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Ich hatte mich geirrt.

Ich hatte mich verdammt nochmal geirrt.Und wie ich es hasste. Heiße Wut brodelte in mir auf, als Tauriel einen Schritt zurücktrat und der blonde Zwerg erleichtert,von jeglichen Schmerzen befreit, aufatmete. Ein tiefes Knurren entfuhr mir, während die Zwerge mich mit eisernen Griffen an der Wand festhielten. "Was machen wir jetzt mit Lea", fragte Oin kleinlaut, wagte es nicht einmal, mir einen Blick zu würdigen. Stattdessen starrte er den schlanken Rotschopf hilflos an. Die Elbin strich den beiden Menschengören über das weiche, straßenköterblonde Haar, sah prüfend zur Tür der Hütte und antwortete schließlich zögernd:" Ich habe in alten elbischen Büchern von ähnlichen Geschehnissen gelesen. " Sie stockte und ihr Blick wanderte zu Kili. "Von Elben, die von Orks gefangen gehalten wurden und verändert zurückkehrten. Sie sind in ihrem eigenen Kopf gefangen, irgendeine andere dunkle Macht übernimmt ihren Körper. Sie sind..sie wirken wie-.." "Wie besessen", beendete Bofur den Satz der Elbin, die zustimmend nickte. "Doch nach wenigen Tagen starben die Elben einfach. Sie erstarrten und schwarze Male breiteten sich auf ihren Körpern aus, bis sie dann zu Boden gingen", erklärte Tauriel stockend," aber sie ist anders. Lea hat länger ausgehalten, wie jeder beschriebene Elb in den Schriften. Sie strahlt eine Kraft aus und-..ich weiß nicht. Ihr müsst sie zu einem Zauberer bringen, vielleicht weiß einer von ihnen ein Heilmittel." Mit diesen Worten verschwand sie. "Wir brauchen etwas zum Fesseln", rief Kili. Blitzartig rannte Tilda zusammen mit Sigrid aus der Hütte, die morschen Stufen der Holztreppe hinuntern und kehrten wenige Minuten später mit einem langem Tau wieder. das hat mir noch gefehlt. Für eine Millisekunde ließ Kili meine Schulter los und griff nach dem Seil. 
Knurrend versuchte ich mich loszureißen, ich spürte, wie Bofurs Hände von meinem Arm rutschten und wie Oin stolperte und-..zwei starke Hände legten sich auf meine Schultern, drückten  mich mit einem dumpfen Knall gegen die Hauswand und hielten mich dort fest.
Fili.

"Lass mich los." Meine Stimme war fest und stur, während ich Fili bedrohlich in die Augen sah, doch dieser rührte sich nicht von der Stelle. Hinter ihm bückte sich sein dunkelhaariger Bruder und wickelte das feuchte Tau um meine Knöchel, bis ich meine Beine keinen Zentimeter mehr bewegen konnte. Mit Hilfe des blonden Mannes wurden meine Handgelenke eisern gefesselt, so stark, dass ich mir sicher war, das ich später rote Striemen an diesen Stellen tragen würde. "An eurer Stele würde ich das nicht machen", versuchte ich ein weiteres Mal, doch Kili schob mir als Antwort seine Schulter in den Bauch und warf mich wie einen alten Kartoffelsack über seinen kräftigen Rücken.
"Wir müssen Thorin und die anderen so schnell wie möglich einholen."
"Oh, und was wird aus diesen kleinen Gören die hinten?" Spöttisch fing ich Tildas verängstigten Blick auf.
Für einen kurzen Moment hielt Kili inne, dann trat er zu Sigrid, und wisperte dem Mädchen unverständliche Worte ins Ohr.
Bards Tochter nickte und nahm ihre kleine Schwester an der Hand und lief mit ihr nach draußen.
"Weißt du, Schätzchen", begann ich, als wir über den morschen Steg liefen und die Seestadt hinter uns ließen," ich habe mich schon vor langer Zeit verändert. Es hat alles angefangen, als mich Azog das erste Mal sah."
Der braunhaarige Mann sah zur Seite und beobachtete, wie sich einzelne Sonnenstrahlen ihren Weg durch den dichten Nebel an den hohen Baumstämmen bahnte.
"Es hätte alles so anders kommen können. Es hätte ein Happy End geben können, wärst du nicht gewesen."
"Sei still", erwiderte Bofur stur und schob Kili voran.

Eine Irre auf Abwegen(Kili Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt