", flüsterte er.

Wir saßen eine Weile so, ohne ein Wort zu sagen. Doch plötzlich hörte ich Schritte vor der Tür. Es war Kenan. Er war zurück. Seine Schritte kamen immer näher. Ohne Vorwarnung öffnete er die Tür, ohne zu klopfen. Ein arrogant grinsendes Gesicht, seine Augen funkelten herausfordernd.

„Vay, vay, vay, was haben wir denn hier?", sagte er spöttisch, und sofort wurde die Luft schwer vor Spannung.

„Baris, du bist immer noch hier? Ich dachte, du hättest mehr Anstand, als mit so einer Dreckigen abzuhängen", sagte er mit einem selbstsicheren Lächeln zu Baris.

Baris stand sofort auf. Alle wussten, dass er Probleme mit seiner Aggression hatte.

„Was willst du, Kenan?", fragte Baris mit einem kalten Blick. „Du hast hier nichts zu suchen", fügte er hinzu.

Kenan lachte laut und spöttisch. Er drehte sich zu mir und sagte:

„Du bist wirklich verrückt nach mir, oder? du kannst dich einfach nicht von mir zu lösen, oder?", sagte er mit seiner arroganten Stimme.

Baris trat näher, sagte jedoch nichts.

Ich konnte die Spannung im Raum förmlich spüren. Als Kenan wieder den Mund öffnete, sagte er:

„Du hast hier nichts zu entscheiden, Baris. Wer bist du? Ihr neuer Freund?", fragte er mit seiner arroganten Stimme.

„Und wer hat hier das Sagen, du oder Kenan?", fragte Baris mit bedrohlicher Stimme. „Ich verbiete dir ab jetzt, mit ihr zu reden."

„Was denkst du eigentlich, wer du bist, du Heuchler?!" schrie Kenan.

Baris packte ihn am Arm und schien ihn fertig machen zu wollen, doch ich stellte mich sofort zwischen die beiden.

„Genug!", schrie ich plötzlich.

Baris ließ sofort von Kenan ab und griff nach meiner Hand, was Kenan noch mehr auf die Palme brachte.

„Kenan, du hast hier nichts zu suchen. Du hast keine Ahnung, was du redest oder tust. Lass uns einfach in Ruhe!", schrie ich ihn an.

Er sah mich mit seinen kalten Augen an.

„Du bist immer noch dasselbe naive Mädchen wie damals, Alya. Du bist nicht die, die du vorgibst zu sein", sagte er mit einer Stimme, die so klang als würde er mich auslachen .

Baris konnte es nicht mehr aushalten und griff Kenan wieder an, diesmal viel stärker. Baris stieß ihn zur Tür und wollte ihn schlagen, doch ich hielt Baris zurück.

„Du hast den größten Fehler deines Lebens gemacht, Baris, nur wegen diesem naiven Mädchen!", schrie Kenan.

Baris wollte erneut auf ihn losgehen, doch ich hielt ihn fest, als plötzlich Lara und mein Bruder, Kaan, ins Zimmer stürmten.

„Was zum Teufel soll das, Kenan?", sagte Kaan.

„Geh sofort raus, sonst sieht es nicht gut für dich aus", sagte mein Bruder und packte ihn am Arm.

Kenan schubste ihn weg und schrie: „Was mischst du dich ein? Wer bist du, dass du dich einmischst?"

Lara stürmte ebenfalls herein und sah, dass die Situation eskaliert war. Sie wandte sich an meinen Bruder: „Kaan, geh zur Seite", sagte sie, während sie versuchte, Kenan zu beruhigen.

„Kenan, du bist hier nicht willkommen und solltest jetzt gehen", sagte sie mit ruhiger Stimme.

„Befehle gibst du mir auch noch? Was denkt ihr, wer ihr alle seid? Am meisten du, Baris!", schrie er erneut und hörte nicht auf Lara.

Die Atmosphäre im Raum war jetzt so angespannt, dass es fast greifbar war.

„Es reicht, Kenan!", schrie ich ihn an. „Du hast mich genug verletzt und beleidigt! Geht es dir jetzt besser? Ist dein Ego jetzt endlich gestreichelt?", schrie ich ihn, und ich war mir sicher, dass es die ganze Etage gehört hatte.

Kenan starrte mich mit einem kalten Blick an. Für einen Moment dachte ich wirklich, er würde mir eine verpassen. Doch stattdessen schaute er mich mit einem tödlichen Blick.

„Du wirst das alles bereuen, Alya. Ihr alle!", sagte er, als seine Freundin, Selin, den Raum betrat.

„Komm, Selin", rief er zu seiner Freundin, als sie eintrat. Und sie gingen ohne ein weiteres Wort zu sagen.

Ich stand da, atemlos und zitternd, und dachte nur: Was war gerade passiert?

Die Stille zwischen uns.|Kenan YildizWo Geschichten leben. Entdecke jetzt