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Sarah warf mir nur einen bösen Blick zu, worauf ich ihr ein lächeln zurück warf. Nach dem ich von Alex wusste, dass ich nicht die einzige bin, bei der sie das macht, war mir das egal und ich konnte über sie lachen. So Leute muss es eben auch geben. In der Aufenthaltshalle, chillte ich mich mit den Mädels auf die Sitzsäcke und wir guckten alle auf unsere Handys nach unseren Whatsapp Nachrichten. Bei mir war wie immer das gleiche, Chris und Laura und unsere Gruppe mit dem Rest der Clique.

Die gehen am Wochenende feiern, da im Nachbarort wieder eine mega Party ist, die war letztes Jahr schon echt mega gut und da darf meine Clique natürlich nicht fehlen. Leider plagt mich ein ungutes Gefühl, wenn Chris dort hin geht. Eigentlich stört mich das überhaupt nicht, aber ich weiß wer dort noch hin geht und das sind alles so Bitches, die im besoffenen Zustand mit jedem Typ tanzen und auch rum machen. Auch wenn Chris immer meint, dass er nichts macht, es ist auch nur ein Mann.

Ich redete auch mit den anderen dreien darüber, die meinten ich soll mich nicht so verrückt machen und ihm einfach nur vertrauen. Das mache ich nun auch. "Franzi, was hältst du davon, wenn wir drei dir morgen Abend auch mal zeigen, was hier oben so ab geht?", fragte mich Lila. "Sehr gut, ich habe zwar noch nicht wirklich mit bekommen, dass hier irgendwo etwas abgehen könnte, aber beim Feiern bin ich immer dabei.", antwortete ich ihr. Ich bin mal gespannt was man hier so Party mäßig machen kann. Ich denke aber, dass es lustig wird allein schon wegen den Mädels.

Den Rest des Abend verbrachten wir weiter unten und nach dem Abendessen zockten wir noch eine Runde Billiard mit den Jungs. Danach gingen wir auch nach oben "Ins Bett". Nach dem Rundgang von Frau Schmitt wollen wir noch auf den Dachboden und dort alle zusammen einen Film gucken. Von unserem heimlichen nächtlichen Treffpunkt auf dem Dachboden weiß Frau Schmitt wohl nichts. Ist auch besser so, so haben wir noch einmal einen Rückzugsort, in den kein anderer kommt. Wir guckten Fack Ju Göhte, es war echt lustig. Wir hatten hier oben ein paar Süßigkeiten und Chips gebunkert, so konnten wir neben bei auch noch etwas naschen. Nach dem Film gingen wir dann aber wirklich ins Bett, der Abend hat mir wieder mal gezeigt, wie schön es doch sein kann in einem Internat zu wohnen. Ich habe alle meine Freunde um mich herum, wir sehen uns jeden Tag und es ist nie langweilig.

Am nächsten Morgen spürten wir dann doch, dass wir gestern noch einen Film guckten, wir waren alle ziemlich müde und schlichen leise ins Bad, ohne mit einander zu reden. Nach dem Duschen wurden wir aber etwas wacher und unterhielten uns über gestern Abend. Kurz bevor wir fertig waren, kam Sarah ins Bad. "War Alex gestern auch mit ?", fragte sie uns neugierig und beleidigt zu gleich. Emma antwortete ihr mit einem "Das geht dich gar nichts an, frag ihn doch selbst, aber das wäre etwas peinlich für dich, sowas kommt sehr eifersüchtig rüber.". Zum Glück waren wir auch schon fertig und konnten wieder ins Zimmer gehen. Dieses Mädchen erträgt man morgens einfach nicht.

Als wir in der Schule ankamen, sahen wir vor dem Gebäude Sarah und Alex. Sie flirtete mal wieder mit ihm und er versuchte zu flüchten. Wir liefen an den beiden vorbei und ich hörte nur, wie er sie abwies und direkt zu uns joggte. "Na dein kleiner Schwarm kann wohl nicht genug von dir kriegen?!", lachte Lila, Alex fand es nicht so lustig "Die geht mir einfach nur richtig auf die Nerven", kommentierte er. Ich feierte es schon irgendwie und amüsierte mich innerlich. Alex ging zu seinem Klassenraum und wir zu unserem, Sarah kam auch und schaute eifersüchtig zu uns bzw. zu mir rüber. Das Mädel sollte sich echt einmal Gedanken machen, wie sie sich benimmt, noch peinlicher geht schon gar nicht mehr.

Im Unterricht war eigentlich auch alles in Ordnung, ein paar böse Blicke, wenn ich etwas gesagt habe, aber ansonsten alles okay. Als wir Musik hatten und Frau König ein Lied unserer Band zeigte, kam dann ein dummer Spruch von Sarah. "Und die Neue muss sich wieder mal wichtig machen, wir wissen doch alle, dass Alex den Song geschrieben hat.", musste sie los werden, aber Frau König gab da nichts drauf und ignorierte es auch nur. Jeder ignorierte Sarah, weil jeder weiß, wie sie ist und dass sie auf Alex steht. So kamen wir dann aber wieder zum richtigen Musikunterricht und beschäftigten uns mit den Komponisten der Romantik.

In der Pause saßen wir alle draußen am Basketball Platz und schauten den Jungs beim spielen zu. Anscheinend bemerkte Sarah langsam doch, dass Alex nicht auf sie steht... ich konnte es gar nicht glauben, aber ich denke sie wird mich nie akzeptieren und ich werde in ihren Augen immer die "neue, dumme, die sich an Alex ran macht" sein. Darauf gebe ich allerdings nichts.

Am Mittag traf ich mich mal wieder mit Alex. Durch das Gespräch mit Frau König, wollten wir natürlich noch ein paar Songs fertig machen, damit wir unser kleines Konzert geben können. Es soll in ein paar Wochen am Sommerfest des Internats statt finden. Außerdem veranstalten ein paar Jungs ein Basketball Tunier, bei dem Lehrer gegen Schüler spielen sollen. Als Schulband müssen wir uns natürlich um gute Unterhaltung zwischen den Aktionen kümmern und dafür müssen noch ein paar Lieder her und das so schnell wie möglich. Ich hatte ein sehr gutes Gefühl bei der Arbeit an meinen Liedern, wie auch bei meinem letzten Lied, half mir Alex hier ebenfalls, dem Lied den letzten Feinschliff zu geben. Bei der Arbeit verging die Zeit wieder wie im Flug und wir wurden durch einen Anruf von meiner besten Freundin gestört. Sie kommt eigentlich immer in einem unpassenden Moment, aber für sie nahm ich mir immer Zeit, schließlich muss ich ja auch doch ab und zu mal ,mit bekommen, was in meiner Heimat alles abgeht ohne mich.

Es war aber auch sehr gut, dass ich durch den Anruf mal auf die Uhr schaute, da die Mädels heute mit mir feiern gehen wollten und es mittlerweile sehr spät geworden war. So lief ich mit Alex zurück ins Internat und ging zu den Mädels mich fertig machen. Die warteten auch schon auf mich, aber wir hatten noch genug Zeit. Wir hatten schon beim Fertig machen eine super gute Stimmung und der Abend konnte genauso weiter gehen.

Das tat er auch! Die drei zeigten mir einen mega coolen Club. Er war in einem sehr unscheinbarem Haus, am Rande der Stadt, im Keller. Es machte einen sehr unscheinbaren Eindruck, aber innen war es richtig nice! Ich hätte nie gedacht das es hier auch nur annähernd so einen Club gibt.

Der FamilienscheinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt