Kapitel 19

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P.O.V Linwë

Wir waren schon früh am Morgen aufgebrochen. Der Hengst lief unermüdlich weiter. Der Wind peitschte uns die Kälte nur so entgegen. Man hatte das Gefühl als würden tausend kleine Nadeln auf einen nieder prasseln. Es war viel zu kalt für andere Reisende oder auch Lebewesen. Ich spürte die Kälte nicht aber den Wind und das Eis traf mich ebenfalls. Der Hengst zittert schon heftig ,aber er wollte weiter. Tapfer stemmte er seine Füße immer wieder in den Schnee. Ich musste ihn irgendwie schützen. Denn wenn es so weiter geht überlebt er das nicht. Sanft strich ich ihm übers Fell und flüsterte
"Es reicht, es ist genug. Wir schaffen heute nicht mehr." Das tapfere Tier schüttelt nur mit dem Kopf um seinen Widerwillen zu zeigen und lief noch um eine weitere Ecke. Aber er sah es ein als, er nicht mehr konnte und wir suchten unter einem Felsvorsprung Schutz. Die Anstrengung der letzten Stunden war ihm deutlich an zu sehen. Ich strich ihm beruhigend über den Hals. Das Zittern wurde ruhiger und er entspannt sich wieder. Ich setze mich näher zu ihm, in der Hoffnung es spendet ihm Wärme und Sicherheit. Während das Tier sich ausruht beobachte ich meine Umgebung genau und war auf alles vorbereitet.

P.O.V Thranduil

Ich kam gerade erst aus einer Versammlung. Das Spinnenproblem muss beseitigt werden. Diese Biester werden langsam richtig aufmüpfiger. Ab jetzt werden sich nur die besten dem Problem annehmen. Es gibt schon mehrere Ideen wie man die Plage los wird. Doch ärgere ich mich noch immer das ich nicht früher was unternohmen habe. Ich hätte den Keim in der Wurzel ersticken müssen. Jetzt müssen viele für diesen Fehler gerade stehen.
Ich eile einen Gang entlang. Viele Umwege gehe ich nur um Erinnerungen aus dem weg zu gehen. Sie fehlt mir sehr. Ich will sie wieder lächeln sehen. Ihr durchs Haar streichen oder sie einfach nur ein meinen Armen liegen sehen. Meine Schritte werden langsamer. Ich biege von meinem eigentlich Weg ab und trete hinaus auf einen großen Balkon. Der Wind streift mir durchs Haar und ich nehme den süßen Duft des Frühlings war. Ein paar vereinzelte Sonnenstrahlen reichen durch die dichten Baumkronen. Ich lächel selig. Dieser Platz ist wunderschön und allein der Anblick befreit mich von all meinen Sorgen. Die Erinnerung können jetzt aber stärker zurück kommen.Ich will mich in diesem Moment erinnern. Ich sehe sie vor mir. Ihre zierliche Gestalt. Die feinen Gesichtszüge. Die eisblauen Augen. Das lange helle blonde Haar. Sie träg das selbe Kleid wie auf dem Ball. In ihren Haaren glänzten die Steine die eingeflochten wurden. Sie tanzte zu Takt der Musik und sieht mich immer wieder lächelnd und freudestrahlend an. Ich schließe die Augen für einen Moment um das Bild zu verinnerlichen. An diesem Abend kam ich ihr das erste Mal wirklich nah. Stunden vorher stand sie noch dreckig und leicht entnervt neben Thorin in meinen Thronsaal. Da wusste ich sie soll bei mir bleiben.

"Eure Majestät der Rat hat eine weitere Besprechung einberufen."

"Ich komme gleich nach." Der angesprochene Elb ging schon mal vor. Ich drehte mich ein letztes Mal dem Sonnenschein zu und atmete noch ein Mal tief ein und aus. Das Bild von Linwë verbannte ich jetzt in die hinterste Ecke meiner Gedanken. Dann drehte ich mich um und lief zu Versammlungssaal.

P.O.V Erzähler

Während Thranduil mit seinem Rat besprach wie sie verschiedene Probleme lösen sollten. Hatten Linwë und ihr Hengst es weiter geschafft. Sie hatten das Gebirge hinter sich gelassen und waren schon in der Nähe von Carrock und Beorns Haus. Es war später Nachmittag. Sie trieb den Hengst zur Eile an. Vor Sonnenuntergang wollte sie am Düsterwald sein. Das Tier begann zu rennen als wäre der Teuferl hinter ihnen her. Dann vernahm sie ein Heulen. Wargs! Das Pferd wurde schneller. Sie wußten nicht wie weit sie in der Nähe waren. Linwë bremste das Tier leicht und hielt nach allen Richtungen Ausschau. Dann sah sie sie. Eine Ork Meute. Sie mussten ihnen aus den Bergen gefolgt sein. Noch war genug Entfernung zwischen ihnen Linwë zog schon mal ihren Bogen und ein paar Pfeile. Der Hengst wurde unruhig und sein Gallop wurde und auch unkontrolliert. Linwë ließ ihn frei laufen so konnte sie sich auf die Orks konzentrieren. Sie könnte es drauf ankommen lassen und sie im Wald abhängen oder sie beseitigte sie jetzt. Schnell riß sie das Tier herum und ließ es auf den Düsterwald zu galoppieren. Als die ersten Bäume in Sicht kamen wurde das heulen lauter. Kaum hatten sie den Wald erreicht sprang sie ab und ließ das Tier laufen. Sie positionierte sich auf einem Baum und wartete. Der ersten Orks kamen in Schussweite. Sie fielen schnell den Pfeilen zu Opfer und auch die Wargs waren leichte Beute. Als alle tot am Boden lagen sprang Linwë von ihrem Baum. Von hinten stupste sie ihr Pferd an.

"Hier werden wir die Nacht verbringen und morgen sind wir dann zu Hause. Wie klingt das? Der Hengst nickte ihr zu.

"Ich nehme das mal als ein gut." Sagte sie lächelnd. Sie lief neben ihm her als, sie nach einer passenden Stelle suchten. Sie fanden ein kleinere Lichtung ohne Spinnenweben und sonstige Anzeichen anderer Tiere die sie stören könnten. Es war mittlerweile stockduster. Selbst ein Elb sah noch kaum was. Der Hengst lief noch etwas unruhig um sie herum. Fand dann aber auch seine Ruhe. Sie kletterte einen Baum ein Stück hinauf und schloss dann die Augen. Diesmal dachte sie vor dem Schlafen ganz bewusst an Thranduil. Sie vermisste ihn sehr und sie dankte Silíma sehr dafür das sie sie zwang ab zu reisen. Sie war ihr doch eine sehr gute Freundin geworden. Glücklich driftet Linwë ihn ihre Traumwelt ab.

Wie Frühling und Winter (Thranduil ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt