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Ich schlug meine Augen auf und ich blickte an die Beige gestrichene Decke meines Zimmers.

Ich hatte gehofft das ich vielleicht garnicht erst aufwache, aber das wäre so oder so unwahrscheinlich gewesen.

,,Harry, Frühstück!" Rief meine Mutter aus der Küche.
,,Ich hab keinen Hunger, Mom!" Rief ich ihr zu ,,Schätzchen, du musst was essen. Guck dich an, du bist schon so dünn"

Ich wusste das sie log. Ich bin fett. Ach, was sage ich da.
Fett ist gar kein Ausdruck.

,,Trotzdem!" ,,Okay" gab sie schließlich auf und ich atmete laut aus.

Ich deckte mich ab und betrachtete meine Körper.

Fett. Viel zu fett.

Ich fuhr die herausstehenden Rippen nach und schloss meine Augen um die Tränen zu unterdrücken.
Doch ich scheiterte.
Schon kullerte mir die erste Träne über die rechte Wange.

Warum kann ich nicht einfach sterben?
Ich bin sowieso zu nichts zu gebrauchen.

Ich wischte mit mit den Händen einmal durchs Gesicht, um nicht verheult auszusehen, stand auf und machte mich auf den weg zur Toilette.
Unterwegs traf ich auf Gemma.

Super.

,,Guten Morgen, Haz!" Trällerte sie und lächelte mich freudig an. ,,Morgen" murmelte ich und verschwand ohne ein weiteres Wort im Bad.
Ich schloss die Tür ab und kniete mich vor die Toilette.
Dann ließ ich meine Finger so weit in meinen Rachen gleiten, bis ich würgen musste und schließlich beugte ich mich über die Toilette und übergab mich.
Wie jeden Tag.

Ich wischte mir den Mund ab und spülte ab.

Ich hasse mein leben so sehr.

Ich stellte mich vor den Spiegel und betrachtete meinen abartigen Körper.

So fett.
So hässlich.

Ich wurde aus meiner Trance gerissen als jemand an der Tür klopfte. ,,Haz, ich muss auch mal da rein!" Es war Gemma. Ich schloss seufzend auf. ,,Haz, du siehst so traurig aus. Was ist los?" ,,Ach nichts" winkte ich ab und schüttelte schwach lächelnd den Kopf. ,,Mhm. Harry, du weißt, wenn was ist kannst du immer mit mir reden" ,,Ja." Ihr blick schweifte meinen Körper auf und ab.
Ich verschränkte meine Arme um meinen scheiß Körper, wenigstens ein bisschen, zu verdecken.
,,Haz, du musst zunehmen. Du bist dünner als ich. Das ist langsam nicht mehr schön. " Ihre Stimme brach.
,,Jaja..." Murmelte ich und bahnte mir einen Weg neben ihr her. Tränen stiegen mir in die Augen und ich stürmte in mein Zimmer.

Jeder findet mich hässlich. Selbst Gemma.
Da ist der Beweis.
Ich bin hässlich.

Ich nahm mir einen Kapuzen Pulli und zog ihn mir über. Dann zog ich mir eine schwarze Röhrenjeans an und sah auf die Uhr: 11:37.

Achja, heute ist Samstag.

Ich seufzte und sah in den Spiegel um zu prüfen ob ich verheult aussehe. Weil sonst kommt Mom an und fragt warum ich heule und was los ist.

Wenn sie wüsste.
Bulimie.
Ja, ich sags nochmal: B.u.l.i.m.i.e.

The Bulimia Boy||l.sWo Geschichten leben. Entdecke jetzt