Kapitel 5

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Toby küsste mich auf der Stirn. Dann auf die Wange und schließlich auch meinen Mund. Der Kuss wurde immer intensiver. Er drückte mich auf sein Bett und begann behutsam meinen Hals zu küssen.

Langsam schob er seine Hand unter mein T-Shirt und begann mich zu streicheln. Es kribbelte an meinem ganzen Körper. Mir wurde heiß und Toby zog mir mein T-Shirt aus. Ich lag da jetzt nur noch in BH und Unterhose. Anscheinend gefiel ihm was er sah, da ich an seiner Hose etwas hartes spührte. Ich zog ihm seine Hose aus und er war komplett nackt. Er sah wirklich richtig heiß aus. Als er bemerkte, dass ich ihm auf seinen Schwanz schaute, lief ich knallrot an. Mein Herz klopfte wie wild und ich versuchte mich zu beruhigen.

Auf einmal klopfte es an der Tür, mein Freund öffnete sie und diese Schlampe aus meinem Jahrgang stand da. Mit ihren doofen, rießigen Brüsten, langen, blonden Haaren und schlanken Beinen. Sie war einfach zu perfekt. Hass kam in mir auf.
„Was will sie hier?", fragte ich Toby.
Ich bekam keine Antwort auf meine Frage. Toby drängte mich zur Seite und Kylie stieg ins Bett.
Ungefähr fünf Minuten lang musste ich ihnen zusehen, wie sich sich genüsslich küssten. Als ich schreien wollte, bekam ich keinen Ton raus. Dann bewegte Kylie sich mit einer rosanen Peitsche auf mich zu. Die Peitsche besaß am Ende spitze Haken. Eine gefährliche Sexwaffe besaß das Biest also auch noch. Was hatte sie damit vor? Ich wusste irgendwie, dass es mein Tod war.
„Lust auf einen Dreier, der dich zum Tode führt? ", hauchte mir Toby ins Ohr.
Ich wurde so wütend, dass ich nicht mal bemerkte, wie sich mein Körper in einen Wolf verwandelte. Statt einem Schreien kam ein lautes Brüllen zum Vorschein, was die beiden erschreckte. Mit einem Pfotenhieb kratzte ich meinen Freund an der Kehle auf. Ich biss hinein. Das weiße Kopfkissen hatte sich in ein rosa-rotes Blutbad verwandelt. Ich hatte Toby umgebracht.

Und jetzt war Kylie dran. Ich wurde immer wütender. Ich brüllte sie an. Ihre Augen standen weit offen vor Schreck. Wie doof sie doch auf einmal aussah, wenn ihr die ganze Wimpertusche übers Gesicht rann. Eine Frage schoss mir durch den Kopf: Hatte sie Toby wirklich geliebt? Oder hatte sie einfach nur Angst zu sterben? Ich hatte den Spieß umgedreht, womit sie nicht gerechnet hatte. Jetzt würde ich sie töten und nicht sie mich. Aus meinem Mund tropfte Blut, ich leckte mir über die Zähne. Dann sprang ich ab und landete mit meinen Vorderpfoten genau auf ihren Brüsten. Ich riss sie ihr ab und biss ihr in den Kopf. „Stirb endlich!'', dachte ich mir. Sie machte noch einen letzten Atemzug, bevor ihr jetzt hässlicher Körper plötzlich erschlaffte. Ich riss ihr das Herz raus und aß es. Es schmeckte eklig. Auf einmal bekam ich keine Luft mehr. Meine Kehle fühlte sich seltsam schleimig an. Ich erbrach des gegessene, allerdings nicht ganz. Ein Stück ihres Herzens pochte in meinem Bauch weiter, bis zum Hals. Ich hustete und spuckte. Ich würgte und erbrach mich wieder. Ich bekam keine Luft mehr und betete um Vergebung.

Dann wachte ich schweißgebadet in meinem Bett auf. Ich sah auf das Kissen und als es nicht rot war sondern grün, wie immer, war ich erleichtert. Derek saß gegenüber von mir auf meiner Bettkante.
„Du hast geschrien. Ziehmlich laut sogar.", bemerkte er besorgt.
Ich war immernoch wie in Trance. "Sind sie tot?", fragte ich.
„Wer ist tot?"

Okay, ich glaube, es war nicht real. Es war nur ein Traum. Eine Träne lief an meiner Wange herunter und ich erzählte meinem Bruder von dem Traum. Er nahm mich in seine muskolösen Arme und strich mir behutsam über den Kopf. Langsam beruhigte ich mich. Es war bereits vier Uhr am Morgen.

"Ich kann jetzt nicht mehr schlafen Derek. Es hat mich alles so fertig gemacht. Die Sache mit Toby.", schluchzte ich jetzt wieder.

"Ich lege mich zu dir Schwesterherz." Er kippte noch das Fenster und legte sich anschließend neben mich in mein Bett. Ich legte meinen Kopf auf seine Brust und er hielt mich ganz fest. Ich liebte meine Brüder. Immer war mindestens einer von ihnen für mich da. Was würde ich nur ohne sie machen? Ich dachte noch eine ganze Weile über meinen Albtraum nach, bis ich in einen leichten Schlaf ohne jegliche Träume von Ex-Freunden oder blondhaarigen Schlampen fiel.

Am nächsten Morgen wachte ich in Dereks Armen auf. Er stupste mich an. "Morgen Schwesterchen, Lust auf ne Spritztour im Wald?" Er grinste schelmisch.
Ich sprang aus dem Bett. "Na klar, auf geht's! Aber ich habe nicht so lange Zeit, ich muss mich heute mal schminken für die Schule."
„ Okay? Seit wann das? Bitte werde nicht so eine aufgedackelte Tussi wie Tobys neue Freundin."
„Niemals!" Ich lachte.

The half wolf bloodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt