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"Welche Waffen nutzt Ihr im Kampf",fragte Thorin barsch, und musterte mich von Kopf bis Fuß. Es war erstaunlich, wie schnell die Zwerge verstummten, nur um ihn sprechen zu lassen.
"Ich-.. Ich  kann gut Quatsch machen?"
Der dunkelhaarige Zwerg verengte seine blauen Augen zu Schlitzen.
"Sie wird nicht mitkommen. "
"Sie kommt mit, weil ich sie auserwählt habe", entgegnete Gandalf überzeugt.
"Oh nein! Ich komme ganz bestimmt nicht mit! Das ist alles nur ein verwirrender Traum...Gleich werde ich im Krankenhaus aufwachen und mir einen  Donut bestellen, den ich dann genießen werde. Auf Wiedersehen",erklärte ich, drehte mich auf der Stelle um und stapfte davon.
Wohin?
Ich hatte keine Ahnung.
"Lea!"
Seufzend sag ich für einen kurzen Moment über meine Schulter, um der Truppe einen genervten Blick zu zuwerfen.
Lange genug, um gegen den rauen Stamm eines Baumes zu laufen und bewusstlos umzukippen.

"Ist das ein Donut?"
"Ja ich denke schon dass das ein Donut ist."
Links und rechts auf meinen Schultern standen zwei "Ich's" in Miniaturgröße.
"Wo ist ein Donut?"
"Na, da!"
"Ich seh' nichts."
"Du bist ein echter Blindfisch, Lea",antwortete die linke Lea entnervt.
Ich verdrehte die Augen und wechselte gekonnt das Thema: "Was meint ihr? Soll ich mit auf diese Reise gehen?"
"Also ich finde das Kili richtig gut aussieht. Bestimmt hat er ein Sixpack vom ganzen Kämpfen."
"Ich finde ihn nicht hübsch",antwortete ich der rechten Lea kühl.
"Ich bin du, dass heißt, das ich dasselbe denke wie du und das wiederum bedeutet, dass du Kili gut aussehend findest genau wie ich, also du", konterte Lea auf der rechten Schulter und verschränkte die dünnen Ärmchen trotzig.
"Wisst ihr was?"
"Was?",fragten beide gleichzeitig.
"Ich habe keine Lust mehr auf euch. Wie kann ich hier weg?!"

Ich öffnete die Augen und blinzelte ein paar Mal.
Das grelle Licht erlosch langsam und ich konnte mich wachsam umsehen.
Ein dickes Seil hielt meine Füße an Ort und Stelle und auch um meine Handgelenke lagen Fesseln, die mir schmerzhaft ind Fleisch schnitt.
Ein übler Geschmack von Schweiß und Dreck breitere sich auf meiner Zunge und meine Mundwinkel brannten unangenehm.
Verdammt, ich war geknebelt!
Mit zudammengezogenen Augenbrauen dreht ich meinen Kopf.
Vor mir saß ein Mann mit braunem Haar, der niemand anderes als Kili sein konnte.
Er hatte anscheinend nicht bemerkt, dass ich schon wach war, also versuchte ich aus den Seilen, die mich auf dem weichen Rücken des Tieres hielten, zu rutschen.
Nach ein paar Minuten plumpste ich wie ein alter Sack Kartoffeln auf den harten Boden.
Stöhnend rollte ich mich auf die Seite. Dadurch lenkte ich Kilis Aufmerksamkeit auf mich, der sein pony zum Stehen brachte und somit auch der Rest der Truppe  bemerkte, dass ich wieder bei Bewusstsein war. Mit Schwung rutschte Kili vom Rücken seines Reittiers und kam mit schweren Schritten auf mich zu. Angestrengt robbte ich von ihm weg, kullerte dabei über den staubigen Pfad.
Das schmutzige Stück Stoff, welches als Knebel diente, lockerte sich und rutschte über mein Kinn, bis es locker um meinen Hals hing.
"Lass mich in Ruhe!"
Erschrocken riss der Zwerg die Augen auf.
"Er will bloß die Fesseln lösen."
Auf meinen Schultern erschienen meine beiden Ich's.
"Diese Volltrottel haben mich geknebelt und gefesselt! Nur, weil ich verständlicherweise abhauen wollte. Ganz ehrlich, diese "Zwerge" könnten alles sein: Vergewaltiger, Menschenhändler, Mörder", zischte ich der rechten Lea zu.
"Aber du magst doch Kili!"
"Ja genau!", rief Lea2 zustimmend.
"Ihr spinnt doch, alle beide. Ich kenne ihn erst seit ein paar Minuten. Ich mag ihn nicht und er mich nicht."
Die linke Lea schüttelte den Kopf: "Komm wir gehen, die dumme Kuh hört ohnehin nicht auf uns." 
Mit einem letzten vorwurfsvollen Blick zu mir, verschwanden meine kleinen Ebenbilder.
Kopfschüttend sah ich auf und begegnete den verwirrten und belustigten Gesichtsausdrücken der Gemeinschaft.

Eine Irre auf Abwegen(Kili Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt