Kapitel 14

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Wir kommen in einen großen langen Raum, wo jeweils an den Seiten Boxen stehen. Leider ohne Auslauf,aber für ein paar Tage wird es reichen.
"Ihr habt die hinteren 3 Boxen. 2 für die Pferde, eine für euch und das Zaumzeug."
Wir stellen die Pferde in die Boxen und richten alles ein. Ich streiche über das schwarze Fell von meinem Liebling.
Vorsichtig schnaubt er mir ins Gesicht. Mit einem Lächeln gebe ich ihm ein kleines küsschen.
" Na komm", vicki steht hinter mir und zwinkert mir zu.
Ich nicke nur und folge ihr. Überall laufen Leute rum und suchen irgendwas, doch uns interessiert im Moment nur die futterstände.
Vicki holtdich eine Bratwurst und ich mir Spagetti mit Tomatensoße.
Damit hocken wir uns auf einen Hügel mit Sicht auf den Dressurplatz.
Dort stehen zwei Erwachsene Leute und ein Junge mit dem Pferd was wir voher auf dem Platz so tanzen haben sehen. Sie scheinen zu diskutieren.
Ich tippe Vicki an und mache sie auf die drei aufmerksam.
Sie scheinen immer heftiger zu diskutieren, bis der Junge sich aufs Pferd setzt.
Nach zwei Runden Schritt fangen sie wieder an zu traben, doch diesmal sieht es nicht so leicht und locker aus. Diesmal eher schwerer und gequälter.
Sie reiten ein paar Bahnfiguren, wechseln dann in den starken Trab. Es sieht alles ok aus, aber es liegt diese schwere darin.
Sie springen bei einem Handwechsel in den Galopp. Das braune Pferd fängt immer öfter an zu stolpern und muss immer wieder in den Galopp geholt werden. Einer der Männer geht in die Mitte des Platzes und ruft ihn zu sich. Er lässt die Zügel locker und geht Schritt.
Wir lehnen uns mit einem säufzen nach hinten und schauen in den blauen Himmel. Nur kleine Wolken zerstören das friedliche Bild.
Ich schließe die Augen und achte einfach auf nichts mehr.
Ein Wiehern reißt mich aus dieser Stille, der Junge ist mittlerweile vom Pferd abgestiegen und der andere Mann nimmt es. Doch es beschwert sich über den harten Griff. Sie laufen im Richtung unseres Stalles.
" Das muss ich mir ansehen. "
Vicki steht auf und geht in die Richtung.
Ich laufe hinterher. Das schreien hört man schon am Eingang.
" Du musst aus ihm mehr rausholen! Wozu hast du denn die Sporen ?! " schreit eine tiefe männliche Stimme.
"Er ist fertig ! Zweieinhalb Stunden sind einfach zu viel. " antwortet eine Stimme die mir sehr bekannt vorkommt.
" Erschöpft? ? Bitte das ist ein Leistungspferd! Das muss das können!"
Wir schauen um die Ecke uns sehen die zwei Männer von eben und, mein atmen Stock, das wunderschöne schockobraune Pferd wird von niemand andern als Ben geführt.
"Das gibst doch nicht" flüstert vicki mir zu. Die Männer verlassen den Stall, er steht jz alleine in dem Gang und macht das große Pferd fertig. Leno steht nur zwei Boxen weiter und schaut jz neugierig über die Boxen Tür.
Er läuft ein paar Schritte auf ihn zu.
"Na großer? Seit ihr auch schon da?" er streichelt seinen weißen Stern.
Seufzen lasse ich mich an der wand hinunter gleiten. Obwohl er sich so unmöglich benommen hat, hat er es auch nicht leicht.
"Komm" Vicki zieht mich hoch und biegt um die Ecke. Unüberhörbar treten wir den Flur entlang.
Er schaut uns geschockt an.
"Oh Hallo " er schaut beschämt zu Boden.
Vicki grüßt zurück. Ich schweige.
Eine zeitlang verbringen wir schweigend, er bürstet das schöne Pferd und wir putzen nochmal das Zaumzeug, obwohl es wirklich nicht nötig wäre.
Dann endlich bricht jemand das schweigen.
" Liv, Vicki ..Es tut mir leid ok? An dem Abend... wir hatten gefeiert und hatten getrunken. Ich..ich weiß nicht mehr was mich dazu gebracht hat, ich weiß nur es..es tut mir leid. "
Seine Schultern hängen und er hat aufgehört zu putzen.
" Schon ok " ich stehe auf und gehe, ich kann da nicht mehr bleiben. Ihn so leiden zu sehen kann ich nicht, im inneren spüre ich noch tiefe Wut. Meine Augen brennen und Tränen wollen fließen. Ich renne hinter die Gebäude und in den Wald rein. Die klare frische Luft tut mir gut. Meine Augen entspannen sich und ich fasse klare Gedanken.
Er hat sich entschuldigt,dass ist zwar gut , aber warum tut es mir so zu weh ihn zu sehen, seine Stimme zu hören?
Ich sehe einen umgefallenen Baumstamm, lasse mich darauf fallen und schließe meine Augen. Erst ein kleines rütteln lässt mich wieder erwachen.
" Na komm,wie grillen."
Vicki zieht mich hoch und wir machen uns zum lagerfeuerplatz.
Alle sitzen in einem großen Kreis zusammen. Ansprachen werden gehalten und Würstchen gerillt. Ich bleibe beim Salat.
Der Abend ist schön,doch ich will nur ins Bett.

Wir kuscheln uns in unsere Schlafsäcke und schließen die Augen. Die Türen werden zur Sicherheit geschlossen, schließlich werden die Pferdediebe immernoch gesucht.
Ein leises Quitschen weckt mich. Eigentlich bin ich nicht so leicht zu wecken, doch in fremden Betten schlafe ich schlechter.
Ich richte mich vorsichtig auf und sehe einen Schatten an den Boxen entlang huschen. Neben mir schläft ruhig Vicki. Besonders leise versuche ich aufzustehen und schleiche an die Tür. Ich drücke sie auf und sehe einen großen breit gebauten Mann, der vor der Box von dem braunen steht. Er kramt in seiner Tasche und tut irgendwas in sein Futter. Wenn es ein normaler Besitzer wäre der einfach nach seinem Tier schauen würde,würde er einfach das Licht anmachen und müsste nicht so auf heimlich tuen . Er lockt den Braunen auf sich zu und gibt ihm das Futter. Ich lehne mich gegen die Tür, um besser sehen zu können. Da gibt sie nach. Sie war nicht verschlossen, nur angelehnt. Ich unterdrücke einen Schrei, doch verhindern das ich mitten auf den Gang falle kann ich leider nicht.

Der Weg ins NichtsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt