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Nach Stunden langem flug wurde ich allmählich müde und wollte einfach nur ins Bett.

Ich hatte keine Angst um Marik. Warum auch er war ja wie ich, oder nein zu mir war er normal. Ich gehörte ja nirgendwo hin. "Ich bin eine Missgeburt." Sagte ich laut und dachte, dass ich die Tatsache verdrängt hätte, falsch gedacht. Erst jetzt wurde mir klar, das ich nirgendwo richtig hingehörte. Nicht zu den Gestaltwanderln, nicht zu den Vampiren und schon gar nicht zu den Menschen. Also was war ich und wo war mein richtiger Platz? Mein zu Hause?

Bei diesen Gedanken flossen mir die Tränen, ich merkte nicht mal das ich fast bei dem Appartement von Marik und mir war.

Und als ich es bemerkt hatte, war es zu spät. Ich krachte mit voller Wucht gegen die Scheibe vom Appartement und rutschte, wie in einem Kinderfilm die Scheibe runter.

Ich hörte ein vertrautes lachen und sagte " Jetzt hast du was zum lachen, was Marik?" Er musste noch mehr lachen und kugelte sich halb zu Boden. "Marik hör auf zu lachen und hilf mir mal. Des hat verdammt weh getan du Oger." zickte ich ihn an. "Sorry, aber das sieht man nicht alle Tage, das jemand an der Scheibe runterrutscht." sagte er lachend und half mir auf die Füße.

Die nächsten Minuten schwiegen wir und gingen ins Appartement. Sofort stieg mir der Geruch vom Kaiserschmarn in die Nase und ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen. Immer wenn Marik mir mein Lieblingsessen machte, hieß es das er sich bei mir entschuldigen wollte. Wir aßen im stillen und gingen im stillen zu Bett.

Kaum legte ich mich ins Bett, war ich sogleich eingeschlafen.

Mitten in der Nacht spürte ich die Hand von Marik und gab vor zu schlafen. " Kay, des mit dem Kuss war gelogen, ich wollte dich nur makieren. Damit keiner dich von mir wegnimmt. Ich weis des klingt selbstsüchtig, aber du musst mich auch verstehen. Seit ich geboren wurde kannte ich die Gefühle nicht, die ich für dich hab.

Und ich hatte angst dich zu verlieren und hab immer noch angst dich zu verlieren.

Ich kann diese Dinge dir nie preisgeben. Du gehörst nicht mir alleine und ich kann diese Gefühle dir nie sagen, wir sind zu verschieden du bist die Königin zweier Völker und ich bin ein einfacher Krieger, der von dir beschützt werden muss." Marik machte eine pause und küsste mich sanft auf die Lippen. Ich spürte etwas feuchtes auf mein Gesicht tropfen und wusste sofort, dass Marik es ernst meinte. Die Tränen hatten es mir bestätigt. " Kayla ich werde dir diese Worte nie im Leben sagen wenn du wach bist deswegen sag ich es jetzt. Ich lieben dich."

Nachdem Marik ging, hallten die Worte durch mein Kopf und ich konnte die ganze Nacht nicht schlafen.

Am nächsten Tag war Marik nicht da, worauf ich dankbar war. Ich konnte es immer noch nicht glauben das Marik mich liebte. Ich saß am Küchentisch und dachte an das was Marik letzte Nacht gesagt hatte. Ich war so versunken, dass ich die Präsenz von einem Dämon nicht mal gemerkt habe. "Kayla wach auf und lauf weg." schrie mich eine Unbekannte Frau an. " Du bist aber blöd was? Ich bin Lichtbringer du dumme Kuh." Ich starrte sie verdattert an und konnte nicht glauben, dass die schöne Elfe Lichtbringer war. Wie auch, sie sah nicht aus wie ein verdammter Bogen. Sie hatte lange goldene Haare, eine weiße Porzellanhaut, Meeresblaue Augen und groß wie ein Model. Ich starrte sie weiter an, wie sie den Dämon mit drei Hörnern und einem langen, roten spitze Schwanz vor mir abwehrte. " Es ist mir egal ob du die Königin bist oder nicht aber würdest du mir bitte helfen und Todbringer rufen? Gegen einen A-Klasse Dämon kann ich dich nicht lange in meiner menschlichen Form verteidigen." Ich nickte nur und flüsterte den Namen des Schwertes,

"Todbringer." Das Schwert tauchte von unten auf und ich griff automatisch nach der Waffe.

Ohne eine Sekunde zu warten lief ich dem Dämon entgegen und schnitt ihm zwei seiner Hörner ab. Dem Dämon gefiel des ganz und gar nicht und wurde noch rasender, dabei schleuderte er Lichtbringer gegen die Wand so stark, dass sie verschwand. Ich schaute mich im Appartement um und entschied nach draußen zu fliegen. Der Dämon folgte mir brav und wütend hinterher und wir setzten unseren Kampf fort.

Ich griff ihn an und streifte seine Seite mit meinem Schwert. Der Dämon wich aus und fing mich anzugreifen. Ich wich ihm so gut es ging aus, leider ohne Erfolg, denn er traff mich genau am Arm mit seinen Klauen. Ich rief meine Feuermagie zu mir und schleuderte ihm einen Feuerball in die Fratze. Der Dämon schrie bei der wucht des Feuerballs und ich flog paar Meter von ihm und rief Lichtbringer zu mir. Der Bogen lag friedlich in meiner Hand und ich fing ihn anzuspannen. Ich lies die Sehne los und ein völlig weißer Pfeil schnellte in richtung des Dämons, direkt in sein Herz. Kurz bevor der Dämon zu Staub zerfiel, gab er einscheußlichen laut von sich.

Ich flog zurück zu dem Appartement und setzte mich erst mal hin.

Vor meinen Augen tauchte die menschliche Gestalt von Lichtbringer. "Nicht schlecht meine Königin. Aber das war nur der Anfang. Solange du den Krieg nicht beendet hast und den Thron beansprucht hast, werden dich noch anderes Ungeziefer angreifen." "Ich bin keine Königin und will es auch nicht sein. Ich will nur ein normales Leben führen." erwiederte ich kühl. "Du hast diesen Weg selbst gewählt. In dem Augenblick, in dem du uns ergriffen hast, eure Hochheit." Mit diesen Worten verschwand sie in Luft und ließ mich mit meinen Gedanken alleine. " Oh man, das wird ja ein Spaß." sagte ich zu mir selbst und ging ins Appartement rein.

ShadowWo Geschichten leben. Entdecke jetzt