Der Abend wurde noch richtig gut und auch echt lang. Im Club waren echt coole Leute, die man so draußen nie wirklich gesehen hat. Hier in der Gegend waren eigentlich auch immer nur ältere Menschen oder Familien mit Kindern, die Urlaub machten. Außer bei unserem Projekt, habe ich jetzt noch nicht wirklich viele Jugendliche kennen gelernt. Auf unserer Schule kamen die meisten auch aus einem Nachbar Ort oder gingen selbst auch auf das Internat.
Als wir die Nacht nach Hause liefen, machten wir uns noch keine Gedanken, aber als wir dann schneller als gedacht, am Internat ankamen, mussten wir uns ganz schnell Gedanken machen, wie wir rein kommen, ohne das Frau Schmitt wach wird. In Häuser leise hinein schleichen war ich eigentlich immer Profi, aber in ein Haus war es dann doch einfacher als in ein Internat, in dem die Betreuerin schon regelrecht darauf wartet, dass sich jemand nicht an die Regeln hält. Irgendwie schafften wir es dann doch und lagen alle glücklich und ziemlich fertig auf unseren Betten. Wenn ich jetzt so überlege, wäre ich vor ein paar Wochen froh gewesen wenn ich erwischt worden wäre und jetzt bin ich echt glücklich hier zu sein. Am nächsten Morgen hielt unsere gute Laune vom Vorabend immer noch an. Beim Frühstück mussten wir uns dann zusammen reißen.
Alex kam auch zu uns an den Tisch und fragte mich ob wir heute Mittag auch wieder Musik machen wollen, was ich sehr gut fand, da ich noch nichts geplant habe und ich Langeweile hasse. Nach dem Frühstück, machte ich erst noch mal etwas mit meinen Mädels. Wir quatschten sehr viel und Emma fragte mich, ob bei mir und Chris alles in Ordnung ist. Ich hatte es verdrängt, denn es war nichts in Ordnung. Er meldete sich nicht mehr so oft und wenn wir mal schrieben, war er ziemlich komisch. Ich schob es immer alles auf die Entfernung, aber als ich es Emma erzählte brachte sie mich auf einen blöden Gedanken. Was ist wenn er es nicht mehr will und ihm die Entfernung einfach zu weit ist und er sich nicht traut es mir zu sagen. Ich war in letzter Zeit auch ab und zu mal bei dem Gedanken, dass wir es vielleicht einfach beenden sollten, damit wir ohne nach zu denken einfach wieder für uns leben konnten, aber ich liebe ihn ja eigentlich noch, deshalb habe ich es nie ausgesprochen. Jetzt wo die Mädels mit mir sprachen erwähnte ich auch diesen Gedanken. Es ist zwar nicht schön, aber sie meinten auch das dies vielleicht doch am besten wäre.
Gerade auch als wir redeten, bekam ich eine Nachricht von Chris. Er fragte mich wie mein Abend gestern war. Er nannte mich nicht mehr Schatz und generell waren in der Nachricht keine Smileys, was mich wieder zurück zu meinem Gedanke brachte. Ich denke ich werde noch ein paar Tage drüber schlafen und mal Laura schreiben und sie fragen, wie es ihm so geht und ob er ihr etwas erzählt hat wegen mir. Jetzt aber ging ich erst mal zu Alex und wir arbeiten wieder an der Musik, was ich jetzt noch besser fand als heute Morgen.
Ich nahm meine Sachen, ging rüber in den Jungsflur, blieb vor seiner Tür stehen und klopfte an, wie jedes mal. Er war auch schon dabei etwas auszuprobieren und ich setzte mich erst einmal zu ihm und hörte ihm zu. Er holte echt immer das Beste aus meinen Songs. Er bemerkte aber auch das mit mir etwas nicht stimmt, ich wäre anders als sonst und natürlich hatte er auch recht. Ich erzählte im kurz von dem zwischen mir und Chris, meinte dann aber das es egal sei und wir weiter machen können. Allerdings war es für ihn nicht so egal und er wollte für mich da sein, er nahm mich in den Arm, da er merkte, wie sehr es mich belastete. Es tat gerade sehr gut und ich fühlte mich bei ihm sehr wohl.
Nach diesem Nachmittag beschloss ich das ich in den nächsten Tagen mit Chris reden werde und mich dann auch von ihm trennen werde. Auch wenn ich ihn sehr liebe, kann ich das auf Dauer nicht mehr mit der Entfernung. Am Abend berichtete ich mein Vorhaben meinen Mitbewohnerinnen, sie fanden es gut, meinten aber das ich mir noch Gedanken machen sollte ein paar Tage, ob ich es wirklich will. Bei einem war ich mir aber sicher, ich musste so schnell wie möglich mit Chris reden, da ich das Gefühl hatte, dass er auch nicht mehr mit der Entfernung klar kommt.
Die nächsten Tage, als wir wieder Schule hatte, habe ich mir viele Gedanken gemacht, aber ich bleibe bei meinem Entschluss. Ich werde mich von Chris trennen. Wir haben auch nicht mehr viel geschrieben in den letzten Tagen und wenn, hat es sich nicht mehr so toll angefühlt wie am Anfang. Heute nach der Schule wollte ich einfach alleine sein. Ich machte Hausaufgaben, auf die ich mich aber auch nicht wirklich konzentrieren konnte. Bevor ich zum Mittagessen gehen wollte, schrieb ich Chris noch, dass ich mal mit ihm reden muss, ob er in ner Stunde mal Zeit hat zu telefonieren. Ich hoffte auf eine schnelle Antwort.
Beim Mittagessen wollte ich die ganze Zeit auf mein Handy gucken, aber Emma nahm es mir irgendwann aus der Hand, da ich alle damit verrückt machte. also musste ich mit den Mädels in Ruhe zu Mittag essen und durfte erst dann auf mein Handy gucken. Das machte ich auch sofort, aber... keine Antwort. Ich machte mir schon etwas Gedanken, es war generell komisch zu Wissen jetzt die Beziehung beenden zu wollen. Ich konnte mir auch überhaupt nicht vorstellen wie Chris reagieren wird und ich hatte natürlich auch immer noch total Angst davor, ob ich es überhaupt durch ziehen kann, wenn ich seine Stimme wieder höre.
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Der Familienschein
Teen FictionHier habe ich mal eine Etwas andere Story, Ein paar Teile sind aus meinem eigenen Leben ich hoffe es gefällt auch und ihr kommentiert und votet ordentlich:***