Kapitel 5 - Die heulende Hütte

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Nach ein paar Tagen fühle ichmich in Hogwarts schon wie Zuhause und auch Sansa scheint sich guteingelebt zu haben. Obwohl sie mir immer die Ohren voll heult, siewürde ja so gern in Slytherin sein. Aber es ist besser so für sie.Gryffindor passt einfach zu ihr.

Heute sind Draco, Blaise, Chris,Crabbe, Goyle und ich auf den Weg zur heulenden Hütte, von der ichbisher noch nie was gehört habe.

Gerade stehen wir weiter weg vonihr und begutachten sie.
"Das ist die heulende Hütte?"hake ich nach. "Ja. Eine totale Touristenattraktion, weil esdort spuken soll." witzelt Chris.
"Vielleicht ist dasgar nicht so abwegig." lächel ich ihn an. Vielleicht mag esdort spuken, aber ich bin mir sicher, dass dort noch andereGeschichten verborgen sind. Die Menschen sehen immer nur das, was siesehen wollen. Nie das, was wirklich wahr ist. Das finde ich traurig.

Aber ich bin wirklich fasziniertvon dieser Hütte. Ich sehe sie zwar nur von weitem, aber schon jetzthabe ich das Gefühl, das dort etwas geschehen wird. Oder vielleichtist dort etwas geschehen, ich weiß es nicht.
"Wollen wirnäher ran?" frage ich und die Jungs fangen an zu lachen. Vorallem Draco lacht laut. "Bist du wahnsinnig? Da gehen wir sichernicht näher ran."

"Wieso nicht? Hast duAngst?" will ich mit einem lächeln wissen. "Diese Hütteist verflucht, das ist dir klar?" höre ich nun von dem dickenCrabbe, der sich schon den 5. Muffin gönnt. Ich verdrehe die Augen."Dann geh ich eben alleine." stelle ich klar und will loslaufen, doch Chris hält mich zurück.

Fragend sehe ich ihn an. "Wirkönnen nicht verantworten, dass du da hin gehst."

"Wieso nicht?" willich wissen. "Weil wir dich vielleicht nie wieder sehen werden."entgegnet Chris mir, was mich zum lächeln bringt. Er scheint sichSorgen zu machen. Echt Süß. Aber wie ich schon mal gesagt habe, ichbrauche keinen Babysitter.

"Wenn du meinst."antworte ich grinsend.

"Hey, Draco. Guck mal."flüstert Goyle Draco zu und zeigt auf zwei Leute, die ich bishernoch nie gesehen habe. Leise lacht Draco auf und sieht zu Blaise, derihm grinsend zunickt.

"Was ist los? Wer sind diebeiden?" frage ich Blaise, der immer noch lächelt.

"Dann sagen wir unserenLieblings-Gryffindors mal guten Tag." kommt von Draco und schonmachen sie sich auf den Weg zu ihnen.
Chris und ich bleibenzurück. Anscheinend will er mich nicht alleine lassen. "Was hatdas zu bedeuten?" frage ich nun Chris und hoffe, dass er mirendlich eine Antwort darauf geben kann.

"Das sind Weasley undGranger. Zwei Freunde von Potter." erklärt er mir. "Habensie auch Vornamen?" will ich mit einem Unterton wissen, der ihmsagen soll, dass man vor jedem Menschen Respekt haben sollte.

Chris scheint zu verstehen undlächelt. "Ron Weasley und Hermine Granger. Freunde von HarryPotter." korrigiert er sich, was nun auch mich zum Lächelnbringt.

"Und was haben Draco unddie anderen gegen sie?" hake ich nach und zusammen laufen wirzurück nach Hogsmeade.

"Sie gehören nachGryffindor. Muss ich mehr sagen?"

"Warum habt ihr alle wasgegen die Gryffindors? Ich meine, sie tun uns doch gar nichts."

"Draco hat ein besonderesProblem mit Potter. Seine Freunde ärgert er einfach gerne weilGranger so schlau ist und Weasley so Arm."
"Und was istdas für ein Problem?"

Auf einmal bleibt Chris stehenund räuspert sich einmal. "Das solltest du ihn lieber selberfragen."

"Ach weißt du...eigentlichwill ich es gar nicht wissen." entgegne ich ihm mit einemleichten Lächeln, das auch er erwidert.

Kurz laufen wir weiter und sagennichts, aber diese Stille bringt einen um, also wage ich es die Fragezu stellen, die mir schon seit Tagen im Kopf rumschwirrt.

"Sag mal..." fange ichan und bleibe stehen. "Hm?" auch Chris bleibt stehen undsieht mich fragend an. "Gefällt es dir eigentlich, dass duimmer so viele Mädchen um dich hast?"

Endlich ist diese Fragegestellt. Manchmal habe ich das Gefühl es gefällt ihm, aber oftsieht es so aus, als gefällt es ihm nicht. Ich werde aus diesemJungen nicht schlau, also frage ich ihn einfach, das ist amleichtesten.

Chris lacht kurz auf. "Wiesowillst du das denn wissen?"

Mist, muss er mich gerade nachmeinem Motiv fragen? Aber wieso nicht die Wahrheit sagen? "Dusiehst nicht gerade begeistert aus, obwohl so viele hübsche Mädchenum dich sind." erkläre ich ihm und er nickt. "Guterkannt."
"Aber wieso?"

"Vielleicht sind dieMädchen schön, ja. Aber was soll ich mit 100 schönen Mädchen,wenn die nur an meinem Aussehen interessiert sind?"
DieseAussage lässt mich schweigen. Eigentlich bin ich ein Mensch, der gutmit Worten umgehen kann, aber jetzt fehlen mir die Worte.

Ein Junge in seiner Position undseinem Aussehen, sagt solche Sachen? Es ist als würde einerwachsener Mann vor mir stehen, der nach der wahren Liebe sucht.

"Wieso sagst du nichts?"lacht Chris und endlich komme ich wieder in die Realität. "Manhört nicht oft von Jungs, dass sie es nicht mögen von Mädchenumgarnt zu werden." erwidere ich mit einem leichten Lächeln.
"Ach so, du denkst ich wäre so ein Casanova, der sich nurfür Mädchen interessiert?" hakt Chris mit einem lächeln nach.

"Nein, ich meine..."fange ich an, doch sofort unterbricht er mich. "Ist schon gut.Ich weiß schon was du meinst." lacht er.
Er ist echt nett.Ich hoffe, dass wir gute Freunde werden, weil ich das Gefühl habe,ihm vertrauen zu können.


Celine Dumbledore - Wer liebt, der lebt (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt