,,Mr. Tomlinson, so geht das nicht. Es ist Pflicht die Erziehungsberechtigten anzurufen falls es einem Schüler nicht gut geht"
,,Rufen sie bitte nicht seine Mutter an. Sie..sie ist sowieso nicht da."
,,Aber sein Vater doch sicherlich..?"
,,Nein, sie sind beide nicht zu Hause. Sie sind auf..auf Geschäftsreise. Genau. Sie sind auf Geschäftsreise. Harry wohnt diesen Monat lang bei mir. Es bringt nichts wenn sie seine Eltern anrufen." ,,Okay, wenn sie meinen. Dann bleiben sie hier bei ihm. Ich muss jetzt kurz weg, bin gleich wieder da"2 stimmen unterhielten sich. Louis und eine Frau.
Wo bin ich hier?
Was ist passiert?
Warum erzählt Louis sowas?Es waren zu hören wie Schritte den Raum verließen.
Vorsichtig öffnete ich meine Augen, schloss sie jedoch sofort wieder da es viel zu hell in diesem Raum war.
,,Harry! Du bist wach!" Quietschte Louis und strich mir mit einer Hand durch meine Haare.
Letztendlich öffnete meine Augen doch, und sah in sein erleichtert lächelndes Gesicht.
,,Wa..was ist passiert?" Krächzte ich. Meine Stimme war weg. Als ob ich heiser war. Aber ich bin nicht krank.
Ich hielt mir die Hand vor den Mund und fing an zu husten, in der Hoffnung das so meine Stimme zurückkehrt.
Louis sah auf seine Hände und atmete tief ein und aus.
,,Der Unterricht hatte schon begonnen, aber ich wollte dir noch sagen das es mir leid tut. Das ich dich vor allen Schülern so...du weißt schon. Ich hab nach dir gesucht. Überall. Im Lehrerzimmer, hab im Sekretariat gefragt wo du jetzt Unterricht hast, hab den Schulhof abgesucht, doch du warst nirgendwo aufzufinden. Dann fiel mir ein das du 100pro auf...T-Toilette bist. Und das warst du ja dann auch. Du hast..naja. Gekotzt. Und zwar Blut. Du hast dich daran verschluckt und bist Ohnmächtig geworden"
Jetzt fiel mir alles wieder ein.Das Blut. Der Husten. Louis.
Ich nickte nur.
,,Ich hab dich hier hin gebracht und-" ,,Was?" Unterbrach ich ihn. ,,Du..du hast mich hier her getragen?" Er nickte.Oh Gott, der arme. Er hat doch bestimmt jetzt Rückenschmerzen, so schwer wie ich bin.
,,Naja, jedenfalls hab ich dich, wie gesagt, hier her gebracht. Sofort kam eine von diesen Krankenhelferinnen und hat gefragt was los war." Er schien an meinem Gesichtsausdruck zu erkennen, das ich mich fragte ob er es erzählt hatte. Das mit der Bulimie. ,,Ich hab ihr nicht genau gesagt was passiert ist, weil ich weiß das du das nicht gewollt hättest. Sie wollte deine Mutter anrufen, aber ich wusste auch das du das auch nicht wollen würdest, deswegen habe ich ihr gesagt das deine Eltern auf Geschäftsreise sind und deshalb nicht da sind"
Ich nickte nur. ,,Warum hast du heute gekotzt? Gab es dafür einen Grund?" Wollte er wissen und sah mich traurig an. ,,Ja...ich..naja ich.." Ich wand den Blick von ihm ab, setzte mich auf und sah auf meine Hände. ,,Wie sie mich alle angeguckt haben...so voller Ekel und Hass" eine Träne rollte mir ungewollt über die Wange und tropfte auf das Krankenbett auf dem ich saß. ,,Oh Harry.." Seine Stimme war nicht mehr als ein Flüstern. Er setzte sich zu mir aufs Bett und schlang seine Arme um mich. ,,Nimm sie nicht ernst. Das was sie sagen oder wie sie gucken. Sie mögen dich nicht weil du anders bist. Sie kommen damit nicht klar. Und das sollst du die nicht zu herzen nehmen. Du bist perfekt, Harry. Perfekt so, wie du bist und-" ich unterbrach ihn ,,Nein. Nein, das stimmt nicht. Ich bin nicht perfekt" ,,Doch. Jedenfalls in meinen Augen bist du das." ,,Dann musst du dringend zum Augenarzt"
Ein leises Lachen verließ seinen Mund. ,,Ich denke du bist der der hier zum Augenarzt müsste, denn du siehst nicht wie schön du bist. Du siehst nicht wie sehr du dich zerstörst. Du siehst nicht, das wenn du so weiter machst, du sterben wirst" ,,Doch. Genau das sehe ich. Und genau deshalb werde ich auch damit weiter machen." ,,Harry, dein Körper kann nicht mehr. Das hast du vorhin gesehen. Du hast Blut ausgekotzt. Blut!"
Er sprang auf. ,,Du hast nichts im Magen, und kotzt trotzdem! Du wirst bald sterben Wenn du so weiter machst! Du bist schon magerer als nur Magersüchtig! Wieviel wiegst du, Harry?!" Er brüllte mittlerweile. ,,41 Kilogramm" nuschelte ich. ,,41? 41?! Harry meine jüngste Schwester wiegt fast schon mehr als du! Findest du das schön?! Sag mir, findest du es schön so dünn zu sein?!"
Ich war echt kurz vor einem Tränen Ausbruch.
Aber ich beantwortete seine Frage mit einem Kurzen Nicken. ,,Glaub mir Harry, das ist nicht schön. Das ist schlimm. Und es ist hässlich. Ich wette du warst der schönste Junge auf Erden, bevor du mit der Bulimie angefangen hast. Du hattest bestimmt einen wunderschönen Körper und-" ,,Fett." Unterbrach ich ihn. ,,Einen fetten Körper" fuhr ich fort. ,,Harry nein. Das glaube ich dir nicht. Wieviel hast du gewogen?"
Ich mochte es nicht darüber zu sprechen, antwortete ihm jedoch trotzdem denn lügen bringt nichts. ,,65" murmelte ich.
,,65 ist eine wunderbare Zahl. Guck" er zog sein shirt aus und sah mich erwartungsvoll an. ,,Bin ich fett? Hm? Denn ich wiege genau 65 Kilogramm. Sag mir. Bin ich fett in deinen Augen?" Ich schüttelte den Kopf. ,,Du bist..wunderschön"
Und das war er wirklich.
Er hatte einen verdammt trainierten Körper.
Seine Haut war makellos, und sah weich aus.
Er hatte ein Tattoo auf der Brust: 'It Is What It Is'
Ich hatte echt den drang die feinen Linien des Tattoos mit meinen fingern nachzufahren, doch das konnte ich in dieser Situation ja schlecht machen.,,Nein, ich bin nicht wunderschön. Vielleicht ganz nett aber nicht wunderschön. DU bist wunderschön. Deine strahlenden weißen Zähne, wenn du lachst. Deine Grübchen die mega süß sind wenn du lächelst. Deine Locken sind weich und einfach wunderschön. Alles an dir ist wunderschön. Warum willst du es nicht einsehen?" Er fuhr sich verzweifelt durch die Haare.
Ich sah auf meine Hände und versuchte die Tränen zu unterdrücken, welche mir in die Augen stiegen.
,,Sag was, Harry" er kniete sich vor das Bett und sah flehend zu mir rauf. ,,Ich weiß nicht was ich noch tun soll, um dir zu zeigen das du perfekt bist so wie du bist."
Ihm bildeten sich ebenfalls Tränen in den Augen, welche beim blinzeln über seine Wangen rollten.
,,Ich emh..wieviel Uhr haben wir?" Fragte ich und wollte vom Thema ablenken.
Er sah kurz auf seine Armbanduhr. ,,8:55 Uhr. Aber lenk jetzt nicht vom Thema ab. Harry, lass mich dir doch jetzt endlich helfen. Wir schaffen das zusammen. Ich stehe dir bei. Ich helfe dir. Wir überwinden die Krankheit"
Er nahm meine Hände in seine und sah mich weiterhin erwartungsvoll und flehend zugleich an, während still einzelne Tränen über seine Wangen rollten.
,,Louis ich-" doch ich wurde unterbrochen, da die Krankenhelferin in das Zimmer kam.
Louis wischte sich, ebenso wie ich, schnell die Tränen weg und zog sich sein Shirt wieder an ,,Ah sie sind wach!"
Ich hasse es gesiezt zu werden.Ich fühle mich dann meistens nie angesprochen.
,,Wie gehts ihnen Mr..." ,,Styles. Harry Styles" half ich ihr nach. ,,Und mir gehts gut. Ich würde dann jetzt gerne wieder zurück in den Unterricht gehen" fuhr ich fort und stand mit diesen Worten auf.
Louis stand ebenfalls auf und stellte sich vor mich. ,,Nein. Du wirst hier bleiben" er sah mich wütend an, und spannte alle seine Muskeln an. Er atmete umkontrolliert, und ballte seine Hände zu Fäusten.Okay, so habe ich ihn noch nie erlebt. Er sieht ziemlich angsteinflößend aus.
,,Da stimme ich Mr. Tomlinson zu. Es wäre besser wenn sie hier bleiben, und dich ausruhen" meldete sich die Krankenhelferin zu Wort.
Ich stöhnte genervt auf und ließ mich wieder zurück aufs Bett fallen.
,,Und sie, Mr. Tomlinson? Müssen sie nicht zum Unterricht?"
,,Ja Miss. Geben sie mir noch 5 Minuten, ich möchte Harry noch was sagen. Würden sie bitte raus gehen?" Brachte Louis zwischen zusammengepressten Zähnen hervor, und hielt den Blick starr auf mich gerichtet.
Sie nickte und verließ den Raum.Oh Gott, was macht Louis denn jetzt?
DU LIEST GERADE
The Bulimia Boy||l.s
FanfictionIch hasse mich. Ich bin zu fett. Ich verdiene es nicht zu leben. Ich will hungern, aber kann es nicht. Ich will sterben, aber kann es nicht. Niemand will das ich lebe. Ich habe niemanden... ...und so soll es auch bleiben.