,,N-Nein ich will liebe bei euch sein, ich muss Fizzy und Louis nicht-"
Wollte ich versuchen sie davon abzubringen mich ihnen vorzustellen, doch Phoebe unterbrach mich.
,,Nein, keine Widerrede! Und keine Angst, Louis ist nett. Fizzy auch"
Seufzend nickte ich, denn ich hatte keine Lust mich mit ihnen zu streiten. Sie zerrten mich zu einer Tür, woraufhin Daisy gegen diese hämmerte.
,,Fizzy! Harry will dich kennenlernen!"
Rief sie.
,,Mich interessieren deine Kuscheltiere nicht!"
Ertönte eine genervte weibliche Stimme aus dem Zimmer.
,,Er ist aber kein-"
Fing Daisy an, doch Fizzy unterbrach sie.
,,Deine Imaginären Freunde interessieren mich auch nicht! Nimm deinen Harry mit in dein Zimmer, und stell ihn Phoebe vor!"
Fizzys Stimme wurde lauter und genervter.
,,Ich hab ihn mir nicht ausgedacht! Er-"
Sie konnte kaum zu Ende sprechen, da wurde die Tür aufgerissen und eine brünette, ich schätzte sie so 13 oder 14, stand nun vor uns.
,,Siehst du? Das ist Harry. Er, seine Mum und seine Schwester kommen doch heute zum Essen"
Verteidigte Daisy sich.
Fizzy schoss die Röte ins Gesicht und ich hörte wie Phoebe kicherte.
,,Oh ähm, sorry. Hab ich voll vergessen. Ich bin Fizzy"
Sie sah mir nicht ins Gesicht, denn es schien ihr echt peinlich zu sein.
,,Nicht schlimm. Ich bin Harry, wie du schon mitbekommen hast" schmunzelte ich.
,,Lottie ist mit Gemma in ihrem Zimmer, du kannst ruhig zu ihnen gehen"
Bot Phoebe ihr an, woraufhin Fizzy rasch an uns vorbei huschte.
,,Siehst du? Sie ist doch nett. Genau wie Louis"
Wir schritten zur nächsten Tür, welche höchstwahrscheinlich zu Louis Zimmer führte.
,,Boobear!"
Riefen beide wie im Chor und klopften an die Tür.Aww, was ein süßer Spitzname.
Meine waren einfach nur..ew.
Hazza, Haz, und seit vorhin, Hazzie Bazzie Boo. I mean..what the fuck?
Boobear klingt ja noch süß. Aber Haz?
Nope. Einfach Nein.,,Ja?"
Ertönte seine Stimme aus dem Zimmer, und ich bekam eine Gänsehaut am ganzen Körper.
Es waren Schritte zu hören, und kurz darauf wurde auch schon die Tür geöffnet.
,,Das ist Harry. Du sollst ihn kennen lernen"
Stellte Phoebe mich ihm vor.
,,Hallo Harry"
Sagte er monoton.
Ich brachte nur ein heiseres 'Hey' raus, und sah ihm dabei nicht mal in die Augen. Ich konnte seinem Blick nicht stand halten.
Seine blauen Augen sahen mich an, als ob er durch mich durch gucken könnten.
,,Komm doch rein Harry, ich will dich näher kennen lernen"
Meinte er und sah mich emotionslos an.
,,Aber wir wollten mit ihm spie-"
Fing Daisy an, doch Louis unterbrach sie.
,,Mäuschen, Harry ist keine 10 mehr. Er würde bestimmt liebend gerne mit euch spielen, aber ihr habt ja gesagt das ich ihn kennen lernen soll, und wer weiß, vielleicht werden wir ja gute Freunde" er blickte bei dem Wort 'Freunde' grinsend zu mir und ich biss mir auf die Unterlippe.
Na das konnte ja lustig werden
,,Okay Lou."
Seufzte Daisy und verschwand dann auch schon mit ihrer Schwester zusammen in ihrem Zimmer.Louis betrat wieder sein Zimmer und setzte sich auf sein Bett.
Das Zimmer sah aus wie ein Zimmer von einem Jungen mit 18 Jahren nun mal aussah.
Ein Schrank, Schreibtisch, Bett, Fernseher & Playstation, Kommoden und Regale auf denen Bücher und Filme standen.,,Und? Wie geht's dir so?"
Fragte er und sah mich mit einem Blick an, den ich nicht deuten konnte.
,,Ganz gut. Und dir?"
Meine Stimme war nicht mehr als ein Flüstern.
,,Auch. Setz dich doch"
Er deutete auf den Stuhl der vor den Schreibtisch stand.
Ich tat was er gesagt hatte, und setzte mich hin.
Nun passierte das, was ich nicht wollte. Es entstand eine unangenehme Stille, die er wahrscheinlich gleich brechen würde.
Ich hielt den Blick stehts auf meine Hände gerichtet, in der Hoffnung das Louis nicht anfangen würde zu reden.
Doch da lag ich falsch.
,,Du hast also nicht vor aufzuhören?" brach er, wie erwartet die stille. Ich zuckte mit den Schultern, schüttelte danach zaghaft meinen Kopf. ,,Du weißt das das dumm ist, oder?" er verdrehte die Augen und sah mich erwartungsvoll an. Ich nickte, woraufhin er genervt aufstöhnte. ,,Man Harry, wann geht das in deinen Kopf rein?! Du schmeist dein Leben weg! Wenn du wenigstens einen Grund dafür hättest, würde ich es ja einigermaßen verstehen, aber du hast diesen Grund nunmal nicht! Du hast Mutter und Schwester die dich lieben. Soweit ich weiß, gute noten, und siehst gut aus! Wo ist bitte dein scheiß Problem?!"
Er war zum Ende hin immer lauter geworden, was mir signalisierte, das ich ihn, wie immer, mal wieder wütend gemacht hatte. Er kam mir näher, seine Atmung ging unkontrolliert, und er blickte mich böse an, weshalb er mir somit eine scheiß Angst machte. Ängstilich stand ich wieder auf, um den Raum schnell verlassen zu können, da ich echt keine Lust, und vor allen Dingen, Angst vor diesem Gespräch hatte.
Doch so einfach aus dem Raum raus gehen ließ er mich nicht; er hielt mich an meinem Oberarm fest.
,,Du kannst nicht immer vor deinen Problemen wegrennen."
Die Wut die ich vorhin bei ihm ausgelöst hatte, war wie weggeblasen. Seine Stimme klang nun sanft und fürsorglich.
,,Hör auf die Augen davor zu verschließen, wie schlecht es dir geht. Wenn du so weiter machst hast du bald nicht mehr lange zu Leben, denn dein Körper kann bald nicht mehr. Du musst was essen, und es nicht direkt danach wieder auskotzen. Dieses ganze 'ich bin zu fett' und 'ich muss abnehmen' ist nur eine Illusion die du dir selbst ausgedacht hast, und lass dich davon nicht in die Irre führen. Das alles was du denkst, das dich keiner mag weil du zu fett bist und du dich deswegen hassen und ändern musst, stimmt nicht! Es zerstört dich nur! Wenn du dich so unbedingt ändern willst, dann, in Gottes Namen, nicht so! Gut, du änderst dich zwar durchs kotzen, aber nicht im positiven Sinne! Du kommst mit jedem mal das du kotzt, dem Tod ein Stück näher, und das bringt dir rein gar nichts!
Sag mir, wenn du dann gestorben bist, was hat dir das alles gebracht!? Hm?! Genau, nichts!
Und was würde deine Mutter dazu sagen, hm?! Sie würde sich die Schuld dafür geben, und deine Schwester ebenfalls. Sie würden sich dafür hassen, das sie dir nicht helfen konnten, bzw. dir nicht mal geholfen haben. Sie würden realisieren, das sie nie gesehen haben wie scheiße es dir ging, und ihres Lebens nie wider froh werden. Du bist erst sechzehn, Harry! Du hast den ganzes Leben noch vor dir, und schmeiß es nicht weg! Willst du nicht jemanden finden der dich liebt? Den du heiraten und eine Familie gründen kannst? Mit dem du alt werden, und dann in Frieden sterben kannst? Denn genau dieses Leben könntest du haben, glaub mir. Aber nur wenn du mit dieser verschissenen Bulimie aufhörst!
Renn' nicht vor deinem leben weg, und lass mir dir helfen Hazza"
Den letzten Satz hauchte er nur so dahin, da er echt außer puste zu sein schien.
Okay, da war ich echt sprachlos. Geschockt sah ich in Louis Augen, in welchen sich mittlerweile Tränen gebildet hatten.
Ich hatte echt alles erwartet, aber nicht so eine Moralpredigt. ,,Loui ich-" ich wurde jedoch durch Daisy und Phoebe unterbrochen welche zu uns ins zimmer stürmten. ,,Essen kommen Jungs!" Phoebe nahm meine Hand und zerrte mich aus dem Raum, ebenso tat es Daisy bei Louis.Sollte ich Louis mir helfen lassen? Seine Moralpredigt hatte mich irgendwie schon berührt...aber sollte ich?
Ich meine..was wäre denn wenn ich es schaffen würde?
Wären Zayn und generell die ganze Schule dann immer noch so zu mir? Okay, ich hätte dann ja Louis als 'Freund', aber was wenn dieser dann auch irgendwann geht?
Mich verlässt wie Oliver und Oscar...
Nein, das würde ich nicht verkraften. Nicht noch einmal.
Aber was wäre denn dan mit meinem Leben, wenn ich es schaffen würde die Krankheit loszuwerden?
Würde ich meinen Partner fürs Leben finden?
Was wenn nicht?
Dann wäre ich doch für immer alleine... und würde somit auch alleine sterben. Also warum nicht jetzt schon sterben, wenn ich ja eh nie meinen Partner fürs Leben finden werde?
Denn das stand ja eh schon fest, so hässlich wie ich war.
Aber was wenn Louis doch Recht hatte, und das wenn ich mit dem kotzen aufhören würde, mich zum positiven verändern würde?sollte ich auf louis hören...?

DU LIEST GERADE
The Bulimia Boy||l.s
FanfictionIch hasse mich. Ich bin zu fett. Ich verdiene es nicht zu leben. Ich will hungern, aber kann es nicht. Ich will sterben, aber kann es nicht. Niemand will das ich lebe. Ich habe niemanden... ...und so soll es auch bleiben.