Kapitel 21

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Aylas POV

Momentan sitze ich auf meinem temporären Bett im Hotelzimmer. Mit einem der Kissen unterstütze ich mein arm, was gerade mein Handy hält. Ich habe meine Familie vermisst, da dachte ich mir, warum nicht anrufen?
Nach dem 5. Ring geht auch endlich meine Mutter ran.

„Alo? Ayla?"

„Alo Anne. Naptınız, iyi misiniz?" (Hallo Mutter, was macht ihr so, geht es euch gut?)

„İyiyiz kızım. Sen naptın asıl? Sana iyi bakıyorlar mı orda?" (Uns geht es gut. Wie geht es dir eher? Passen die dort gut auf dich auf?)

„Ediyorlar annem merak etme. Her şey yolunda inşallah, sıkıntı yok dimi?" (Tun sie Mutter, keine Sorge. Hoffentlich ist alles in Ordnung bei euch. Es gibt keinen Stress oder?)

„Yok kızım. Az kaldı borcumuzun kapanmasına. Bir bu ayın maaşı ve senin bu dünya kupasında kazanacağın maaş eksik.." (Nein, gibt es nicht. Bald sind auch schon unsere Schulden beglichen. Es fehlen nur noch die Gehälter von diesem Monat und das, was du von dieser WM erhalten wirst..) Zuletzt konnte ich noch ihren Scham raushören.

„Anne ich habe dir doch schon so oft gesagt, benden para istemenizden utanmana gerek yok. Kocaman kız olmuşum artık. Gerekenini yapıyorum ve bundan utanmıyorum. Eğer ben etmiyorsam o zaman sizde etmeyeceksiniz." (Ihr müsst euch nicht dafür schämen von mir Geld zu benötigen. Ich bin schon so groß geworden und mache das, was nötig ist. Davon schäme ich mich auch nicht, also solltet ihr es auch nicht tun)

„Sağ ol kızım. Senin yaptığın elbette değil. Bizim için yaptıklarını asla geri ödeyemeyiz. Anne ve Babanız olarak size yetemedik. Hakkını helal et kızım." (Dankeschön mein Schatz. Was du für uns tust ist nicht selbstverständlich. Wir könnten dir niemals zurück zahlen, was du für uns getan hast. Als eure Eltern waren wir nicht gut genug. Verzeih uns mein Liebes.)

Ihre Stimme wurde immer zerbrochener, kurz davor zu weinen. Wobei ich mir eigentlich sicher bin, dass einige Tränen geflossen sind. Da konnte ich einige meiner Tränen ebenfalls nicht zurückhalten.

„Annem lafımı olur. Benim hakkım sizin için hep helaldir. Neyse, Kerem orda mı onunlada konuşayayım? Veya Babam?" (Das ist doch nicht Rede wert Mutter. Egal jetzt, ist Kerem da? Ich würde auch mit ihm noch sprechen. Oder Vater?) kommt meine Stimme auch ganz gebrochen raus.

„Kerem ist noch nicht da, aber dein Vater ist hier." reicht sie ihr Handy meinem Vater, damit ich mit ihm sprechen kann.

„Selamün Aleyküm." kommt die bekannte Begrüßung meines Vaters.

„Aleyküm Selam, Baba nasılsın?" (Wie geht es dir Vater?) grüße ich ihn zurück.

„Allaha şükür kızım. Sen naptın, nasıl gidiyor orası?" (Gott sei dank. Wie geht es dir, wie läufts dort?)

„Burasıda aynı baba. İş güç öyle koşturuyoruz." (Hier ist dasselbe, Arbeit eben.)

„Zorbalık göstermiyorlar dimi? Öyle bir durum varsa, çık gel. Orda mecbur kalmanı zannetme." (Du wirst dort nicht gehänselt, oder? Wenn es so sein sollte, dann komm zurück. Denk nicht du müsstest dort bleiben.) sticht seine überfürsorgliche Seite heraus, was mich zum lächeln bringt.

„Yok öyle bir durum, merak etme. Öyle olsaydı susup kalmazdım. Biliyorsun nasıl olduğumu. Koskocaman Metin Terinin kızıyım." (So ist es nicht, keine Sorge. Auch wenn es so wäre, weißt du würde ich nicht leise bleiben. Immerhin bin ich die Tochter von Metin Terin.) Da bekomme ich auch ein leichtes Lachen von ihm heraus.

„Aynen öyle... borcumuzun bitmesi yaklaşıyor, yavaş yavaş üniversiteye başvursan artık. Daha fazla ertelemeye gerek yok." (Genau so ist es... unsere Schulden werden bald verglichen, du solltest langsam Anfangen dich bei Universitäten zu bewerben. Es ist nicht nötig das noch länger zu ziehen.)

Erinnert er mich an etwas, was ich fast schon ganz vergessen hätte. Seine Worte haben einen Effekt auf mich, so als ob ein Eimer voller eiskaltes Wasser auf mich übergossen wurde. Die rosa-rote Brille wurde von mir genommen. Ayla Terin ist zurück zur Realität gekommen. Da hätte ich schon fast vergessen, wie und warum ich hier überhaupt war.

„Alo?" seine Stimme weckt mich von meinen Gedanken.

„Burdayım. Ehh evet yapıcam. Önümdeki günlerde halletmeyi düşünüyorum." (Bin noch dran. Ehh ja werde ich machen. Habe es vor die kommenden Tage zu erledigen.) versuche ich ihm zu antworten und nebenbei noch meine Gedanken zu sortieren.

„Baba kapatmam lazım artık. Yarın erken kalkacağız. Kereme benden selam söylersiniz artık." (Vater ich muss jetzt auflegen. Morgen müssen wir früh aufstehen. Grüßt Kerem noch für mich.) versuche ich unser Gespräch zu beenden, da ich erstmal für mich noch überlegen muss.

„Tamam o zaman kızım. Kendine iyi bak. Görüşürüz." (Okay dann. Pass auf dich auf. Wir sehen uns dann.)

„Sizde. Görüşürüz." (Ihr auch. Bis dann) sobald ich das gesagt habe, habe ich aufgelegt.

Wie konnte ich das vergessen. Wie konnte ich zulassen meinen Traum, mein Ziel zu vergessen. Ich komme gerade nicht drauf klar. Ja es war vielleicht nur für eine kurze Zeit. Aber das ist lang genug. Sowas dürfte mir nichtmal für eine Sekunde passieren. Statt dass ich mich auf meinen Traum fokussiere, bin ich hier und vergeude meine Zeit mit einem Jungen. Für solche Gefühle habe ich keine Zeit. Für solche Gefühle darf  ich keine Zeit haben.
Während mein Kopf gerade in einem Chaos ist und von seinem Traum aufgewacht ist, scheint mein Herz bei solchen Gedanken zu schmerzen. Aber das kann ich mir nicht leisten. Er und ich kommen von zwei verschiedenen Welten. Er wächst in seiner Welt und ich in meiner.

Wie konnte ich das nur zulassen. Wie konnte ich es zulassen solche Gefühle zu entwickeln, obwohl ich doch besser weiß. Er hat seine träume und ich meine. Er wird seinen Traum niemals für mich opfern und ich werde es auch nicht für ihn tun. Ich kann es mir nicht leisten. Und ich könnte auch von ihm niemals erwarten solche Entscheidungen zu treffen. Wir würden niemals funktionieren. Das Medizinstudium wird viel zu zeitaufwendig sein, um noch nebenbei meine Zeit mit ihm zu verbringen. Außerdem werde ich in Deutschland sein während er in Italien ist. Jede einzelne Realität scheint wie ein Stich in meinem Herzen zu sein.

Oh man, was habe ich bloß getan... Vor Verzweiflungen greife ich mit meinen Händen in meine Haare und stütze meinen Kopf auf diese.
Ich bin für ihn doch bestimmt nur eine Zeitvertreibung. Der denkt sich doch im Leben nichts ernstes mit mir. Wir sind noch so jung, er 21 und ich 20. Genau in so einem Alter fangen die doch alle an sich zu erkundigen. Wie konnte ich das nur machen...

Endlich wieder ein Update nach so langer Zeit. Langsam kommt die Geschichte zu einer Wende... Hoffe das Kapitel gefällt euch 💕

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⏰ Letzte Aktualisierung: 3 days ago ⏰

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Ay YildizWo Geschichten leben. Entdecke jetzt