t w e l v e.

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Es gibt nur 2 Gründe, warum man mit jemandem nicht über etwas spricht. Entweder, weil es nichts bedeutet. Oder, weil es alles bedeutet.











Lachend sehe ich Ashton dabei zu, wie er verzweifelt eines seiner Lieblingslieder auf seinem Handy sucht, um es mir vorzuspielen.

Immer wenn er gerade ein Lied gefunden und es angespielt hat, überkommen ihn Zweifel und er sucht direkt nach dem nächsten.

In den letzten beiden Stunden habe ich es mir auf Ashtons Bett bequem gemacht, während er sich auf das Bett seines Bruders fallen gelassen hat.

Harry, der wirklich ein genaues Abbild von Ashton in jünger war, ist vorhin ebenfalls hier gewesen, hat sich aber mit gequältem Gesichtsausdruck direkt wieder verzogen, als er gemerkt hat, dass Ashton Musik abspielt und anscheinend voll in seinem Element ist.„

Rette dich, solange du noch kannst", hatte Harry mir zugeflüstert und ich hatte ihm grinsend hinterher gewinkt, als er wieder aus dem Zimmer geflüchtet war.

Mir ist aufgefallen, dass es mich keinesfalls stört, einfach stundenlang mit Ashton hier zu sitzen und über alles und nichts zu reden. Oder auch gar nicht zu reden. Schweigen in Gesellschaft tut auch manchmal gut, vor allem, wenn man Ashton als Gesellschaft hat.

„Kennst du das hier?" Ashton spielt ein neues Lied an und ich schüttele grinsend den Kopf.

„Wie kannst du nur?" Er sieht mich gespielt geschockt an. „Das ist eine Legende!"

Ich lache und glaube, dass ich heute mehr gelacht habe, als in all den Monaten davor.

Seitdem meine Krankheit entdeckt worden ist, habe ich nicht mehr so viele Gründe zum Lachen gehabt.

Aber Ashton schafft es nicht nur, mich abzulenken. Nein. Er schafft es, mich wirklich zu erheitern und glücklich zu machen.

„Ich habe nicht so viel Ahnung von Musik", gestehe ich ihm lächelnd. „Ich habe" – hatte, verbessere ich mich in Gedanken, - „nie wirklich Zeit dafür."

„Nun, ich habe viel zu viel Zeit dafür, weswegen du dir jetzt leider noch ein nächstes Lied anhören musst", grinst er.

„Damit habe ich kein Problem. Ich habe gerade sowieso nichts Besseres zu tun", meine ich zwinkernd und sehe dabei zu, wie er sich auf die Lippe beißt, während er seine Playlist konzentriert nach einem nächsten Lied absucht.

Seine Finger gleiten geübt über sein Handy und ich nutze die Zeit, um ihn ungehindert ansehen zu können.

Er lehnt entspannt an der Wand, während seine Augen, deren Farbe ich selbst nach all dieser Zeit noch nicht definieren kann, unter seinen langen Wimpern auf das Gerät in seiner Hand starren. Sie haben irgendeine Farbe zwischen grün und braun und ich komme nach kurzer Überlegung auf das Ergebnis, dass Ashton die schönsten Augen hat, die ich kenne.

An dem Tag, als ich ihn das erste Mal gesehen habe, habe ich sie als gewöhnlich abgestempelt. Doch mit der Zeit habe ich gelernt, sie als etwas Ungewöhnliches, etwas Außergewöhnliches, zu betrachten.

losing control || a.i. ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt