Kapitel 4

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Wir hatten einen Plan. Einen Plan, wie alle Jungs auf uns ausmerksam werden und jeder uns beachtet. Das war zwar kindisch, aber Toby sollte sehen, was er aufgegeben hatte. Unser Plan war meiner Meinung genial, auch wenn er nicht nur von mir stammte. Meine beste Freundin hatte einen großen Teil zu der Idee beigetragen. Wir hatten noch einen Tag frei. Und da ich nicht mehr auf die Wohnung sparen musste und mir das Auto in diesem Moment egal war hatte ich viel Geld. Und was machen Mädchen, wenn sie Geld im Überfluss haben? Shoppen, shoppen, shoppen! Und genau das hatten wir vor. Nur auf eine ganz andere Art und Weise.

„Und du meinst wirklich komplettes Umstyling ist der Weg zu mehr Aufmerksamkeit?"
„Klar Nelly. Ist nicht böse gemeint, aber wenn sich das rosa Blumenmädchen in ein hübsches, mutiges Mädchen verwandelt, werden sie alle nicht schlecht staunen."
„Ja du hast nicht ganz Unrecht.", gab sie zu.

Darauhin verfielen wir beide in schallendes Gelächter. In unserem Inneren werden wir immer wir selbst sein. Aber unser Äußeres konnte sich ruhig ein wenig verändern. Nelly wird entscheiden, wie ich mich verändern soll und ich entscheide über ihr Aussehen.

Den ersten Halt im Einkaufszentrum machten wir beim Friseur. Nellys Haare fielen bis zu ihrem Hintern und waren damit meiner Meinung eindeutig zu lang. Ich machte dem Friseur klar, dass ihre Haare bis unter die BH-Schnalle abgeschnitten werden müssen. Ausserdem ein paar hell blonde Strähnchen und leichte Wellen, die bis morgen halten müssen.

"Aber Han! Das ist voll kurz!", sagte sie theatralisch. Ich glaube meine Freundin war den Tränen nahe. "Ich habe noch nie eine Entscheidung getroffen, die dich belasten könnte Süße. Du wirst bezaubernd aussehen, glaub mir." Ich musste ihr viel Mut zusprechen, aber letztendlich ließ sie sich doch noch überreden. Das Ergebnis war sogar noch vel besser, als ich erwartet hatte. Auch Nelly musste staunen. "Wow, du siehst echt hübsch aus!", sagte ich. „
Danke Hannah. Du hattest Recht, viel besser als vorher. Aber jetzt bist du dran!"
Okay, ganz ehrlich? Damit hatte ich wirklich nicht gerechnet. Was hatte sie mit mir vor? "Vertrau mir." Sie wendete sich an den Friseur und flüsterte ihm aufgeregt etwas ins Ohr. Typisch Nelly. Ich verdrehte die Augen. Aber ich versuchte ihr mein volles Vertrauen zu schenken.

Auch ich sah nach dem Friseurbesuch besser aus. Meine Haare waren nun glatt und hatten hellere Strähnen bekommen. Es gefiel mir. Ich hatte meine Haare noch nie wirklich geglättet, da ich wusste, dass das nicht gerade gesund ist.

Wir kauften uns diesmal keiner Kleider sondern enganliegende Hosen und bauchfreie T-shirts. Da es schon September war, kostete die Sommerkleidung nur noch die Hälfte. Nellies morgiges Outfit war eine Highweast Jeans und ein enganliegendes rosanes Crop Top. Es betonte ihre Figur mehr als normalerweise.

Als ich am Abend von meiner Shoppingtour nach Hause kam, war ich total erledigt. Und um genau 300 Dollar ärmer. Aber dafür auch um einige Klamotten, Schminksachen und Assesoirs reicher.

Es klopfte an meiner Zimmertür, Derek kam herein. „Und wie war's? Mum hat Rehbraten gemacht. Drei Stück. Jason ist auch wieder da. Er hat morgen keine Uni, frag mich nicht warum."
„War cool. Okay alles klar, finde ich gut, ich wäre jetzt wirklich nicht mehr zum jagen im Stande. Es freut mich, dass er wieder da ist."
„Was stimmt mit dir nicht? Du und nicht jagen?" Derek stand die Verwunderung ins Gesicht geschrieben.
„Tja, ob du es glaubst oder nicht, shoppen macht eben müde."

Daraufhin verschwand mein Bruder wieder aus meinem Zimmer.

Als ich in die Küche kam saß ein großer, grauer Wolf auf dem Boden. "Hi Jason."

Er nickte mir zu. Ich lief zu ihm und wuschelte ihm durch's Fell. Das konnte er gar nicht leiden und aprupt verwandelte er sich in seine Menschengestalt. Zwei Sekunden später stand Mum kopfschüttelnd im Türrahmen. "Warum müsst ihr aber auch immer so einen Dreck machen?" Sie schnappte sich einen Putzlappen und wischte die Lehmbröckchen, die Jason bei seiner Verwandlung hinterlassen hatte weg. "Sorry Mum, aber ich war im Wald. Musste mich einfach mal wieder bewegen." Er gab ihr ein Küsschen auf die Wange und damit war die Sache erledigt. "Hi Derek, hi Ally. Und wie geht's meinen kleinen Geschwistern?" Owohl wir nicht so weit vom Alter voneinander entfernt waren, bezeichnete er uns als seine kleinen Geschwister. "Ganz abgesehen davon, dass Toby mit mir Schluss gemacht hat wegen Kylie recht gut und dir?" Er verzog sein Gesicht. "Oh shit. Arme kleine Schwester. Naja ich hab paar gute Filme für heute Abend mitgebracht, vielleicht brigen sie dich ja auf andere Gedanken."

Was würde ich nur ohne meine Brüder machen?

The half wolf bloodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt