Kapitel 9.

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"Komm, du solltest schlafen...", bitte ich sie ehe ich sie auf den Armen zu der weißen Couch neben dem Kamin trage.
Ich lege sie sanft auf die mit Samt über erzogene Couch.
"Christian..liebst du mich etwa nicht?...", höre ich aus ihrem gedussel deutlich heraus.
"Ana, du weißt, dass ich dich über alles  liebe. Aber du solltest jetzt  wirklich schlafen.", ich gebe ihr einen Kuss.
Ich setzt mich neben sie.
Sie schmiegt ihren Kopf an mich.
Ich streichel ihr  sanft den Kopf.
Mistrauisch sehe ich sie an.
Ich mache mir Vorwürfe.
Sie ist nicht drüber hinweg.
Und ich bin es auch nicht.

Ich glaube ich sollte Mr. Flynn  anrufen.
Ja genau.
Der mit den blauen Augen und dem britischen Akzent, bei dem ich vor ca. 5 Jahren  die "lösungsfokusierte Kurztherapie" abgeschlossen hatte.
Er ist der einzige, der auf meinem Abschlussgutachten "Behandlung erfolgreich abgeschlossen" vermerken konnte.
Kein Therapeut hatte zuvor Erfolg.
Bis auf ihn.
Es ist ja schon eine halbe Ewigkeit  her.
Ja, die Zeit ist vielleicht  vergangen.
Meine Sohn ist mittlerweile sechs.
Und unsere  kleine bezaubernde Phoebe vier.
Ja, wir können uns glücklich schätzen zwei so wundervolle Kinder zu haben.
Nie hätte ich gedacht, einmal eine Familie zu haben.
All das, habe ich Ana zu verdanken.
Wer weiß,  was aus mir geworden wäre, wenn sie damals nicht in mein  Büro gestolpert wäre und mein Herz auf ihre wundervolle Art erobert hätte.
Ich wäre wahrscheinlich  immernoch ein sadistischer  Mistkerl, der Frauen zu seinem  eigenen Spaß versklavt.
Bei diesem  Gedanken überkommt mich direkt ein Schauer von Gänsehaut.
Ich liebe  Ana und unsere Kinder ebenfalls.
Ich würde nichts rückgängig machen wenn ich könnte, denn ich habe all das, was man sich wünschen könnte und ich bin glücklich mit dem was ich zusammen mit Ana erreicht  habe.

Okay, genug gegrübelt.
Ana ist bereits im Schlummerland und ich werde mich jetzt ebenfalls hinlegen.
Morgen rufe ich Dr. Flynn an.
Dann können wir mal über alles  reden und eine hoffentlich  schnelle, wirksame Therapie beginnen.
Gemeinsam.

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Au.
Mein Rücken.
Also diese Couch ist eindeutig  nicht  zum Schlafen geeignet.
Als ich entschlossen versuche mich aufzurichten, merke ich, dass Ana nicht mehr neben mit liegt.
Sie muss bereits aufgestanden sein.
Mh. Normalerweise bin ich ja immer als erstes wach.
"Morgen..", erwidert mir eine verschlafene, heißere  Stimme.
Ich sehe dass Ana auf dem Barhocker an der Küche sitzt.
Sie trinkt  genüsslich ihren  English-breakfast-Tea.
"Morgen. Kopfschmerzen?", frage ich sie als ich sie dabei erwische wie sie  ihre Schläfen massiert.
Ich stehe auf und gehe zu ihr.
Ich nehme ihre Hände von den Schläfen und Küsse sie auf die Stirn.
"Was ist los hm ?", frage ich sie besorgt.
"Christian, was soll los sein.", antwortet sie bedrückt und lässt den Blick sinken.
"Wieso hast du nichts gesagt. Du weißt, ich hätte mir frei genommen und mich um  dich gekümmert. Aber nein. Und jetzt sieh dich an. Willst du, dass das immer so geht.
Willst du dich zu Tode saufen?", frage ich sie lautstark.
Ich sehe wie ihr eine Träne die Wange runter purzelt.
Ich nehme sie in den Arm.
"Tut mir leid. Du weißt wie ich auf sowas reagiere.", ich küsse sie auf die Haare.
Sie fängt an zu weinen.
"Christian. Bitte sei nicht wütend auf mich.", fleht sie.
Ich versuche meine Wut zu verdrängen.
Sie tut mir leid.
Es ist sehr schwer für sie.
Ich kann sie verstehen.
Aber so unverantwortungsvoll zu handeln, hätte ich ihr nun mal nicht  zugetraut.
"Ich bin nicht wütend.
Ich mache mir einfach nur sorgen."
Ich drücke sie fester an mich und  ich spüre, wie sie sich beruhigt.
Ich muss mich um sie kümmern.
Meine Ana.
Ich liebe sie doch so sehr.



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Wenn ihr wollt könnt ihr ja mal auf meinem Instagramprofil  vorbei schauen.
Ich zeichne sehr gerne, wenn es euch interessiert schaut vorbei.
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    Sarahmichelleschreiber_

Und danke für die ganzen Votes.
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