Als es langsam dämmerte ging ich wieder nach Hause. Wer weis, was für zwielichte Typen im Dunklen herum liefen, bei sowas war ich vorsichtig. Nachdem ich kurz in meinem Zimmer das Formular geholt hatte, ging ich nach unten zu meinem Dad und hielt es ihm vor die Nase.
"Am Montag machen wir von der Schule aus einen 2 tätigen Schulausflug in die Alpen. Kannst du da unterschreiben? " fragte ich so nett wie möglich, aber er sah mich nur finster an. Nicht einmal 2 Sekunden lang hatte er auf das Papier geschaut, geschweige denn es sich durch gelesen. "Hol mir mal einen Whisky aus den Kühlschrank" murrte er und ich zog eine Augenbraue in die Höhe, ging dann aber und brachte ihm das Getränk. Als er einen großen Schluck nahm, stand ich immer noch abwartend daneben. "Also was ist jetzt?"
"Rede nicht in so einem Ton mit mir, Fräulein! " brauste er sofort auf und automatisch wich ich ängstlich einen Schritt zurück. Wütend sah er mich an, deshalb machte ich mich lieber schnell aus dem Staub und verschwand in meinem Zimmer. Meiner Meinung nach hatte ich nichts falsch gemacht, aber mittlerweile dachte ich gar nicht mehr darüber nach. Egal was man tat, mein Vater konnte immer grundlos irgendetwas zum Meckern finden.
Ich schmiss mich auf mein Bett und zuckte dann kurz vor Schmerzen zusammen. Mist! Mal wieder hatte ich meine Verletzungen vergessen. Erst heute morgen hatte mein Vater mich mit dem Besen attackiert. Aber immer nur schön unterhalb meinem Gesicht. So, dass niemand etwas merkte, wenn ich lange Klamotten trug.Als erstes schrieb ich meinem Lehrer, das mein Vater die Einverständnis Erklärung nicht unterschreiben wollte. Das war schon öfters der Fall, Herr Reger wird sich darum schon kümmern. Dann zog ich mich um und legte mich ins Bett zum Schlafen.
Aber wie immer starrte ich erst in Gedanken versunken an die Wand und schloss dann die Augen, aber der Schlaf kam nicht. Immer wieder blitzten Erinnerungen von meiner Mum auf, sobald ich die Augen schloss. Oder ich dachte an die Schläge meines Vaters und konnte dann vor Angst nicht die Augen zu machen. Ich war selbst genervt von mir. Es war ätzend jeden Abend so lange sinnlos im Bett zu liegen und nicht schlafen zu können. Aber ich konnte meine Gedanke einfach nicht zurück halten und dachte ständig daran, das mein Vater mitten in der Nacht in mein Zimmer kommen könnte und mich schlagen.
Aber ebenfalls wie immer dämmerte ich dann nach einer ewigen Zeit doch endlich weg.Am nächsten Morgen wurde ich durch einen Tritt in die Rippen geweckt. Ich schnappte kurz nach Luft und hielt meine Seite. Mein Vater stand vor meinem Bett, mit roten Augen und zerstrubbelten Haaren. "Mach Frühstück..." brummte er nur und wartete dann, bis ich aufgestanden bin.
Während ich in der Küche Spiegeleier machte mit Speck, so wie er es immer wollte, hörte ich wie er mit jemandem Telefonierte. Später am Esstisch erfuhr ich, dass es Herr Reger war.
Nur dadurch, das er angerufen hatte, durfte ich mit auf den Ausflug. Mein Vater hatte garantiert aber nur zugestimmt, weil es sonst auffällig gewesen wäre.So kam es, das ich dann am Montag morgen mit einem kleinen Koffer zum Bus lief. Obwohl ich meine Klasse eigentlich nicht so mochte, freute ich mich auf den Schulausflug. Es würde auf jeden Fall besser als bei meinem Vater werden.
Wir fuhren mit dem Bus und ich saß neben einem mir unbekannten Mädchen. Sie musste aus der Para Klasse sein, denn die 3 Klassen teilten sich 2 große Busse.
Lieber wäre ich alleine gesessen, aber es gab keinen Platz mehr. Das schwarzhaarige Mädchen war wohl der selben Ansicht und steckte sich einfach die ganze Fahrt über Kopfhörer ins Ohr und hörte Musik.
Das war mir nur recht.Nach etwas über einer Stunde sah ich, wie sich die Landschaft veränderte und immer größer werdende Berge auf tauchten.
Kurz darauf hielten wir in unserem Alpen Hotel in Garmisch-Patenkirchen.
Nachdem wir eingecheckt hatten, gings auch schon los. Heute würden wir in 6er Gruppen eigenständig mit dem Geococing Gerät den Berg hoch wandern. Bei der Dämmerung gegen etwa 18 Uhr sollten wir wieder hier zurück sein. Ein Mann von dem örtlichen Kletterverein namens Ralf erklärte uns die Geräte, wovon jede Gruppe eins bekam. Jede Gruppe würde eine andere Route machen und sollte dabei die 'Aussicht genießen' worüber alle nicht sehr begeistert waren. Das konnte ja spannend werden...Jede Gruppe durfte ebenfalls nur ein Handy behalten, für Notfälle.
"Dabei wird euer Zusammenhalt gestärkt. Ihr sollt wandern und nicht die ganze Zeit jeder für sich am Handy herum tippen." Erklärte uns Herr Reger mit einem strengen Blick, als alle lautstark protestierten.
Na super, nach der
Gruppeneverteilung stritten sich dann bestimmt alle, wär von den 6 seins behielt. Nachdem uns Ralf versichert hatte, das dort keine enormen Abstiege seien, sondern nur harmlose schotter Wanderwege, wurde aus gelost, wer in welcher Gruppe sein würde.Jasons POV
Meine Laune sank noch weiter, wenn sie nicht sogar schon am Tiefpunkt angelangt war. Ich hatte null Bock auf diese Wandertour und vorallem nicht, als ich sah, mit wem ich in einer Gruppe war. Das Wetter sah auch nicht gerade so geeignet aus. Tiefe, dunkle Wolken hangen über den Bergen und die Handys durfte man auch nicht behalten, das war das Letzte! Meine 2 Kumpels Dustin ( ausgesprochen Dastin) und Ryan kamen zusammen in eine Gruppe. Missmutig sah ich zu meinen 5 anderen Leuten, mit denen ich jetzt bis zum Abend rum laufen würde. Naja, besser als Unterricht.
Fabian der ober Streber aus meiner Klasse war in der selben Gruppe wie ich, Lavina und 2 weitere Schulbitchs und ein blondhaariges Mädchen aus meiner Klasse ebenfalls. Es war Amy, die, die immer alleine in der Schule rum lief.Als wir uns auf den Weg machten drückte ich Fabian das Geococing Gerät in die Hand und zündete erst einmal eine Zigarette an. Genüsslich zog ich an ihr und entspannte mich, während ich den Anderen hinter her trottete. Ich sah aus dem Augenwinkel, wie Amy mich angeekelt an sah, während ich den Qualm in die Luft blas. Als ich zu den 3 Tussen sah, wunderte ich mich wirklich wie sie in solchen Schuhen den Berg hoch kommen wollten. Die waren nur auf Schönheit aus und angewidert verzog ich das Gesicht, als Melly, eine der dreien mir einen Kuss auf die Wange gab. Dabei blieb ekelhaft viel Lippenstift in meinem Gesicht hängen und schnell wischte ich es weg. Gut, ich hatte alle drei schon einmal durch, im Bett waren sie ganz gut, aber zu mehr auch nicht. Ihr Charakter war einfach nur scheußlich und die interessierten mich überhaupt nicht. Auch wenn ich zugeben musste, das es mir schon gefiel, wenn die Mädels mich so anschmachteten.
Immerhin hatte dieser Ralf sein Wort gehalten und erstmal ging es den Berg nur leicht steil über einen Schotterweg aufwärts. Fast niemand sagte etwas nur Lavina, Melly und die Andere, dessen Name ich nicht kannte, kicherten ab und zu. Fabian gab Anweisungen über den Weg. Normalerweise ließ ich mich nicht so einfach herum kommandieren aber hier konnte Fabian ruhig die lästige Arbeit machen. Amy hatte bis jetzt noch nichts gesagt, was mich nicht sehr überraschte.
Jetzt kam 'endlich' auch mal Jason vor. :)
Hättet ihr Lust auf so 2 Wandertage in der Schule? Also ich nicht :'D
Wie fandet ihr es eigentlich aus Jasons Sicht? Soll ich das öfters machen?
Bitte gebt Rückmeldung das ich weiß, wies euch bis jetzt gefällt!
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You are mine
RomanceAmy, das zierliche, schüchterne und unscheinbare Mädchen. Sie verkriecht sich immer in die hinterste Ecke und redet nie. Amy hat keine Freunde, hat ein Geheimnis, aber sie traut sich nicht etwas zu sagen. Ihr verrückter Vater schlägt sie täglich, ih...