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*Taddls Sicht*
"Taddl?" mahnte er mich in einem strengen Ton.
"Was denn? Ich hab doch nichts getan." antworte ich und versuchte ehrlich zu wirken.
Ardy griff nach meinem Handgelenk und fasste wieder genau auf den Schnitt, worauf ich meine Augen zusammenkniff um den Schmerz zu unterdrücken.
Langsam zog Ardy den Ärmel meines Hoodies hoch und entdeckte die frische Schnittwunde. Er schaute mich traurig an.
"Warum machst du so nen' Scheiß, Taddl?" fragte er mich und ließ mein Handgelenk los.
"Wegen dir." antwortete ich kalt und bereute den Satz keine Sekunde später. Langsam lösten sich vereinzelt Tränen aus Ardys Augen, die nicht mehr glänzten.
"Immer mache ich alles kaputt." schluchzte er.
"Warum weinst du jetzt?" fragte ich vorsichtig und ging einen Schritt auf ihn zu.
"Wegen dir." entgegnete er und drückte seinen Kopf gegen meine Brust. Ich schloss ihn in meine Arme und drückte ihn leicht an mich. "Taddl...es tut mir alles leid, ja?" flüsterte er und krallte sich in den Stoff meines Hoodies.
Ich antwortete ihm nicht und strich gedankenverloren durch seine Haare.
Nach einer Weile richtete er sich wieder auf und schaute mich mit seinen verheulten Augen an.
"Versprich mir, dass du das nie wieder machst. Es tut nicht nur dir weh." sagte er und ich wusste sofort, was er meinte.
"Ich kann dir das nicht versprechen. Was ist, wenn du wieder meine Gefühle verletzt? Es tut unglaublich weh, das kann ich dir sagen. Liebe ist schön, Liebe tut weh. Doch nur ich selbst kann bestimmen was aus meiner Liebe wird." erzählte ich. Ardy stand nur da und schaute mich schuldbewusst an.
Ich lächelte gefälscht, mit der Hoffnung ihn etwas aufzumuntern. Ich liebe ihn doch.
*Ardys Sicht*
Ich wollte ihn nichtmehr so sehen, man sieht das dieses Lächeln gefälscht war.
Ich kann damit nicht umgehen.
Was ist wenn ich ihn wieder unterbewusst verletzte?
Er wird sich wieder verletzten und allein ich bin dran Schuld.
Ich kann diese Liebe nicht erwidern.
Vielleicht irgendwann, aber selbst das ist irgendwie unvorstellbar.
Was ist wenn ich mich in jemand anderen verliebe?
Wie sollte ich ihm das je erklären?
Ich kann ihm nichtmehr rücksichtslos zu nah kommen, oder?
Ihm würde es was bedeuten, mir nicht.
Ich kann mir das nicht vorstellen wie es sein muss in seinen besten Freund verliebt zu sein.
Dieser Drang ihm ständig nah zu sein und ihn zu berühren.
Ständig wenn man ihm zu nah ist, verschnellert sich der Herzschlag und man wird nervös.
Das ist unvorstellbar.
Ich finde es eigentlich nicht weiter schlimm das Taddl in mich verliebt ist.
Ich bin schließlich nicht Homophob.
Aber auch nicht bi oder schwul.
"Ähm, Ardy das wird langsam unangenehm." murmelte Taddl und ich bemerkte das ich ihn die ganze Zeit ansah.
"Oh, sorry." sagte ich schnell und sah weg.
"Nich schlimm." lächelte er leicht.
Ich hasse dieses Lächeln, ich will sein Echtes sehen.
Aber wie mach ich ihn glücklich ohne mich selbst irgendwie selbst zu gefärden?
Ich meine, ich kann ihn nicht einfach so küssen.
Ich empfinde nichts für ihn.
Dann geht das nicht.
Ich nahm ihn ans Handgelenk und zog ihn in die Küche.
"Wir machen jetzt was zu essen." sagte ich ich und er sah mich desinteressiert an.
"Ardy, ich hab kein Hun-" ich unterbrach ihn.
"Mir egal, du isst was. Sonst zwing ich dich." sagte ich und lächelte ihn an.
"Was willst du essen, Tud?" fragte ich ihn und stand nun direkt vor ihm.

sorry that I love you ||tardy||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt