"Gute Nacht..." sagte ich leise und schloss meine Augen. Sofort tauchte das Bild von heute Morgen vor meinem inneren Auge auf. Mein Vater rammte mir unerbittlich sein Knie mitten in den Magen, während er mich an brüllte.
Schnell öffnete ich wieder meine Augen und schnappte nach Luft....jetzt ruhig bleiben Amy.... ermahnte ich mich.
"Frägt sich dein Vater eigentlich, wo du bist?" Riss mich Jason aus meinen Gedanken, als er bemerkte das ich noch nicht schlief.
"Ne, den kümmerts nicht, der hat wahrscheinlich nicht mal gemerkt, das ich weg bin." Sagte ich leise.
Ohne, das ich es zurück halten konnte, floss eine Tränen über meine Backe. Schnell drehte ich mich von Jason weg, das er es nicht sah. Sollte das jetzt für immer so weiter gehen bis ich 18 war und auf eigenen Füßen stehen konnte? Würde mein Vater mich weiterhin täglich anbrüllen und schlagen? Ich hielt das bald einfach nicht mehr aus. In mir war ein großes, tiefes, schwarzes Loch. Niemand brauchte mich....und gerade Abends kam alles hoch und ich suhlte mich nur so in Selbstmitleid...
Ich versuchte noch einmal meine Augen zu schließen, aber ängstlich öffnete ich sie wieder und konnte das Zittern nicht unterdrücken.
Besorgt beugte sich Jason über mich. Sagt mal hatte dieser Junge Nachts immer die Augen offen!?!?
"Hey...was ist denn?" flüsterte er sanft und zog mich zu sich. Er umschloss meinen Körper mit seinen starken Armen und hielt mich fest. Mein Rücken war an seinen Bauch geschmiegt. Automatisch spannte ich mich ängstlich an, aber auf der einen Seite fühlte es sich auch wunderbar gut an Jason so nahe zu sein. Obwohl es das eigentlich nicht tun sollte...
"Hey, ich tu dir nichts, du kannst dich entspannen...." raunte er und mein Herz tat einen Sprung, als ich seinen warmen Atem an der Wange spürte. Und tatsächlich entspannten sich meine Muskeln und ich fühlte zum ersten mal so etwas wie....Geborgenheit. Dieses Gefühl hatte ich seit dem Tod meiner Mum nicht mehr....
Ich spürte Jasons Herz an meinem Rücken schlagen und irgendwie fühlte es sich gut an in seinen Armen zu liegen, das hätte ich nie gedacht. Seine ganze wunderbare Körperwärme ging auf mich über. Ich schloss die Augen und konnte so schnell wie noch nie einschlafen.Jasons POV
Sie sah so niedlich aus, wenn sie friedlich schlief. Okey, das tat sie eigentlich immer...
Ich zwang mich von ihren Lippen weg zu schauen und bis mir auf die Zunge. Immer häufiger erschrak ich in letzter Zeit über meine eigenen Gedanken. Seit wann fand ich ein Mädchen süß???
Aber dieses Mädchen löste neue, fremde Gefühle in mir aus. Das machte mir etwas Angst. Außerdem hat noch nie zuvor ein Mädchen neben mir im Bett geschlafen, ohne das wir davor Sex miteinander hatten. Geschweige denn hielt ich jemandem so wie jetzt nur in den Armen. Aber es war ein gutes Gefühl. Mit Amy war einfach alles anders...ICH verhielt mich bei ihr anders. Irgendwie musste ich die Gefühle für sie Abschütteln. Ich war doch ein selbstbewusster, arroganter Macho, der keine Gefühle zu ließ und einfach Spaß haben wollte! Das musste ich mir in letzter Zeit aber öfters einreden. Nur, das ich das vielleicht langsam gar nicht mehr unbedingt sein wollte....
Gestern hatte ich mir totale Sorgen um Amy gemacht, als es ihr nicht gut ging. Und immer öfters hatte ich mich dabei ertappt, wie ich mich fragte, wie es wäre sie zu küssen.
Ich durfte sie aber nicht an mich heran lassen. Alleine war man besser dran...
Natürlich hatte ich noch das Verlangen die Bitchs flach zu legen, das waren einfach meine männlichen Triebe, aber es kam immer häufiger vor, das ich an Amy und ihre Lippen dachte. Irgendwie musste ich mich unter Kontrolle bringen....Aber sie war einfach so zärtlich, süß und gleichzeitig so zerbrechlich. Ich wusste nicht was gestern Abend mit ihr los war. Aber irgendetwas hatte es mit ihrem Vater zu tun. Sie war ein sehr verschlossenes, geheimnisvolles
Mädchen, irgendetwas stimmte nicht, sie verbarg etwas und log. Ich wusste es. Unbedingt musste ich der Sache auf den Grund gehen, angefangen bei ihren Blutergüssen. Das war nicht normal, dass sie mehrere in wenigen Tagen hatte. Ihre Ausreden waren ziemlich schlecht, niemand konnte so schusselig sein und so oft hin fallen. Das im Freibad war auch komisch, sie hatte eindeutig mit ihrer Sonnenallergie gelogen.Entspannt lag sie in meinen Armen.
An ihrem Bauch war das Shirt etwas hoch gerutscht, sodass man einen dünnen, braun gebrannten Streifen ihrer Haut sah. Ich konnte einfach nicht anders und starrte auf ihre Haut. Wie gerne würde ich sie jetzt berühren....
Mein Blick schweifte zu ihren Augen.
In Gedanken fuhr ich ihre Gesichtszüge nach. Sie schlief noch ...sollte ich es wagen mal zu schauen....?
Ja.
Ich nahm den Arm von ihrem Rücken und zog ihren einen Ärmel von dem langärmlichen Oberteil nach oben. Geschockt starrte ich auf ihren Bluterguss übersäten Arm. Deshalb hatte sie langärmlige Sachen selbst im Sommer an...Ich musste erstmal Schlucken und tief einatmen. Ihr ganzer Arm war total ramponiert!!
"He, was machst du da!" rief sie plötzlich erschrocken und sauer. Ich hatte gar nicht bemerkt, das sie aufgewacht war...
Wie paralysiert starrte ich auf die lilanen Flecken, während sie mich wütend an sah. Energisch zog sie ihren Ärmel wieder nach unten und rutschte von mir Weg an die andere Bettseitenkannte. Erschüttert starrte ich sie an. Wehe wenn da jetzt kam: 'Das ist nichts.'
Also NICHTS war es ganz sicher nicht. Sie sollte sich das besser beim Arzt anschauen lassen...
Ich sah in ihren Augen Angst, Unsicherheit, Panik und Wut auflodern, bevor sie zischte: "Wehe du sagst jemand etwas davon. Das heilt wieder."
"Wie-was...?" Stammelte ich aber sie schüttelte nur den Kopf. "Ich möchte nicht darüber reden. Und wehe du fast mich noch einmal während ich schlafe an!" Sagte sie bedrohlich und ich nickte nur, als ich mich langsam von dem Schock erholte.Danach ist sie ziemlich schnell gegangen und nicht mal zum Frühstück geblieben. Nachdenklich ließ sie mich zurück.
Amys POV
Als ich heim kam, fand ich meinen Vater wild am rum machen mit einer Frau auf dem Sofa vor. So konnte ich schnell in mein Zimmer huschen und kam um eine tracht Prügel herum-dachte ich zumindestens.
Eine Stunde später kam mein Vater in mein Zimmer und verlangte zu wissen, wo ich war. Pff, als ob ihn das etwas kümmern würde...
Daraufhin habe ich wieder eine ordentliche Ladung Schläge ab bekommen und geweint. Aber das war ich schon gewöhnt. Ich bin eigentlich noch ganz glimpflich davon gekommen und lag bis zum Abend in meinem Bett. Ich ruhte mich aus und überlegte ob ich vielleicht doch nicht zur Party gehen sollte. Jason würde mich bestimmt noch einmal auf meine Flecken ansprechen und das wollte ich vermeiden. Er war eh schon misstrauisch genug...andererseits würde er mich ansonsten wann anders darauf ansprechen, in dem Party Getümmel konnte ich wenigstens unter tauchen. Ich entschied mich dann doch zu gehen, es tat mir vielleicht wirklich auch mal gut aus meinem Loch heraus zu kommen.
Lange stand ich vor meinem Kleiderschrank und überlegte, ob ich mich etwas schicker als sonst anziehen sollte. Das tat ich dann auch und erzählte meinem Unterbewusstsein, das ich einfach nicht so unangenehm auffallen wollte in normalen Klamotten. Das hatte mir früher auch nichts aus gemacht, aber ich unterdrückte die Tatsache das es wahrscheinlich an Jason lag.Letztendlich zog ich mir ein schickes, schwarzes Oberteil und eine schwarze Strumpfhose an. (Outfit oben) An meinen Beinen waren die Blutergüsse schon gut verheilt, sodass sie durch die Strumpfhose nicht zu sehen waren. Nachdem ich mir noch eine lange, graue Kette umgehängt und grau Ohrringe angesteckt hatte, lief ich los. Es waren zu Fuß etwa 30 Minuten zu Jason, aber ich konnte mir mit meinem eigenen Geld keine zwei Fahrten mit dem Taxi gönnen. Zurück würde ich dann aber fahren.
Als ich immer näher kam, hörte ich schon die lauten Bässe der Musik.
Nur ein paar Stunden später stand ich schon wieder in der Einfahrten von Jasons Villa. Nur das dieses mal sich massenweise Jugendliche nur so im Garten tümmelten, die Party war schon längst im vollen Gange.
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You are mine
RomanceAmy, das zierliche, schüchterne und unscheinbare Mädchen. Sie verkriecht sich immer in die hinterste Ecke und redet nie. Amy hat keine Freunde, hat ein Geheimnis, aber sie traut sich nicht etwas zu sagen. Ihr verrückter Vater schlägt sie täglich, ih...