Shades of grey

Kapitel 11.

Man ist es voll hier.
Überall toben kleine, freche Kinder rum, die keinen Hauch von Anstand zu besitzen scheinen.
Ja, heute ist es so weit.
Unser kleiner Theo kommt in die Schule.
Ich war ja von Anfang an dafür, dass Theodore Privatunterricht bekommt, aber Ana meinte, er brauche soziale Kontakte um sich gut in das Schulsystem integrieren zu können.
Naja, ich bin der Meinung, unser Sohn sollte in seinem gewohnten Umfeld lernen können.
Ich meine, wie können wir sicher gehen, dass hier auch ordentlich mit ihn umgegangen wird, und dass er sich wohlfühlt ?
Zuhause könnte ich das ganze im Auge behalten, und für meinen Sohn sorgen.
"Ach Christian, es geht mal wieder dein Kontrollzwang mit dir durch!", meinte Ana heute morgen.
Ja und? Besser alles unter Kontrolle haben anstatt immer besorgt um sein Kind seihen zu müssen.
Ups! In Gedanken versunken habe ich Theo aus den Augen verloren.
Verdammt!
Ana steht in der Ecke und unterhält sich angeregt mit Theos zukünftiger Lehrerin.
Mrs. Born.
Ich sehe zu Ana hinüber und werfe ihr den "Alles-unter-Kontrolle-Schatz" Blick zu.
Sie lächelt mir zu.
Nun. Ich muss Theo suchen.
Ich sehe als erstes die Tür hinaus in den Schulgarten.
Kein Theo zu sehen.
Dann sehe ich mich im Gang um.
Auch keine Spur von ihm.
Langsam überkommt mich die Sorge.
Ich sehe in Richtung Imbiss, Theo ist ein kleiner Nimmersatt,vielleicht hält er sich ja dort auf.
Nichts.
Mist.
Ich gehe in den Aufenthaltsraum, nicht weit von dem Getränkeautomaten, in dem billige Süßgetränke angeboten werden.
Nicht mal anständige Verpflegung hier.
Ich hasse Schulen.
Schon allein bei den Gedanken meiner verpeilten Schulzeit, bekomme ich Gänsehaut.
Vielleicht sollte ich diese Schule aufkaufen und etwas Geld in diesen Kuff stecken.
Oder ich trete dem Elternbeirat bei, um dann zum Elternsprechervorsitzendem gewählt zu werden.
Gut, das kläre ich später.
Jetzt muss ich erst mal meinen Sohn finden.
Als ich völlig verzweifelt und erschöpft in mitten der Menschenmenge stehe, höre ich Anas Stimme.
"Christian, hier!", ruft sie.
Ich sehe völlig schuldbewusst zu ihr.
Doch dann sehe ich, wie sie Theo an der Hand hält.
"Wir haben dich gesucht Schatz.", erklärt Ana mir.
Ich immer noch völlig erstarrt vor Erleichterung.
"Daddy, was hast du ?", fragt Theo mich mit besorgter Stimme.
"Zwei Kindern aus der zweiten Klasse haben mir das Schulgelände gezeigt Daddy.", erzählt Theo mit aufgeregter Stimme.
Ich beuge mich zu ihm runter.
"Toll, und verstehst du dich gut mit den beiden?", frage ich ihn.
"Ja, sie sind jetzt meine Freunde Daddy.", ich gebe ihm einen Kuss und überreiche ihm seine große Schultüte, die mit ihren vielen bunten Farben einem direkt ins Gesicht springt.
"Hier. Alles Gute zur Einschulung Großer. Daddy hat dich lieb.", flüstere ich ihm.
Ich drücke ihn noch einmal.
Dann gibt Ana ihm einen Kuss und bringt ihn in sein Klassenzimmer.
Sie verabschiedet sich und sieht ihm noch eine Weile nach.
Dann kommt sie auf mich zu und legt ihre beiden Arme um meine Taille.
"Hast du gesehen wie er gestrahlt hat nachdem er ein paar Freunde gefunden hat? Das macht ihn glücklich Christian.", meint sie.
Ich lege meine Arme ebenfalls um sie.
"Ja, ich habe es verstanden.
Es fällt mir nur unfassbar schwer, keine Kontrolle mehr zu haben.", gebe
ich seufztend zu.
"Ich weiß Christian, aber das muss du nicht. Du wirst ihn eines Tages verlieren, wenn zu über vorsorglich mit ihm bist.
Glaub mir."

Als ich begreife, was Ana gerade gesagt hat, bekomme ich ganz plötzlich ein schlechtes Gewissen.
Schließlich mache ich das ja nicht mit Absicht.
Ich liebe meine Familie doch.
Ich kann meinen Sohn auf keinen Fall verlieren.
Ich muss mich ändern.
Für meine Familie.
Für meine Kinder.
Für Ana.
Sie sind mir das wichtigste auf dieser Welt.
Ich würde alles für Sie tuhen.
Aber kann ich das ?
Kann ich ohne ausgiebige Kontrolle ?

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Tachchen ☺
Falls es euch interessiert, ich arbeite seit kurzem an einem neuen Buch.
Es soll ziemlich spannend und psycho werden.
Also falls ihr mal Lust habt, schaut doch mal vorbei.
Der Prolog ist bereits öffentlich.
Lg. ☺