Kapitel 10

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Sophie:

Oh man war ich kaputt. Ganze drei Stunden hatten wir in der Halle verbracht und von diesem ganzen Springen, Ducken und Zuschlagen hatte ich einen gewaltigen Muskelkater. Am Vormittag hingen wir alle ziemlich geschafft im Gemeinschaftsraum rum und wussten nicht wie wir die Zeit totschlagen konnten. Der einzige der nichts von Erschöpfung und Müdigkeit aufwies war Thomas. Er saß putzmunter im Sessel und spielte zusammen mit Hero irgentein Ballerspiel mit Gemetzel und viel Blut. Nah ja zumindest spielte Hero am Anfang mit. Aber mitten in der Schlacht mit einem Zombie war er eingeschlafen und als das Monster seinem Spieler die Kehle zerbiss stand auf dem unteren Teil des Bildschirms Game over. Auch mein Bruder schnarchte friedlich in einem schwarzen Sitzsack mit einer halb leergegessenen Popcorn Schüssel auf dem Schoß. Emily hatte ihren Kopf auf meine Schulter gelegt und tippte gelangweilt auf ihrem Handy herum. Ich seufzte und wollte gerade eindösen. Doch dann ging Phil zur Musikanlage und meinte wohl er müsse die Musik besonders laut aufdrehen. Hero richtete sich sofort hellwach auf und Simon sprang so heftig vom Sessel auf das sich der restliche Inhalt der Schüssel auf dem Boden verteilte. Phil schien das nicht zu interessieren. Ganz im Gegenteil. Jetzt begann er auch noch ziemlich laut und schief mitzusingen. Ich stand von der Couch auf, packte Emi am Arm und zog sie mit in mein Zimmer. Wir ließen uns auf mein Bett fallen. "So und was machen wir jetzt?", fragte sie mich und schaute mir erwartungsvoll ins Gesicht. Ich zuckte die Schultern und kuckte durch den Raum. Emily tat es mir nach. Ihr Blick blieb an meinem Kleiderschrank hängen. Ich schaute zu ihr. "Emily Nein, denk nich mal daran. Ich bin heute echt nicht in Stimmung um in die Stadt zu gehen.", brummte ich genervt denn sie hatte dieses Wir-gehen-shoppen-Gesicht drauf. "Ach Soso komm schon wir waren schon so lang nich mehr zusammen einkaufen", bettelte meine beste Freundin. "Emily das war letzte Woche",stöhnte ich und verdrehte die Augen. "Nah siehst du ist doch viel zu lang her", kicherte sie und ich lächelte. "Oke von mit aus", meinte ich schließlich und Emily sprang vom Bett auf und rief: "Wir sehen uns in zehn Minuten auf dem Gang!". Dann verließ sie in Rekordzeit mein Zimmer. Ich schüttelte lachend den Kopf und tauschte meine alte Jogginghose und mein Gammel-shirt gegen eine Jeans, ein blaues Top und eine weiße Weste. Dann noch blaue Jacks, meine Tasche und mein Handy. Fertig! Als ich auf den Gang kam hatte Em wohl auch die Jungs informiert. Wie war das noch mal mit dem zu Zweit weggehen? "Ach Sophie? Du hast doch nichts dagegen wenn die anderen auch mitkommen?", fragte sie mit Unschuldsmiene. Simon, Hero, Sam und Phil grinsten mich an. Thomas und Tovio wollten wohl nicht mit. Ich lächelte und schüttelte den Kopf es würde eh nichts bringen mich gegen Emily zu stellen. Sie konnte manchmal so schwierig und dickköpfig sein.

Mit dem Bus fuhren wir vom Starktower in die Innenstadt. Phillip hatte zwar darauf bestanden mit dem Van zu fahren aber die Anderen und ich auch hatten die nicht ganz so auffällige Variante vorgezogen. Und jetzt saßen wir also im Bus. Vor mit Hero und Sam, hinter mir Emily und Simon und neben mir, leider Gottes, ein schmollender Phil. Nach zwanzig Minuten schweigsamen Fahrens hielten wir in der nähe der Shoppingmeile. Em sprang mit einer Menge Enthusiasmus aus dem Bus. Wir anderen folgten ihr etwas weniger begeistert. "Lass uns da rein gehen!", rief Emily, packte mich am Arm und zog mich in ein ziemlich teuer wirkendes Schuhgeschäft. Bei den Preisen drehte sich mir der Magen um. 320€ für Highheels?! Meine Freundin schien das nicht zu stören. Sie rannte von links nach rechts, von Regal zu Regal. Die Jungs und ich schauten ihr Kopfschüttelnd hinterher. Zwei Stunden später war Emily stolze Besitzerin von einem Paar schwarzer Pumps. Ich glaubte so langsam bereuten es die anderen mitgekommen zu sein. Doch als wir weiter gingen fanden wir einem Laden in den jeder von uns freiwillig ging. Einen Elektronikladen mit den neusten Handys, Laptops und Tabletts im Sonderangebot. Ich schaute mir gerade ein weißes McBook an als mein Blick auf einen Jungen weiter hinten im Geschäft fiel. Sofort gefror mir das Blut in den Adern. Will Fletcher mein Ex. Und er kam direkt auf mich zu. Oh Scheiße was sollte ich jetzt machen. Hektisch suchte ich nach einer Fluchtmöglichkeit. Aber da stand er schon vor mir. Mit diesem dümmlichen Grinsen im Gesicht. Im Vornherein muss gesagt sein das ich nie wirklich in ihn verliebt war. Ich hatte nur zugestimmt seine Freundin zu sein weil ich zu dieser Zeit die einzige meiner Mädels war die noch keine Beziehung gehabt hatte und ungeküsst war. Ich hatte mir gedacht das ich mich vielleicht doch noch in ihm verlieben könnte. Aber dann wollte er mehr und mein Bruder musste mich aus seiner schmierigen Umklammerung befreien. Und jetzt stand dieser Kotzbrocken vor mir und grinste mich unverschämt an. "Scennders was für eine angenehme Überraschung dich hier zu sehen!", grinste er. "Ich würde ja gerne sagen die Freude ist ganz auf meiner Seite. Aber ich möchte dich nicht anlügen", schnautzte ich ihn an. "Chamant wie eh und je", sagte Will. "Bist du ganz alleine hier?" Oh Gott wenn ich ihm sagen würde das ich mit Freunden hier war würde er bestimmt nicht gehen. Gehetzt sah ich durch den überfüllten Raum. Simon war zusammen mit Sam und Hero am anderen Ende des Ladens und Emily unterhielt sich mit einem Mädchen aus unserer Parallelklasse. Der einzige der in meiner Nähe herrumstand war Phil der einen Laptop begutachtete. Und da tat ich das einzige was mir in diesem Moment einfiel. Ich packte den mir meist verhassten Jungen am Ärmel seiner Lederjacke, zog ihn neben mich und sagte an Fletcher gewant: "Adam. Darf ich dir meinem Freund Phil vorstellen?". Die beiden Jungs starrten mich entgeistert an. Verdammter Bockmist. Wenn Stark jetzt nicht mitspielte würde ich als der letzte Volltrottel dastehen. Ich legte mir Gedanken schon mal einen neuen Namen und einen neuem Look zu, ich glaub blonde Haare würden mir ganz gut stehen, als die Brünette endlich den Mund auf machte: "Phillip Summers mit wem hab ich das Vergnügen?", fragte er und legte mir einen Arm um die Hüfte. Ich versteifte mich ein wenig sagte aber nichts. Will schien sich wieder gefasst zu haben: "Will Fletcher, ich bin Sophies Ex". Das musste er natürlich sagen. "Schatz du hast mir noch nie etwas von einem Will erzählt", meinte Phillip an mich gewandt, zog mich näher zu sich und flüsterte mir ins Ohr: "Du bist mir was schuldig". Ich grinste gezwungener Maßen: "Ich hab es nicht für Nötig gehalten. Schatz!". Das Schatz betonte ich extra. Zum Glück merkte Fletcher nichts davon. Er biss die Zähne zusammen und presste hervor: "Nah dann euch noch viel Spaß!" Dann machte er auf dem Absatz kehrt und ging davon. Ich wartete bis er zwischen den Leuten verschwunden war, dann löste ich mich so schnell es ging aus meiner und Phil's jetzigen Position und wollte zu Emily. Doch seine Hand um mein Handgelenk hielt mich auf. Ich drehte mich genervt um. "Kriegt dein Freund keinen Kuss?", grinste er. Phil war mit seinem Gesicht meinem so nah das sich unsere Nasenspitzen fast berührten. Mann hatte der Idiot schöne Augen. Ich schaute ihn an und meinte kalt: "Nein eher nicht!" Dann riss ich mich los und ging zu Emily und den anderen. Phillip folgte mir.

Später am Abend lag ich noch ziemlich lange wach im Bett. Phil hatte mir heute echt aus der Patsche geholfen. Morgen würde ich mich bei ihm bedanken. Wenn ich so darüber nachdachte war er doch eigentlich ganz nett und seine ständigen Anmachsprüche gefielen mir sogar ein ganz kleines bisschen. Lächelnd schüttelte ich den Kopf. Ich hätte nie gedacht das ich das mal sagen würde, aber Phil war eigentlich richtig süß.

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