Als ich am nächsten Morgen die Treppen herunter stapfte, um mir eine große Tasse Café zu kochen, traute ich meinen Augen nicht. Meine Mutter, Nelly und Derek saßen gemeinsam am Tisch und aßen Kuchen. Nelly natürlich auf dem Schoß meines Bruders. Als sie hörten, wie ich die Cafe Maschine anschaltete, erschraken sie. Meine Mutter sah mich erwartungsvoll an. Wahrscheinlich wartete sie auf ein höfliches ,,guten Morgen". Es war schon halb sieben und eigentlich müsste sie längst bei der Arbeit sein.
"Wo warst du?",platzte Nelly hervor. Sie machte große Augen.Meine Mutter kam auf mich zu. "Weißt du Schatz, wir haben uns alle sehr große Sorgen gemacht. Vor allem heute. Was hast du gemacht? Wo warst du? Wir haben dich überall gesucht."
"Das geht euch alle einen Scheißdreck an!", schrie ich. Ich wollte von keinem mit ihnen reden. Nelly sollte bleiben wo der Pfeffer wächst. Ich wollte sie nicht sehen. Ich hasste es wirklich abgrundtief belogen zu werden. Vor allem dann, wenn es keinen Grund dafür gab.
Ich rannte so schnell ich konnte in mein Zimmer und vergrub mein Gesicht in meinem großen, flauschigen Kopfkissen. Ich begann wieder über die Geschehnisse der letzten Nacht nachzudenken. Immer wieder spielte mein Kopf die Szene mit Marlon im Wald ab. Was hatte er sich überhaupt dabei gedacht?"Kann ich rein kommen?", piepste Nellie.
"Nein, bleib bei Maxi und lass dich von ihm vögeln!"
"Ellian es tut mir leid. Verdammt leid okay." Sie schluchzte.
"Komm rein."Sie setzte sich neben mir aufs Bett.
"Es tut mir leid Ellie. Ich weiß nicht was mit mir los war. Wenn du willst mache ich Schluss mit deinem Bruder."
"Nein. Ich freue mich für euch. Aber warum habt ihr mir nichts davon erzählt?"
"Wollten wir ja..."
"Ach Scheiß drauf komm her du doofe Kuh und lass dich drücken. Mir tuts auch leid."Wir umarmten uns sehr lange. Und ich gestand ihr mein Geheimnis. Sie traute ihren Ohren nicht. Ich fing wieder an zu weinen.
"Nelly... das war nicht ich. Es war als hätte er mich mit seinen Blicken dazu gebracht. Und nachher nach der Versammlung will er sich wieder mit mir treffen. Was soll ich nur tun?"
"Hör mir gut zu. Du musst ihm eindeutig sagen dass du nicht so eine bist. Dass das nicht du warst. Du musst ihm widerstehen!"
Bei der Versammlung lief alles ab wie immer. Jeder einzelne verwandelte sich in einen Wolf wir stimmten mit unserem Geheule das Wolfslied an und Damon wurde als neuer Wolf vorgestellt. Er zwinkerte mir zu und stellte sich neben mich. Wir verwandelten uns zurück und jeder ging für sich auf die Jagd. Danach ein gemeinsames Essen und wieder zurück nach Hause.
Statt auf die Jagd zugehen traf ich mich mit Damon an dem Baum von vorhin.
"Hör zu Damon. So kann es nicht weiter gehen. Ich habe mich in dich verliebt. Aber ich bin keine Schlampe, die sich von jedem ficken lässt. Und erst recht nicht so schnell.""Das ist okay Ellie. Es war falsch, gleich los zu legen. Wir müssen uns jetzt Zeit lassen."
Der Junge überraschte mich immer wieder. Welcher Kerl sagt denn freiwillig dass man sich mit gewissen Aktivitäten Zeit lassen soll? Aber ich fand es gut. Es freute mich, dass es ihm ernst mit uns war.
"Ellie ich liebe dich. Und meine Liebe zu dir ist wirklich stark. Ich bin immer für dich da. Wir sind jetzt ein Paar. Ich möchte mit dir jagen, mit dir tanzen, so als würde es keinen Morgen geben, deine Hand immer halten und dich unter dem Sternenhimmel küssen."
Mir blieb die Sprache im Hals stecken. Er zog mich zu sich heran und küsste mich leidenschaftlich. Nur behielten wir diesmal zum Glück unsere Klamotten an.
"Ich hol dich morgen früh ab. Und dann zeigen wir allen dass du meine bist." Wieder küsste er mich.
Nach dem zweiten Teil der Versammlung liefen wir durch den Wald Hand in Hand zu mir nach Hause. Er kletterte durch mein Fenster in mein Zimmer. Wir legten uns in mein Bett. Keiner sagte etwas. Ich lag in seinen Armen. Ich fühlte mich wohl. Er küsste mich behutsam auf die Stirn und flüsterte: "Ich liebe dich."
Und dann schliefen wir beide ein.Das Leben überrascht einen immer und immer wieder aufs Neue. Ich heiße Ellian. Habe zwei Brüder und eine beste Freundin und einen Freund. Nur dass ich diesmal einen Freund hatte, der mich wirklich liebte.
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The half wolf blood
Teen FictionEllie ist halb Wolf, halb Mensch. Sie lebt mit ihrer Mum und ihren zwei großen Brüdern in einer kleinen Stadt namens Rosewood. Als ihr Freund Toby mit ihr Schluss macht ist sie am Boden zerstört. Der gut aussehende, geheimnisvolle Damon Weston, der...