Nach den Vorbereitungen für das Projekt die nächsten Wochen, konnten wir endlich ins Internat. Ich war total müde und musste immer noch an das Gespräch von mir und Emma vorhin denken. Sie hatte Recht und ich muss mit Chris und meiner Clique reden und ihnen sagen, dass ich bis mindestens Sommer hier bleiben werde. Ich will es aber eigentlich nicht am Telefon machen. Ich werde gleich im Internet nach Bahntickets gucken und werde dann am Wochenende zu denen fahren um mit allen zu reden. Es wird mir nicht leicht fallen, aber es muss sein, damit ich mich hier auf die Schule konzentrieren kann. Für das Wochenende muss ich das Geld investieren und habe mir, als ich wieder im Internat war, direkt Tickets gebucht und ausgedruckt. Chris und den anderen werde ich aber noch nichts sagen. Ich will nicht, dass sie glauben, dass ich komme und bleibe.
Jetzt noch die nächsten 2 Schultage aushalten und Freitag Nachmittag geht es nach Hause. Meinen Eltern habe ich lieber auch nichts davon gesagt, sonst hätten die wieder was dagegen gehabt und ich hätte zu ihnen gemusst. Ich hoffe auch, dass sie nicht unbedingt merken wenn ich da bin.
Am Donnerstag Abend, als Frau Schmitt ihren Rundgang gemacht hat, um zu sehen, ob wir alle auf unseren Zimmern sind, fragte sie auch direkt nach, wer nach Hause fährt. Sie ging eigentlich davon aus, dass ich hier bleiben werde und war deshalb sehr überrascht. "Ich muss noch mal mit meinen Freunden reden.", erklärte ich ihr kurz. Morgen um 15:00 Uhr kommt mein Zug. In Hamburg muss ich dann umsteigen und dann fahre ich durch bis Frankfurt. Dann noch ca. 40 Minuten und ich bin Zuhause. Ich habe geplant zu Chris zu gehen und bei ihm zu bleiben die 2 Tage.
Am nächsten Morgen lief alles wieder ganz normal ab. Aufstehen, Duschen, Fertig machen, Sachen packen, frühstücken, zur Schule laufen. In der Schule habe ich bis 13:00 Uhr ganz normal Unterricht und um 14:00 Uhr gibt es Mittagessen. Dort waren wir noch alle zusammen und aßen. Vor dem Essen hatte ich schon meine Sachen gepackt, so musste ich diese nur noch holen, mich bei Emma, Nele und ein paar anderen verabschieden, mich bei Frau Schmitt abmelden und ich konnte mich auf den Weg zum Bahnhof machen. Das war zum Glück nicht so weit und ich konnte dort hin laufen.
Jetzt war es so weit. Ich sitze im Zug nach 5 Tagen auf dem Weg in meine Heimat, mit dem Wissen, ich muss meinen Freunden sagen, dass ich jetzt die nächsten 4 Monate auf keinen Fall wieder komme und danach vielleicht auch nicht. Das tut verdammt weh, vor allem noch weil meine Eltern ihren Willen bekommen haben. Ich habe auf der Fahrt im Zug die ganze Zeit nach gedacht. Es war komisch. Ich habe mich in den letzten 5 Tagen total verändert. Ich will nicht von dem Internat weg, auf das ich vorher nicht wollte und obwohl ich alle meine Freunde nicht bei mir habe, geht es mir einigermaßen gut. Den Rest der Zugfahrt bis Hamburg hörte ich wieder Musik und schaute aus dem Fenster. Heute war besseres Wetter und die Sonne schien mir ins Gesicht. Dann waren wir auch schon in Hamburg am Bahnhof angekommen.
Von dort ging es dann in den nächsten Zug und los nach Frankfurt. 4 1/2 Stunden Fahrt, bis ich dann am Abend Zuhause ankomme. Mittlerweile war es Abend geworden und ich bin in meiner Heimat angekommen. Ich lief zu Chris' Haus, blieb davor stehen und musste noch einmal tief durch atmen. Ich war kurz davor wieder um zudrehen, aber da muss ich jetzt durch! Ich klingelte und seine Mutter machte die Tür auf. "Oh, Franzi? Bist du nicht an der Nordsee?", fragte sie mich verwundert. "Ja, ich bin über das Wochenende hier her gefahren, aber meine Eltern sollen bitte nichts wissen, ich muss dringend mit Chris sprechen und würde auch gerne die nächsten 2 Tage hier bleiben, wenn das in Ordnung wäre.", antwortete ich ihr. Seine Mutter hatte nichts dagegen und bat mich herein. Chris war in seinem Zimmer und ich sollte einfach zu ihm gehen. An seiner Tür musste ich dann noch einmal tief durch atmen. Ich klopfte an und es kam nur ein genervtes "Was?". Ich öffnete langsam die Tür und trat ein. "Darf ich rein kommen?", fragte ich ihn leise und verunsichert. "Schatz! Was machst du hier? Warum bist du da?", fragte mich Chris, kam auf mich zu und küsste mich.
Ich war in dem Moment wieder so glücklich und mir fiel es plötzlich wieder total schwer, ihm meine Entscheidung zu sagen. "Schatz ich muss mit dir reden, meine Eltern dürfen auch nichts wissen und ich bin jetzt die nächsten 2 Tage bei dir, habe eben schon mit deiner Mum gesprochen.", erklärte ich ihm. Wir setzten uns auf sein Bett und ich musste ihm jetzt alles sagen. Ich versuchte es ihm möglichst so zu erklären, dass er es verstehen kann und nicht enttäuscht ist, was er aber sowieso sein wird, was ich auch verstehen kann. "Aus unserem Plan wird nichts. Ich will das nicht mehr.", fing ich an. Darauf folgte dann ein längeres Gespräch, in dem es nur um die Frage "Warum?" ging. Darauf hin erzählte ich ihm von den letzten Tagen auf dem Internat und dass es mir auch sehr gut gefällt. "Ich werde bis mindestens zu den Sommerferien auf dem Internat bleiben.", beendete ich meine Erzählungen. Chris war wie erwartet enttäuscht und traurig. Ihn so zu sehen, brach mir echt das Herz und ich wäre am Liebsten doch hier geblieben. "Wissen es die anderen schon?", fragte er mich traurig. "Nein, ich wollte mich morgen mit ihnen treffen, die wissen noch nicht das ich überhaupt hier bin.", antwortete ich ihm.
Es fühlte sich gerade so an, als hätte ic mein altes Leben an den Haken gehängt. Das wird jetzt bis Juli das letzte mal sein, dass ich hier bin. Ein komisches Gefühl einfach nur, wie ein Abschied für immer, was aber nicht für immer ist. Allerdings kommen meine Eltern eh nicht zur Vernunft und ich werde bis zu meinem Abitur noch auf dem Internat bleiben müssen. Wir schwiegen uns einen Moment lang an, ich hielt diese Stille nicht aus. Es war alles schrecklich genug und das Schweigen machte mich nervöser, als ich die ganze Zeit schon war. Nach einer Weile brach ich das Schweigen, mit einer Frage. "Schatz, wir werden das aber schaffen oder? Ich will dich nicht verlieren.", es dauerte, bis ich eine Antwort bekam und, diese war dann auch alles andere als beruhigend. "Ich weiß es nicht, aber ich will dich auch nicht verlieren. Kannst du nicht noch einmal mit deinen Eltern sprechen und doch hier bleiben?". Das kam aber nicht mehr in Frage. Ich werde nicht noch einmal einen größeren Streit riskieren, nach dem ich wieder abhauen muss, vor allem, weil meine Eltern nichts davon mit bekommen dürfen, dass ich hier bin.
Wir lagen noch lange im Bett und redeten über die letzten Tage bei ihm und auch bei mir. Ihn interessierte es auch leider doch mehr als gehofft, wer Alex ist. Ich bin echt aufgeregt, wie die anderen morgen darauf reagieren werden. Aber bis dahin habe ich noch ein paar Stunden.
Hey Leute, ich weiß das ich im Moment wieder mal so unregelmäßig update. Seid Anfang des Jahres hab ich zwar schon ein paar Kapite im Voraus geschrieben, aber da ich auch seid Ende April einen Freund habe und Abschlussprüfungen hatte kam ich dann doch nicht zum updaten im Moment habe ich noch Ferien und bin wieder regelmäßig am Schreiben und hoffentlich auch updaten!<3 Freu mich über Kommis:) Eure Luisa
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Der Familienschein
Teen FictionHier habe ich mal eine Etwas andere Story, Ein paar Teile sind aus meinem eigenen Leben ich hoffe es gefällt auch und ihr kommentiert und votet ordentlich:***