Kapitel 17

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Ihre offenen Haare fielen ihr um die Schultern, was viel besser aussah, als ihr regulärer Zopf. Allgemein hatte sie sich heute richtig aufgebrezelt und sah anders als sonst aus. Aber besser.....NOCH wunderschöner. Ihr toller Körper kam durch die Klamotten einfach viel besser zur Geltung.

Dustin boxte mich in die Seite und verärgert sah ich ihn an.
"Nicht sabbern Kumpel! " grinste er und ich drehte mich nur augenverdrehend von ihm weg und sah wieder zu Amy.

Für wen hatte sie sich so mühe gegeben? Ich dachte ihr wäre es egal, was die anderen von ihr hielten? Auf jeden Fall hatten auch schon ein paar andere Jungs sie bemerkt und sahen ihr unverholen auf den Hintern oder ihren Ausschnitt. Okey, ich konnte es selbst auch nicht lassen, aber warum zog sie sich auch so an?

Einer aus unserer Parallelklasse pfiff ihr sogar hinter her und automatisch ballte sich meine Hand zur Faust.

Amys POV
Mir waren die Blicke der Jungs vorhin nicht entgangen, aber ich fühlte mich eher unwohl, wenn so viele Augen auf mir lagen. Am liebsten hätte ich meinen Kopf eingezogen und mich in einem Schneckenhaus versteckt. Immerhin war Katys Plan auf gegangen.

Ich musste schon zu geben, das ich mir selbst auch im Spiegel gefallen hatte und Jason hatte ebenfalls überrascht und fasziniert geschaut. Mir war nicht entgangen wie er auf meinen Ausschnitt gestarrt hatte und mich die ganze Zeit beobachtete. Ich tat einfach nur so, als hätte ich es nicht bemerkt.

Es sah schon so aus, als hätte ich Jason die Augen verdreht, trotzdem war ich froh, am Nachmittag wieder aus den engen Klamotten raus zu kommen. Sie hatten fürchterlich an den frischen Blutergüssen gerieben...

Mit einer schlechten Vorahnung ging ich langsam zur Tür, als es klingelte. Und wie schon erwartet stand Jason davor. "Was willst du?" fragte ich ziemlich schroff. "Können wir reden? Bitte."

Oha, er hatte Bitte gesagt!
"Ja...na gut....komm, wir gehen ein Stück...." sagte ich und zog schnell hinter mir die Tür zu. Erleichtert nickte er und stumm liefen wir erst mal ein paar Meter nebeneinander her. Dann blieb er stehen und sah mir ernst in die Augen. "Amy, es tut mir sehr leid, dass ich das gesagt habe...ich würde mich noch tausend mal entschuldigen, es tut mir wirklich aufrichtig leid. "

"Ja und jetzt bist du her gekommen, weil du plötzlich doch wieder Interesse an mir hast, nachdem ich heute einen weiten Ausschnitt an hatte" schnaubte ich und sah ihn herausfordernd an.
"Was? Nein! Du bist auch so wunderschö...."
"Spar dir das." schnitt ich ihm das Wort ab.

Er wollte mir ja nur mit seinen Komplimenten schmeicheln. Das funktionierte bei mir aber nicht.
"Amy, ich kann das nicht sehen, wenn du so verletzt bist, ich denke in der letzten Zeit nur noch an dich..."
Er wartete, das ich irgendetwas sagte, irgend eine Geste von mir gab, aber mein Gesicht blieb starr.

Unruhig trat er von einem Fuß auf den Anderen und ich merkte, wie seine Gedanken rasten. Ihm fiel es anscheinends nicht leicht das zu sagen.

"Ich habe immer so gerne Zeit mit dir verbracht und du bist mir wichtig, so arg wie noch kein Mädchen zuvor..."
"Du hast immer noch nicht gesagt, warum du gesagt hattest, das ich dir unwichtig bin."
Ich wusste immer noch nicht was das Ganze hier sollte.

"Da war ich einfach ein dummes Arschloch, verdammt!" Er raufte sich die Haare und mittlerweile kannte ich ihn so gut, um zu erkennen, das es eine Angewohnheit bei Stress war.

"Amy, ich....also...." stammelte er und sah mir tief in die Augen. Dann kam er mir plötzlich mit seinem Gesicht immer näher. Ich wurde extrem nervös und starrte ihn überrumpelt an. Mein Körper begann zu zittern, ich hatte Angst vor der Berührung.
Jason hatte ernsthaft vor mich zu küssen! So weit durfte ich es nicht kommen lassen...Als er mit seinem Mund schon fast direkt vor meinen Lippen war, stockte mir der Atem und mein Herz klopfte wie wild.

Kurzerhand legte ich meine Hände auf seine Brust und drückte ihn weg. Er schlug seine Augen, die er schon geschlossen hatte, überrascht und fassungslos wieder auf und sah mich stumm an. Ich war unfähig mich zu bewegen, ich musste erst mal realisieren was gerade passiert war. Nur mein schneller Atem war zu hören. Ich hielt diese angespannte Stille einfach nicht mehr aus. Ich rang mit mir ob ich etwas sagen sollte, drehte mich dann aber weg, als ER ansetzte etwas zu sagen und rannte so schnell ich konnte davon. Ich brauchte Zeit zum nach denken. Zeit zum Verdauen dieser Situation...

Jasons POV
Erstarrt sah ich Amy immer noch fassungslos hinterher. Sie hatte mich weg gedrückt! Warum? War es wegen mir, mochte sie mich nicht? Kurz hatte ich so etwas wie Panik in ihren Augen auf flackern sehen, aber ich war mir nicht sicher.

Das erste Mal in meinem Leben spürte ich einen tiefen Stich in meinem Herzen. Das ließ mich wohl doch nicht so kalt, es verletzte mich schon. ..Ich rang mir diese für mich unglaublich schweren Worte heraus, obwohl ich nicht gut darin war und sie schubste mich weg! Ich konnte es noch gar nicht fassen...!

Auf dem ganzen Weg zu mir nach Hause starrte ich wie paralysiert vor mich hin. Dann holte ich mein Handy heraus und rief Ryan an.

Kurze Zeit später in Ryans Zimmer zerbrach ich mir den Kopf darüber.
"Das ist wohl nach hinten los gegangen...." stellte mein Kumpel fest, nachdem ich ihm die Situation geschildert hatte.
"Danke Ryan, das hilft mir jetzt echt!" Erwiderte ich ironisch und starrte vor mich hin.

" Sie ist das erste Mädchen, wo mich nicht küssen will und mich ab serviert hat!!" Stellte ich zermürbt fest.
"Aber genau das lockt dich doch auch zum Teil zu ihr. Sie zeigt kein so scharfes Interesse an dir, wie die anderen. Trotzdem ist auch nicht zu übersehen, wie sie dich immer an sieht."
Ich warf ihm einen bösen Blick zu und laberte ihn dann verzweifelt voll.
"Was soll ich jetzt machen???"
Aber Ryan hatte genauso wie ich keinen Plan, was zu tun war. Wir zwei kannten uns einfach nicht in dieser Gefühlssache aus. Ich fürchtete mich etwas vor ihnen, aber ich wollte im Moment nichts anderes mehr als Amy zu küssen. Dieses Verlangen wurde immer größer...

Ich konnte es noch gar nicht fassen, das ich einem Mädchen nach lief. Eigentlich war es immer anders herum...Aber beim nächsten Mal werden die Worte über meine Lippen kommen und ich würde ihr sagen, das ich in sie verliebt war. So schnell gab ich nicht auf!

Amys POV
War das gerade wirklich passiert?
Jason, der Mädchenschwarm wollte mich küssen! Ich konnte es immer noch nicht fassen...Hatte er wirklich Gefühle für mich oder dachte er an Hintergedanken und wollte mich aus nutzen? Auf jeden Fall hatte ich hinter meinen Ängsten auch noch gespürt, das ich ihn anderer seits sofort zu mir herziehen wollte.

Ich war vollkommen verwirrt, aber ich musste unbedingt morgen nach der Schule mit ihn reden und es klar Stellen, nicht das er etwas falsches dachte...
Und das tat ich dann auch.

Nach der Schule lief ich zu Jasons Haus. Ich war erleichtert, das Zac auf machte und nicht Mrs. Ray.
Zac sah mich überrascht an und ging dann seinen Bruder holen. Jason sah mich mit dem selben verwunderten Ausdruck im Gesicht an und forderte mich dann auf im Rasen mich neben ihn zu setzen.

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