Bitch-Fight

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Und dort lehnte er auch lässig an einem Baum.
Ich machte schon einige Schritte auf ihn zu, als ich von der Seite angerempelt wurde...

...und ich mit voller Wucht auf dem Boden aufkam.
Anstatt einer Entschuldigung kam jedoch ein selbstgefälliges „Pass doch auf!" und ein leises kichern.
Ich sah auf und meine Vermutung bestätigte sich.
Es war Chantal mit ihren Gefolge bestehend aus blondierten, fast schon maskenhaft geschminkten Mädchen, ohne eigenen Willen.
Ich verdrehte bloß die Augen und stand auf, landete aber Sekunden darauf wieder auf meinem Platz am Boden.
Wieder ein Lachen ihrerseits.
Mir wurde alles zu blöd und ich schlug mit meinem Fuß Chantals Beine weg, sodass sie sich zu mir auf den Boden gesellte.
„Boar eyy. Das waren Loubutin. Die waren echt teeeuuuerrr." kam es von ihr in einem echten assihaften Akzent.
Ich verdrehte die Augen und stand auf, ohne diesmal wieder umgestoßen zu werden, da Chantals Gefolge damit beschäftigt ist, sie hochzubekommen.
Macht sich nämlich schlecht auf 15 Zentimeter Absätzen...
Und wiedermal fragte ich mich, wie es sowas überhaupt hergeschafft hat.
Und wiedermal fiel es mir ein: Geld!
Ich klopfte mir den groben Schmutz von meiner Hose und ging zu dem Baum, an dem Rewi sich immer noch lehnt.
Ich wurde rot, als ich merkte, dass er mich die ganze Zeit gemustert hatte.
Mit gesenktem Blick überwand ich die letzten Meter und sah dann erst wieder auf.
Ich wünschte ich könnte seinen Blick deuten...
Er wirkte aber ziemlich traurig.
Auf die Frage, was denn los sei antwortete er nicht, sondern drehte sich um und ging einfach.
Ich starrte ich ziemlich geschockt und gleichzeitig verwirrt hinterher.
Warum lässt er mich stehen?
Ohne großartig zu überlegen rannte ich ihm nach und griff nach seiner Hand.
Mit seiner darauffolgenden Reaktion hätte ich aber nie gerechnet: Er entriss mir seine Hand und beschleunigte seine Schritte!
Nun war ich noch verwirrter als vorher, rannte ihm aber hinterher.
Als ich ihn dann das zweite Mal erreicht hatte, packte ich seine Schulter und drehte ihn zu mir um.
Was ich da sah, verschlug mir meinen Atem.
Er hatte tränen in den Augen!
Bevor er jedoch richtig reagieren konnte, schlang ich meine Arme um ihn und zog ihn in eine Umarmung.
Ich wusste, dass meine Stimme jetzt nicht zu ihm durchdringen konnte, also musste ich Taten für mich sprechen lassen.
Wenige Augenblicke später erwiderte er diese Umarmung sogar.
Ich muss sagen, ich fühlte mich sehr wohl in seinen Armen und vergaß sogar die Umgebung.
Ich fühlte mich geborgen und sicher.
Und außerdem ein angenehmes kribbeln in meinem Bauch...

Und ich wurde gemoved...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt