Eifersucht

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Am nächsten Morgen wachten sie genau in der Position wie sie eingeschlafen waren wieder auf. Helene streckte sich gähnend und musste erst einmal kurz realisieren wo sie sich befand und was gestern gewesen war. Grinsend rappelte sie sich ein bisschen auf und wusste genau wie der heutige Tag ablaufen würde. Sie würde sich wohl um ihren "schwerkranken" Liebsten kümmern müssen. Jedes Mal wenn Flori zuviel getrunken hatte litt er am nächsten Tag Höllenqualen. Kopfschmerzen des Todes, Übelkeit und körperliche Schwäche die dafür sorgte das er keinen Finger rühren konnte. Mittlerweile regte sich Flori unter ihr und fing auch schon wie auf Kommando gequält an zu Stöhnen. Mir ist so schlecht und ich hab solche Kopfschmerzen... jammerte er. Tja Süßer wenn du gestern auch so übertreiben musstest.. lachte Helene fasste sich dann aber doch ein Herz und machte sich auf den Weg zum Badezimmer um eine Kopfschmerztablette für ihren Liebsten zu holen. Aufgelöst in einem Glas Wasser brachte sie ihm diese auch direkt ins Wohnzimmer. Du bist die beste Liebling... seufzte Flori und trank das widerliche Gebräu nicht ohne das Gesicht zu verziehen und nochmal leidend aufzustöhnen. Komm steh auf wir frühstücken erstmal und dann geht's dir bestimmt auch gleich besser.. lachte Helene. Ich kann nicht ...jammerte Flori ..ich kann nicht aufstehen und frühstücken mir geht's einfach zu schlecht. Kannst du mir nicht etwas herbringen? fragte er leidend. Innerlich lachte seine Süße laut auf. Es war einfach zu niedlich wie er sich verhielt wenn es ihm schlecht ging. Zum Glück kam das ja extrem selten vor aber wenn war er den ganzen Tag zu nichts zu gebrauchen. Er wollte dann meistens nur kuscheln und Helene durfte sich keine zwei Meter von ihm wegbewegen. Außer um vielleicht etwas zu Essen zu holen oder eine Tablette. Ach mein armer Schatz.. flüsterte sie... du kannst froh sein das ich dich so sehr liebe. Sie küsste ihn auf die Stirn und machte sich dann auf den Weg in die Küche. Dort bereitete sie fix das Frühstück vor und brachte dann alles auf einem Tablett ins Wohnzimmer. Gemeinsam aßen sie etwas und kuschelten sich dann wieder auf die Couch. Ganz schlecht finden konnte Helene es ja nicht das Florian an solchen Tagen ihre Nähe noch mehr als sonst suchte und sie es sich einfach nur gemütlich machten. Aktuell hatte sie auch noch nicht so viel Lust auf etwas anderes. Das war meistens so bei ihnen beiden. Die erste Woche ihres Urlaubes verbrachten sie immer zum Großteil in ihrer Finka oder an ihrem Strand und konnten sich kaum voneinander lösen. Erst dann hatten beide das Gefühl all das nachgeholt zu haben was ihnen die letzten Wochen entgangen war.
