Erschöpft wachte ich am nächsten Morgen auf. Ich fühlte mich total schwach. Gestern Abend musste ich noch in die Bar arbeiten gehen, außerdem hatte mein Vater mich schon wieder zusammen geschlagen, nur weil kein Essen mehr im Kühlschrank lag. Aber wie bitte auch? Ich war die letzten Tage weg, aber meinem Vater war das egal, er ist einfach gestört. Gerade hatte ich mich gefreut, das sich ein paar blaue Flecken zurück bildeten, da kamen von gestern Abend Neue dazu.
Durch mein Fenster strahlten die Sonnenstrahlen herein, es schien Sommerlich heiß zu werden. Trotzdem zog ich mir wie immer ein langärmliges Oberteil und eine lange, weite Hose an. Natürlich hatte ich auch viele engere Hosen, die schicker aus sehen, aber dann hätte die ganze Zeit der Stoff der Hose an meinen Blutergüssen gerieben. Dann lieber eine weite Hose.
In Gedanken versunken lief ich zur Schule. Mein Fuß machte zum Glück keine Schwierigkeiten mehr. Ich war etwas nervös wegen Jason, wofür ich mir selbst eine scheuern könnte.
Würde er mich nach gestern trotzdem weiterhin ignorieren? Vermutlich.
Von ihm konnte ich nicht all zu viel erwarten, trotz das wir uns gestern so gut verstanden.
Wahrscheinlich hatte er in den Alpen nur mal seine nette Phase und heute würde er weiter mit einer riesigen Überheblichkeit und Arroganz durch die Schule laufen und vor seinen Freunden auf cool tun. Ich sah ihn ja in der Schule, wie er war und sich an jede Bitch heran machte. Oder eher sie an ihn.
Trotzdem hatte ich die letzten 2 Tage auch mal die weiche, freundlich Seite kennen gelernt, die ich bei ihm gar nicht erwartet hätte. Tja, in jedem steckt wohl ein guter Kern.
Ich hatte mich ihm ziemlich an vertraut, sonst war ich eigentlich nie so offen, geschweige redete so viel. Ob es im Nachhinein gut war so viel über mich zu erzählen, da war ich mir noch nicht so sicher, das wird sich zeigen.
Aber das mit meinen Vater sage ich NIEMANDEM. Er konnte froh sein, das ich ihm überhaupt so viel erzählt hatte. Gestern wollte er komischer weise alles über mich wissen und hatte das mit meiner Mum sogar aus mir raus gequetscht bekommen.Der Unterricht verlief wie immer. Ein paar Schüler tippten während der Mathestunde unter dem Tisch mit dem Handy und der Lehrer bemerkte es nicht. Ein paar flüsterten miteinander und ich gehörte zu denjenigen, die aufpassten.
In den Pausen saß ich alleine auf der Bank im Schulhof und genoss die Sonne. Jason hatte heute mit mir, wie in den Tagen vor dem Ausflug, noch nichts geredet und in den Pausen sah ich ihn nicht mal. Höchst wahrscheinlich hing er mit Ryan und Dustin hinter den Schulgebäude herum und rauchte. Nur schon bei der bloßen Vorstellung rümpfte ich die Nase. Von Rauchen hielt ich gar nichts, es war ungesund und ständig hatte ich meinen Vater als schlechtes Beispiel vor der Nase.Als die Schulglocke das Unterrichtsende ankündigte, packte ich schnell meine Sachen zusammen und lief als letztes nach draußen auf den Pausenhof.
Überrascht sah ich auf, als Jason auf mich zu kam. "Hi! Wie geht's deinem Fuß? "
"Ähm ja gut, danke." Sagte ich verwirrt über seine Nettigkeit.
Er lief neben mir her und ich sah die verächtlichen Blicke von den Tussen unserer Klasse.
"Hey, schaut mal! Die kann sich noch nicht mal Sommerklamotten leisten..!" Die könnens einfach nicht lassen....
Wie immer ignorierte ich solche dummen Sprüche, auch wenn sie mich schon etwas verletzten.
"Warum ziehst du immer diese langen Sachen an?" Fragte mich Jason von der Seite. Aber anders als die Zicken sagte er es nicht verächtlich, sondern interessiert."Natürlich habe ich schicke, kurze Kleidung." Lenkte ich ab.
"Aber für wen soll ich mich denn bitte schön machen? Ich bin so, wie ich bin"
"Mmmh..." sagte er nur nachdenklich.
"Fährst du auch mit dem Bus Richtung Stadtpark?" Fragte er, als wir an der Bushaltestelle vorbei liefen.
"Nein ich laufe immer, ich...habs nicht so weit..." log ich.
"Achso okey, ich muss dann da jetzt ein steigen. Bis morgen! " rief er, winkte einmal kurz und verschwand dann im Bus.Zuhause angekommen räumte ich erst mal etwas auf und machte meinem Vater Essen.
Ich rief ihn, als die Lasagne fertig war und begann schon mal zu essen. 5 Minuten später kam er dann endlich auch mal angeschlürft und setzte sich neben mich. Er sah schrecklich aus und roch auch genau so. Bestimmt hatte er seit Tagen nicht geduscht...
"Das Essen ist kalt." Stellte er grimmig fest. Seine Augen zuckten und seine Kiefer knirschen aufeinander. "DAS ESSEN IST KALT." wiederholte er noch einmal lauter und fegte den Teller vom Tisch. Mit einem lauten Klirren zersplitterte er auf dem Boden. Erschrocken wich ich zurück. Es war jetzt besser nicht zu sagen, das er selbst schuld war, wenn er nicht rechtzeitig kam.
"Du wagst es mir einen kalten Teller vor die Nase zu stellen?" Schrie er sich in Rage. Spucke flog aus seinem Mund und bevor ich noch etwas tun konnte, hatte er mich hart gegen die Wand geschubst. Er baute sich bedrohlich vor mir auf und schlug mir dann mit voller Wucht in den Magen. Ich stöhnte und krümmte mich vor Schmerz zusammen. Er packte mich an der Schulter und warf mich grob auf den Boden. Tränen flossen über meine Wangen, aber wie immer beachtete er sie gar nicht. Es sollte einfach nur noch aufhören... Seine Finger bohrten sich schmerzhaft in meine Schulter, dann verpasste er mir eine Ohrfeige und trat nach mir. Bei jedem Tritt erschauderte mein Körper und ich versuchte mich so klein wie nur möglich zu machen. Nach mehreren Minuten, die mir wie Stunden vor kamen, hatte er wohl genug und mein Vater ließ von mir ab. Schnell rannte ich hoch in mein Zimmer. Naja, so gut es ging...mein Gesicht war ganz bleich und mir war schwindelig. Ich befürchtete, das jede Sekunde die Lasagne wieder hoch kommen könnte.
Ich legte mich in mein Bett, schloss die Augen und kugelte mich zusammen. Dann ließ ich den Tränen freien Lauf."Na, hast wohl keine Freunde? Kein Wunder, so wie du rum läufst. " lästerte ein Mädchen neben mir ab, während ich an ihrem Tisch in der Kantine vorbei lief. Ich zog meinen Kopf ein und ging einfach wortlos weiter. Plötzlich stand Jason vor mir. Erschrocken blieb ich stehen. "Lass sie in Ruhe, Bitch!" sagte er mit einer finsteren Mine zu dem Mädchen, die ihn mit offenem Mund an starrte. Ich war genauso wie sie von Jason überrascht.
"Danke..." murmelte ich noch, als seine Freunde Dustin und Ryan zu uns stoßen. "Hi, du bist Amy oder?" fragte mich Dustin, der in die Parallel Klasse von Jason, Ryan und mir ging. Ich nickte nur schüchtern.
"Hey, hast du Lust mit uns und ein paar anderen Mädels morgen ins Freibad zu gehen?" fragte Jason.
"Was für andere Mädels? "Fragte ich leise und sah sie skeptisch an. Ich wollte nicht mit ihren Betthäschen ins Freibad gehen...
"Bekannte...."sagte Dustin nur, während mein Kopf ratterte. Freibad? Mit Jason und einer der 2 anderen Bad Boys? Mit meinen blauen Flecken? Das war eigentlich ausgeschlossen, aber ich war noch nie mit Anderen im Freibad verabredet, ich hatte schon Lust etwas mit Jason zu machen...auch wenn die Gefahr bestand, das er ständig mit Knutschen beschäftigt wäre, während ich dumm daneben stand.
"Ich überlegs mir noch..." sagte ich schnell und Ryan zuckte mit den Schultern. Ich stellte mich hinter Jason in die Schlange an und nahm mir dann das Essen aufs Tablett. "Willst du dich vielleicht zu mir setzen? " fragte er, als ich meinen Blick über die Tische schweifen ließ.
"Na gut..."
Ich setzte mich neben ihn an einen Tisch, an dem bereits Ryan, Dustin, Lavina und ein paar andere Mädchen saßen. Ich spürte, wie neidische Blicke auf mir lagen und aß einfach stillschweigend weiter. Ich redete kein einziges Wort und beobachtete nur die Anderen dabei, wie Dustin einen Witz erzählte und die Mädchen darauf künstlich kicherten. Lavina hing förmlich an Jasons Lippen und er ließ es zu, das sie mit den Finger über seine Brust strich und ihm das Dekolleté vors Gesicht hielt. Pff, Jungs!Sorry,dass das Kapitel etwas langweilig ist, aber ich brauchte es als Lückenfüller...Aber es wird noch spannender :)
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You are mine
RomanceAmy, das zierliche, schüchterne und unscheinbare Mädchen. Sie verkriecht sich immer in die hinterste Ecke und redet nie. Amy hat keine Freunde, hat ein Geheimnis, aber sie traut sich nicht etwas zu sagen. Ihr verrückter Vater schlägt sie täglich, ih...