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Am nächsten Morgen war ich auch schon voll früh wach, eigentlich wollte ich auch aufstehen und mir etwas zu trinken holen, da meine Mutter immer schon so früh wach ist, traute ich mich dann doch nicht und wartete noch bis unser Wecker klingelte, da wir ja leider heute auch Schule hatten. Als Chris dann wach war, als der Wecker klingelte, stand ich auf und ging ins Bad um mich dort fertig zu machen. Ich war total durcheinander und hatte auch keine Lust meine Mutter zu treffen. Als wir fertig waren, nahm ich meine Sachen und wir gingen runter zur Tür, es war noch viel zu früh, aber wir müssen noch mal bei Chris vorbei, da er gestern seine Schulsachen vergessen hat. Unten saß meine Mutter am tisch und beachtete mich keinen Meter. Ich sagte aber auch nichts und es war mir jetzt auch alles egal, das gestern ging einfach viel zu weit.

Wir liefen zu Chris, holten seine Sachen und gingen zur Schule. Vor dem Unterricht, blieb ich die ganze Zeit bei ihm, ich wollte ihn nicht gehen lassen. Laura war zwar auch da und wusste auch schon ein bisschen was gestern passiert ist, aber Chris ist einfach gerade die wichtigste Person für mich.

Dann war aber auch schon Unterricht... Laura versuchte mich die ganze Zeit im Unterricht anzusprechen, aber ich reagierte nicht mal. ich war so sehr in meinen Gedanken vertieft, dass ich alles um mich herum ausschaltete und auch im Unterricht nichts mit bekam. Mich riss erst der Gong wieder aus meinen Gedanken. Leider konnte ich aber nicht in die Pause sondern musste mit meiner Lehrerin sprechen. Zum Glück kam aber auch Chris, der dann auch bleiben durfte, sonst hätte ich das echt nicht überstanden. Sie wollte wissen, was heute mit mir los sei, ich habe mich die ganzen zwei Stunden nicht gemeldet, nicht geredet und nicht mal auf irgendwelche Aufforderungen reagiert. Ich hab mich so unwohl gefühlt, ich wollte einfach nicht mit ihr reden, aber als sie mir dann drohte, dass sie meine Mutter anrufen wird, sagte ich dann doch kurz etwas. Chris hielt die ganze Zeit meine Hand, worüber ich auch total froh war.

Nach dem kurzen Gespräch gingen wir raus. Ich war total übermüdet weil ich nicht viel geschlafen habe. Ich machte mir als Gedanken darum, was nach der Schule ist, eigentlich ist es klar, dass Chris wieder mit kommt, aber diesmal ist die Polizei nicht da, was ist wenn meine Mutter ausrastet und ihn raus schmeißt und ich dann alleine bin. Es sind doch alle gegen mich, dann habe ich keinen mehr. Vielleicht ignoriert sie mich aber auch noch. Ich hatte einfach keine Ahnung und ich sprach auch nicht viel mit Chris. Er versuchte mir als meine Angst zu nehmen und mich zu beruhigen, doch ich kam einfach nicht mehr klar. Dann war die Pause auch schon wieder vorbei und ich war wieder allein. Zum Glück nur noch 4 Stunden. Wo bei es mehr Horror ist nach diesen 4 Stunden. Die letzten Stunden, versuchte ich mich zusammen zu reißen und mich zu konzentrieren. .

Zum Glück war dann auch schon die Schule aus, ich hoffte einfach nur noch, dass es keinen Stress Zuhause gibt. Chris und ich liefen zusammen zu mir nach Hause, meine Mutter kommt eh ein bisschen später als wir. Doch als wir vor meinem Haus ankamen, stand das Auto meiner Mutter schon, außerdem stand auch das Auto von Chris' Mutter. Ich hatte schon wieder total panik, dass es Streit gibt. Ich schloss die Tür auf und was wir dann sahen, glaubte uns keiner. Unsere Mütter saßen am Tisch mit einer Tasse Kaffee und redeten in vernünftigen Tönen, wie normale Menschen.

Sie baten uns zu ihnen, da sie etwas besprechen mussten. Ich konnte es gar nicht glauben, was sie dann zu uns sagten. Sie sieht es ein, dass ich meinen Freiraum brauche und mal ein wenig Abstand von allem, deswegen darf ich erst einmal für eine Zeit zu Chris ziehen. Außerdem hat sie sich bei Chris' Mutter und bei ihm für ihre Anschuldigungen entschuldigt, da sie auch eingesehen hat, dass Chris mir gut tut. Ich glaubte ihr einfach mal und freute mich jetzt erst einmal bei Chris zu wohnen.

Es war eigentlich das was ich die ganze Zeit wollte, aber ich konnte noch nicht ganz wahr haben, dass es wirklich so sein wird. Das ging jetzt zu einfach. Sonst ist immer alles so kompliziert und hat alles 1000 Haken und jetzt von heute auf morgen, darf ich zu meinem Freund ziehen, den meine Mutter ja sogar eigentlich hasst.

Wir gingen in mein Zimmer und packten direkt ein paar Sachen zusammen und alle meine Schulsachen, die ich brauche. Chris Mutter und meine Mutter quatschten noch ein bisschen, deswegen hatten wir noch Zeit, außerdem aßen wir noch zusammen bis ich am Nachmittag dann mit Chris gehen werde. Ich verabschiedete mich von meiner Mutter und sie sagte noch einmal, dass es nur eine Chance für mich ist und ich mich an Regeln halten soll und alles mögliche. Wir packten meine Sachen ins Auto und fuhren zu Chris. Bei ihm angekommen, brachten wir meine Sachen in sein Zimmer und schmissen uns erst einmal auf sein Bett. Dieses Gefühl war einfach schön, jetzt zu wissen erst einmal frei zu sein.

Am nächsten Morgen war es einfach super schön neben ihm wach zu werden. Ich stand auf, ging ins Bad und machte mich fertig. Kurz danach kam auch Chris dazu. Es war als würden wir schon ewig zusammen wohnen und vor allem war alles perfekt. Nach dem wir fertig waren, packten wir noch unsere Schultaschen und gingen auch schon los. In der Schule standen wir noch bevor es gongte auf dem Schulhof mit Laura. Wir erzählten ihr den Sinneswandel von meiner Mutter. Als es dann gongte ging ich mit Laura in die Klasse und Chris ging in seine Klasse. Im Unterricht war es mal wieder total langweilig... Aber ich hatte echt gute Laune. Nach der Schule liefen wir nach Hause. Chris' Mum war noch auf der Arbeit, also kochten wir zusammen. Zumindest versuchten wir es, ohne die Küche in Brand zu setzten. Es war echt lustig.


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