Kapitel 1

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Soooo, das ist jetzt schon meine 4 Geschichte, schaut doch auch mal bei meinen Anderen vorbei ;)
Über Votes oder Kommis freue ich mich sehr, das ich weiß, obs euch gefällt. Joaaaa...., also dann viel Spaß mit dem ersten Kapitel :)

Gelangweilt sah ich nach vorne auf die Tafel. Ich hörte unseren Klassenlehrer Herr Reger stumm zu, während meine Klassenkameraden wie immer mit ihrem Nachbarn redeten. Ich dagegen saß starr auf meinem Platz und blieb für mich.
So war das eigentlich schon immer gewesen. Am Anfang haben ein paar nette Mitschüler noch versucht mit mir zu reden, aber jetzt, nach einem Jahr, hatten auch die es schon lange aufgegeben. Ich war sowieso sehr schüchtern, dünn und zurückgezogen. Viele fanden mich komisch oder sonderbar, nur weil ich etwas anders als die Anderen bin.
Mit 17 gehen viele Jugendliche schon auf massenhaft Partys, aber ich bin zurückhaltend, rede fast nie etwas und laufe täglich in weiten, langen Hosen und einem langärmlichen Oberteil herum. Das ist ja 'Out'. Meine blonden Haare hatte ich stets zu einem Pferdeschwanz zurück gebunden. Warum ich fast nie redete? Naja zum Einen, weil ich noch nie einen weiblichen oder einen männlichen Freund hatte. Ok, früher in der Grundschule schon, aber jetzt seit dem 'Vorfall' nicht mehr.
Wenn ich einmal krank war, viel das nie einem auf, denn keiner merkte dann, das ich nicht mehr hinten auf meinem Einzelpaltz im Unterricht saß. Sie liesen mich in Ruhe und ich lies sie in Ruhe und damit war ich zufrieden.

Außer Zuhause beim Schlafen trug ich immer lange Sachen, damit meine blauen Flecken verdeckt wurden. Keiner sollte, keiner DURFTE sie sehen, überall an meinem Körper sind welche. Sie stammen von meinem Vater, mittlerweile war ich es aber schon gewöhnt, das mein Körper ständig schmerzte. Ich lebte mit meinem Vater allein in einer Wohnungen in München. Meine Mutter war schon 4 Jahre tot, sie starb plötzlich an einem Herzinfarkt. Dabei war sie noch so jung....Ab da hatte mein Vater freie Bahn und machte mich zu seiner persönlichen Dienerin und schlug mich. Meine Mutter verstand sich früher wirklich mit diesem Miskerl und hatte ihn unter Kontrolle, aber jetzt war sie schon lange nicht mehr da. Oft gehe ich zu ihrem Grab und weine dann. Ich hatte sie sehr geliebt.

Von unserem Lehrer wurde ich aus meinen Gedanken gerissen, als dieser verkündete: "Wir werden zusammen weg fahren! Wir machen einen Auflug über 2 Tage..."
Damit hatte Herr Reger die volle Aufmerksamkeit der Klasse. Ausflüge waren immer gut, auf jeden Fall besser als Schule. Alle um mich herum jubelten, verstummten dann aber abrupt, als unser Klassenlehrer fort fuhr: "...zum Wandern in die Alpen." Sofort verschwand die ganze fröhliche Stimmung und ein paar Jungs riefen so etwas wie: "Och ne, zum wandern? Echt jetzt!?" oder "Das ist doch was für Kindergarten Kinder!"
Ein paar Mädchen beschwerten sich, dass das viel zu anstrengend sei und die ober Bitch Lavina unserer Schule maulte, dass sie darauf keinen Bock hätte. Ich hasste sie abgrundtief, Tussen die sich zu schminken und nur in hohen Schuhen und mini Rock in die Schule kamen, hasste ich. Und leider gab es in meiner Klasse ziemlich viele davon, außerdem ein paar Bad Boys die auf ober cool taten und ein, zwei Streber. Normale Leute gab es nicht viele, aber ok, manche hielten mich selbst nicht mal für normal. Dabei hatte ich durch meinen Dad einfach nur gelernt, das es oft besser ist den Mund zu halten.

"Keine Widerrede! Jeder muss mit. Ihr bekommt gleich den Zettel, wo ein Elternteil unterschreiben muss und dann geht's am Montag morgen gleich los. Das Formular schickt ihr bitte per E-Mal an mich. Die Adresse habt ihr ja." Okey, das hieß dann schonmal, das ich wahrscheinlich sowieso nicht mitkommen würde. Mein Vater würde bestimmt nicht in der Lage dazu sein zu unterschreiben.
"Die Parallel Klassen kommen ebenfalls mit und wir werden die eine Nacht dann in 2 Bett Zimmern im Berghotel übernachten. Wer wo schläft wird noch vor Ort aus gemacht. So und jetzt ab ins Wochenende. " fuhr er fort und während die Anderen schon wild miteinander über Montag diskutierten packte ich mein Schulsach mit teilnahmsloser Mine zusammen. Dann verschwand ich so schnell wie immer durch die Tür nach draußen. Eigentlich jedes Mal entweder vor oder nach meinen Mitschülern. Mit ihnen wollte ich nichts zu tun haben. Am besten mit niemandem. Dann hatte ich wenigstens nicht noch mehr Probleme.

Mit gesenktem Kopf lief ich zu der Wohnung meines Dads. Ich musste 30 Minuten laufen, aber ein Fahrticket konnte ich mir nicht leisten. Naja, eigentlich schon, wir hatten genug Geld, aber mein Vater gab mir so gut wie gar nichts. Wenigstens durfte ich das Essen mit benutzen, aber einkaufen musste ich selbst geben. Er gab mir dann das Geld und schärfte mir ein, ja nichts Anderes als das beauftragte Essen zu kaufen, ansonsten gäbe es Schläge. Natürlich hätte ich es trotzdem heimlich nehmen können, aber ich war ein ehrlicher Mensch.
Bei allem was ich tat, drohte er mit Schlägen, beispielsweise wenn ich nicht gleich nach der Schule heim kam. Manchmal schlug er mich auch wenn ihm irgendetwas nicht schnell genug ging oder einfach so, weil ihm einfach 'gerade danach war'. Ich hasste meinen Vater, aber ich konnte nichts gegen ihn ausrichten. Immerhin hatte er mich bis jetzt noch nicht vergewaltigt.
Mir grauste es schon wieder die Wohnung zu betreten, aber meistens hielt ich mich drinnen in meinem Zimmer auf oder war draußen. So oft wie möglich nur weg von meinem Vater...immer wenn ein blauer Fleck oder Bluterguss gerade weg ging, kam ein Neuer hinzu. Bestimmt fragt sich jetzt der Eine oder Andere, warum ich dann nicht in einem Heim lebte.
Ganz einfach, weil immer wenn das Jugendamt mal kam sich mein Vater richtig zusammen riss und mich davor beauftragte die Wohnung sauber zu machen. Und sagen konnte ich auch nichts. Er drohte immer mit noch weiteren Schlägen, würde ich nicht den Mund halten.

Auch jetzt stank die 5 Zimmer Wohnung wie immer furchtbar nach Rauch und Drogen. Mein Vater selbst müffelte auch noch nach Alkohol. Ich selbst nahm nichts, drank nichts und rauchte auch nicht. Ich war nicht so dumm und jeden Tag vor der Nase sah ich ja, was dieses Zeug aus einem machte. Ich wollte definitiv nicht mal wie mein Vater enden.
Zügig rief ich, "ich bin da!" Und polterte dann die Treppenstufen hoch in mein Zimmer. Das war der einzige Raum, der normal roch, normal aussah und wo Ordnung herrschte. Das Zimmer war mein Rückzugsort. Ansonsten bestand die Wohnung noch aus 4 anderen Zimmern, die im Erdgeschoss waren. Einer kleinen Küche, dem Bad, ein Doppelzimmer wo mein Vater schlief und ein etwas größeres Wohnzimmer mit einem Sofa und einem großen Fernseher. Dort lungerte mein Vater meistens rum, während er rauchte, trank oder sich mit Drogen zu dröhnte. Er hatte keine Arbeit, wir lebten von dem Geld, das meine Mum früher verdient hatte und durch einen kleinen Zuschuss der Stadt. Ich ging jeden 3. Abend freiwillig in einer Bar jobben um auf eigenen Füßen zu stehen. So hatte ich zum Beispiel mir eigenständig ein neues Handy vor ein paar Monaten kaufen können. So war ich nicht von meinem Vater abhängig.

Nachdem ich kurz meine Hausaufgaben gemacht hatte, zog ich mir eine Mütze über und ging nach unten. Es war fast schon Sommer anfang aber ab und zu konnte es noch ganz schön kalt sein. Mit einem "Ich gehe raus!" ging ich zur Haustüre und schlenderte durch die Straßen. Ob mich mein sogenannter 'Vater' gehört hatte, wusste ich micht. Aber das war mir auch egal. Er konnte nicht über ALLES von mir bestimmen.

So, ich hoffe euch hat das erste Kapitel gefallen. Gebt mir doch Rückmeldung! :)
Danke das ihr in meine Geschichte rein schaut, über jeden Leser freue ich mich.
Natürlich ist es noch nicht so spannend, aber das kommt ja noch. ;) Die Kapitel werden jetzt immer etwa so lange wie dieses oder länger.
Ich versuche täglich mindestens ein Kapitel zu posten.
Bis dann!
Nina♡

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