Gegen Abend ging es Flori aber schon besser und sie entschieden sich doch Essen zu gehen. Im Lokal hatten sie gerade ihre Gerichte bestellt als Helene kurz zur Toilette verschwand. Als sie wieder kam sah sie das Flori sich gerade angeregt mit der hübschen Kellnerin unterhielt die die ganze Zeit schon ein Auge auf ihn geworfen hatte. Helene konnte nicht einmal sagen warum aber in dem Moment wurde sie unsagbar sauer. Sie vertrauten sich zu eintausend Prozent und sie wusste das Flori nicht mal einen Blick für andere Frauen übrig hatte. Trotzdem war sie furchtbar wütend und ging schnurstracks zu ihrem Tisch. Na schön zu sehen das du auch ohne mich Spass hast... knurrte sie. Völlig verdattert schaute ihr Schatz sie an. So kannte er seine Liebste überhaupt nicht. Sie war sonst nie eifersüchtig und zeigte ihm deutlich das sie ihm vertraute. Hey Maus was ist denn los?.. fragte Flori...da war doch überhaupt nichts. Das habe ich gesehen..wutentbrannt sprang Helene von ihrem Stuhl auf und stürmte förmlich aus dem Restaurant. Flori wusste überhaupt nicht wie er damit umgehen sollte. Helene und er stritten sich nie. Er konnte sich nicht daran erinnern das es in den vergangenen sieben Jahren je einen wirklich großen Krach zwischen ihnen gegäben hätte. Ganz selten gab es mal unterschiedliche Meinungen aber darüber wurde sofort gesprochen und die Probleme aus der Welt geschafft. Er lief ihr hinterher und versuchte sie aufzuhalten in dem er sie am Arm festhielt. Lass mich... fauchte Helene und riss sich los. Jetzt wurde es Flori aber auch zu bunt. Er griff energischer nach ihr, drehte sie um und drückte sie sanft aber bestimmt gegen die Hauswand. So nicht Fräuleinchen wir reden jetzt sofort darüber und du sagst mir was los ist...forderte er bestimmend. Erst schaute sie ihm nicht in die Augen hob dann aber doch ihren Blick nachdem er sanft ihr Kinn nach oben gedrückt hatte um sie zu zwingen ihn anzusehen. Er sah das ihre Augen mit Tränen gefüllt waren die jeden Moment drohten überzulaufen. Und da kullerte auch schon die erste Träne über ihre Wange und sein Schatz schluchzte herzzerreißend auf. Ich ...ich weiß auch nicht was ...was in mich gefahren ist ..stotterte sie unter Tränen. Ach Süße komm her ..hauchte Flori und zog sie in seine Arme. Wie eine Ertrinkende klammerte sie sich sofort an ihm fest, vergrub ihr Gesicht in seinem Hemd und weinte hemmungslos. Beruhigend streichelte er ihr über den Rücken bis Helene sich soweit gesammelt hatte das sie wieder sprechen konnte.
Ich weiß auch nicht als ich dich da habe mit der Kellnerin reden sehen ist bei mir irgendwie eine Sicherung durchgebrannt. Ich weiß das ich dir zu tausend Prozent vertrauen kann und du mich nie betrügen würdest aber ...ach man ...ich liebe dich einfach so sehr und nur der Gedanke dich zu verlieren ... ihre Stimme brach und sie klammerte sich noch enger an ihn. Liebling ...sanft schob Flori seinen Schatz ein Stück von sich weg... Liebling schau mich bitte an ..Helene schaute ihm in die Augen und verlor sich wie immer in ihnen. ..Liebling du bist alles für mich und du wirst mich niemals verlieren. Du hast mein Herz gestohlen und ohne dich gibt es mich doch garnicht. Ich lebe für dich und unsere Liebe und das wird immer so bleiben. Diese Liebeserklärung trieb Helene wieder die Tränen in die Augen aber diesmal vor Rührung. Ich liebe dich auch Flori. Du bist mein Leben. Es tut mir so leid wie ich mich verhalten habe. Kannst du mir verzeihen?...fragte sie zaghaft. Schatzi natürlich verzeihe ich dir und ganz ehrlich eigentlich fand ich es ziemlich süß wie du dich verhalten hast ..kicherte er .. du bist noch heißer wenn du so eifersüchtig bist. Sanft küsste er sie und knabberte leicht an ihrer Unterlippe. Na wenn das so ist dann sollten wir jetzt ziemlich schnell zurück nach Hause ... grinste Helene etwas außer Atem ..dann zeige ich dir wie heiß ich sein kann. Das ließ sich Flori nicht zweimal sagen, er nahm Helene an die Hand und rannte mit ihr Richtung Finka. Dort angekommen ließ Helene ihren Worten Taten folgen und an Essen dachte heute niemand mehr.

Von hier bis unendlich - Helene und FlorianWo Geschichten leben. Entdecke jetzt