Diese FF ist die älteste meiner Storys, begonnen im Oktober 2012 und abgeschlossen im Mai 2013. Ich bitte um Vergebung für den damals noch etwas holprigen Stil und eventuelle Wortwiederholungen :) Ich hatte bisher noch nicht die Ruhe, die Geschichte komplett zu überarbeiten.
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Es herrschte geschäftiges Treiben auf dem Busparkplatz der Sweet Amoris High School, als die zwölfte Klasse ihren jährlichen Ausflug antrat. Die Schüler sollten sich klassenweise auf drei große Reisebusse verteilen und jeder versuchte nun, sein Gepäck in seinem jeweiligen Bus zu verstauen. Nanae wartete geduldig in der Schlange, bis auch sie ihre Tasche dem Fahrer übergeben konnte, um sich dann zu ihrer Freundin Yuuki zu gesellen. Nanae war – wie üblich – zu spät dran und Yuuki, die immer vorbildlich war, war als eine der Ersten dort gewesen. Ihr 10 Minuten älterer Zwillingsbruder Noah war in ihrer Parallelklasse und hatte sich zu seinen Freunden begeben. „He Nana!", hörte Nanae jemanden sagen und sah sich um. An der Tür zu ihrem Bus stand Castiel und grinste sein immer etwas arrogantes Grinsen. Sie überreichte dem Fahrer die Reisetasche und wandte sich dem rothaarigen Jungen zu. „Was gibt's?"
Castiel griff nach ihrer Hand und zog sie hinter den Bus, wo sie keiner sehen konnte und küsste sie innig. Nanae schloss die Augen und ließ sich ganz auf Castiels Lippen ein. Er tat nach außen eiskalt, war arrogant und von den meisten in der Schule wurde er gefürchtet. Aber er küsste so zärtlich und intensiv, das Nanae jedes Mal weiche Knie bekam.
„Ich wollte Danke sagen für letzte Nacht. Und du hast das hier vergessen." Er drückte ihr den kleinen Anhänger in die Hand, den Nanae seit der Trennung ihrer Eltern immer bei sich trug. Es war eine kleine Uhr an einer Kette, die ihr Vater ihr geschenkt hatte. Sie blickte darauf. „Ich habe gar nicht gemerkt, dass sie nicht da ist."
Castiel griff sich in die Haare. „Ich habe sie heute morgen auf meinem Kissen gefunden." Nanae legte die Kette um und schob sie unter den Kragen ihres Pullovers. Sie übernachtete nie bei Castiel, nachdem sie zusammen waren. Castiel war der Typ Junge, über den ihre verwöhnte Mutter nur angewidert die Nase rümpfen würde. Er kam aus einfachen Verhältnissen, hatte schlechte Manieren und kleidete sich sehr unkonventionell. Im Grunde war er ihrem Vater ähnlich, nur hatte der sich im Laufe der Jahre seiner Frau angepasst, die aus reichem Hause kam. Das war schließlich auch der Grund für die Trennung. Ihre Eltern kamen ebenso aus verschiedenen Welten wie sie, Nanae, und Castiel. Ihre Mutter hatte ihrem Vater stets Druck gemacht und ihn bei der kleinsten Auseinandersetzung als Versager und „größten Fehler ihres Lebens" bezeichnet.
„Danke fürs Zurückgeben." Nanae lächelte Castiel an. Der ging einen Schritt auf sie zu und griff nach einer Strähne ihres nussbraunen Haares. Er zog es an seine Nase und roch daran. „Ich hätte es auch behalten und mir dafür etwas von dir wünschen können." sagte er leise an ihrem Ohr. Nanae bekam Gänsehaut, als sein Atem ihre Haut streifte.
„Aber ich danke dir, dass du es mir ohne Gegenleistung zurück gibst." Sie küsste ihn auf die Wange und wandte sich zum Gehen. „Es ist für dich also eine Pflicht, deine Zeit mit mir zu verbringen? Ich dachte immer, du bist bei mir, weil es dir gefällt." Castiel klang angefressen. Nanae kannte das schon. Er war sensibler, als er zugeben wollte und es reichte eine falsche Bemerkung und er war sauer. Sie blickte sich noch einmal zu ihm um. „Ich genieße jede Sekunde." Sie ging vor und stieg in den Bus, während Castiel sich eine Zigarette ansteckte.„Wo warst du wieder solange?" Yuuki blickte von ihrem Buch auf, als Nanae sich neben sie setzte.
„Die Ampeln waren heute früh alle rot und mein Chauffeur ist eh nicht der schnellste Fahrer." Nanae hasste es, das ihre Mutter darauf bestand, sie und ihren Bruder jeden Morgen von einem Chauffeur in die Schule fahren zu lassen. Am liebsten hätte sie es gehabt, wenn Nanae und Noah auf eine teure Privatschule gegangen wären, am besten noch mit einem angeschlossenen Internat. So hätte sie die beiden am besten unter Kontrolle. Die größte Angst ihrer Mutter war es nämlich, dass sie ebenfalls an jemanden geraten könnten, der nicht angemessen für sie war. So wie ihre Mutter sich einst als junges Mädchen in ihren Vater verliebte, ihn gegen den Willen ihrer Eltern heiratete und Nanae und ihren Zwillingsbruder Noah bekam.
Nanae machte die Beine lang und zog ihre dicke Skijacke aus. Sie blickte aus dem Fenster und sah gerade noch Castiels karmesinroten Haarschopf draußen vorbeigehen. Yuuki bemerkte ihn durch einen Seitenblick ebenfalls und machte ein unwilliges Geräusch. „Dieser Idiot.", sagte sie nur.
Yuuki konnte Castiel nicht leiden. Nanae glaubte insgeheim, dass Yuuki sich mal für Castiel interessierte, aber bei ihm abgeblitzt war und sich jetzt entsprechend aufführte. Sie war ein wenig stolz, wenn es um solche Dinge ging.
Nanae lachte nur kurz auf. Yuuki wusste nicht, das Nanae und Castiel was am Laufen hatten – sich hin wieder für ein paar Stunden trafen, redeten, miteinander schliefen oder einfach zusammen schwiegen.
Niemand wusste das!
Sie waren ja schließlich nicht zusammen und Nanae hatte auch nicht das Gefühl, dass bei Castiel große Gefühle im Spiel waren. Bei sich selbst war sie sich auch nicht sicher.
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Kirschblüten im Winter [AS]
FanfictionNanae und Castiel könnten unterschiedlicher nicht sein. Sie kommt aus reichem Hause. Er bestreitet sein Leben allein. Und dennoch finden sie zueinander - ein paar Stunden in der Woche. Doch ist es Liebe?