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"Lea", wisperte Kili und schüttelte dabei ungläubig den Kopf, als würde er seinen Augen nicht trauen.
Er trat einen Schritt nach vorne, kam mir näher, doch eine kräftige Hand legte sich auf den Arm des dunkelhaarigen Zwerges.
"Kili", Bofur zog ihn entsetzt zurück und deutete mit einem seiner kurzen Finger auf mich," das ist nicht Lea."
"Jetzt sei doch nicht so unhöflich."
Ich schnalzte mit der Zunge.
"Ich bin immernoch die alte Lea."
Ein hämisches Schmunzeln zog sich über meine blassen Lippen.
Währenddessem trat ich einen Schritt auf die kleinen Zwerge zu, die ängstlich zurücktaumelten.
"Tod."
Mit einem Ruck legte ich meinen Kopf schief und bleckte meine Zähne.
"Schließlich warst du es, der mich das Leben gekostet hat", knurrte ich und stieß ihn mit meinem Finger an.
"Du hast mich dort liegen lassen, mit einem Pfeil in einer Brust",fauchte ich, nur noch verzagt, als hätte meine Stimme jegliche Kraft verloren
Mein Zeigefinger bohrte sich in Kilis Brust.
"Du hast mich einfach sterben lassen! Dabei dachte ich, dass ich dir was bedeute", schluchzte ich gequält, meine Stimme ähnlich einem heiseren Wispern.
"Lea, es-...es tut mir so leid", flüsterte der Zwerg mit dem braunen Haar verletzt.
Eine einzige erbärmliche Träne rann seine schmutzige Wange hinunter, als er seine Hand ausstreckte um meine zerkratzte Wange zu liebkosen.
In diesem Moment packte ich grob sein Handgelenk, hinderte ihn am zurückzucken.
"Weißt du, irgendwo da oben sitzt ein verzweifeltes Mädchen und wartet auf ihr Happy End."
Aus den Augenwinkeln bemerkte ich, wie sich eines der kleinen Gören von der morschen Holzwand abstieß und mit kleinen schritten zu der eingetreten Tür rannte.
"Das würde ich an deiner Stelle nicht tun", riet ich dem jüngsten Mädchen, warf eines meiner Messer, was den kleinen dunkelblonden Schopf nur um Haaresbreite verfehlte.
Die Klinge blieb zitternd in der and stecken.
Vor Schreck erstarrt sah die kleine Tilda zu mir, ihre Atmung stoßweise und zitternd.
"Du willst meinen Freunden doch nicht geradewegs in die Arme laufen - oder etwa doch", fragte ich unschuldig und schürzte meine Unterlippe.
Hastig schüttelte sie den Kopf und trat vorsichtig zurück, prüfend und achtsam.
Wie ein Reh darauf wartend,dass der Wolf aus dem Gebüsch brach.
"Wo bin ich stehen geblieben?"
Der Zwerg vor mir hatte die dunkelbraunen Augen weit aufgerissen, beobachtete jede Bewegung meinerseits.
"Ah ja! Mein erbärmliches Selbst mit ihren beknackten Prophezeihungen...um ehrlich zu sein, ihr habt euch nicht wirklich viel Mühe gegeben, um die Verse zu verstehen."
Meine Augen schweiften durch den Raum und blieben an Fili hängen.
Mit wenigen Schritten hatte ich den Raum durchquert und ließ mich auf die harte Matratze sinken.
"Du musst zugeben, ich habe eine gute Stelle getroffen." 
"Verschwinde", spuckte der blonde Zwerg mit schmerzverzerrtem Gesicht aus und biss sich auf die Unterlippe, um nicht laut los zuschreien. 
"Weißt du, ich dachte immer, sterben sei einfach."
Langsam beugte ich mich nach vorne. "Das ist eine Lüge. Die größte, die uns Gott je erzählt hat."
In diesem Moment rannten Sigrid und Tilda zu der offenen Tür, ein verzweifelter Versuch, zu entkommen.
Ein kurzes Pfeifen.
Dann ein panischer Schrei. Ein Ork sprang durch das Fenster und landete mit gefleschten Zähnen hinter Oin, der mit seinem alten Hörgerät auf den Kopf des Angreifers einschlug.
Die älteste Tochter Bards beschmiss meine Gefolgsleute mit schepperndem Geschirr und Messern, bis sie dann zurückwich und kreischend unter dem breiten Holztisch Schutz suchte.
"Leider schlug unser Plan etwas fehl", seufzte ich und sah bedauernd zu Fili,"Thorin und die anderen sind trotz meiner Mühe und deiner Schmerzen abgereist."Einer der bewaffneten Orks schlang seine grauen Wurstfinger um den dünnen Knöchel des kleinen Mädchens und zog sie über den rauen Boden zu sich. Er lachte freudig und legte sich die spröden Lippen, während Tilda einen Schrei austieß, der einem das Blut in den Adern gefrieren ließ. Der alte Zwerg mit dem grauen Bart wurde mit Schwung gegen die Wand geschleudert und rutschte stöhnend auf die morschen Holzdielen. Immer mehr Orks überfielen die kleine unscheinbare Hütte der Seestadt, bis Kili , der bis jetzt mutig gegen die Monster angefochten hatte, in die Ecke gewichen war und Bofur keuchend auf dem Boden lag. Plötzlich stürzte das Dach ein und eine schlanke Gestalt landete leichtfüßig auf dem Tisch.
Ein langer Pfeil durchbohrte den Hals des ersten Orks, der gurgelnd von dem Gelenk der jüngsten Schwester losließ und in sich zusammensackte.
Ein flinker Rotschopf tänzelte durch die offene Tür, stach zwei Kreaturen nieder und warf Kili ein charmantes Halblächeln zu,bevor sie sich duckte und einem Okr den Magen aufschlitzte.
Ein weitere Spitzohr, ein junger Mann mit dunklem Haar, sprang durch das Loch in dem kaputtem  Dach auf die breiten Schultern eines Angreifers und spaltete ihn den Dickschädel. Pfeile surrten durch die Luft, fanden schließlich ihr Ziel in einem Schädel der Orks war erfüllt von Kampfgeräuschen, den spitzen Schreien der kleinen Gören und dem gurgelndem Klang von sterbenden Missgeburten.
Bis der letzte Körper harsch auf den Boden knallte und sich Stille wie eine Decke um die Hütte legte.
"Reife Leistung, Blondie", brach ich das Schweigen, ein Schmunzeln zog sich über meine Lippen.
Ich stand auf, schlenderte auf die Elben zu.
Hinter meinem Rücken begann Fili, zu schreien und sich vor Schmerz zu krümmen.
"Ach, halt doch die Klappe", grummelte ich, bevor ich ein herzliches Lächeln aufsetzte und vor Legolas stehen blieb.
"Na, hast du mich vermisst?"
Anscheinend nicht, denn der Elbenprinz wich zurück.
"Was ist mit deinen Augen passiert?!" "Gefällt dir die neue Augenfarbe nicht", fragte ich schmollend," ich finde das Schwarz betont meine blasse Haut."
Legolas schüttelte den Kopf, er wirkte aus der Fassung.
"Du warst tot.."
"Überraschung! Ich bin am Leben! Und wie ich sehe, hast du noch jemanden mitgebracht!"
Bei diesen Worten richtete sich Tauriel auf und reckte trotzig ihr schmales Kinn.
"Nicht du, Schlampe", entgegnete ich ihr.
Mit meiner Hand bedeutete ich der hochnäsigen Elbin, mir aus dem Weg zu treten.
Ah, da war er ja.
Der gutaussehende Jüngling mit den schwarzen Haaren.
"Wage es nicht", ihn anzufassen", knurrte Legolas neben mir, doch es klang nicht sehr überzeugend.
Ich spürte wie sich eine Pfeilspitze in meine Schläfe bohrte.
Mit einer Handstrich über die Wange des jungen Elbs, fast schon mütterlich.
"Oh, Leggy..ich würde ihm nie ein Haar krümmen.
Er gefällt mir", murmelte ich und gingen um den Mann herum, als würde ich ein Gemälde betrachten,"du gefällst mir wirklich sehr."
Oh, man konnte sehen, wie seine Wangen erröteten.
"Wie ist dein Name?"
"Farandiel, eure Hoheit."
"Und höflich ist er auch noch", kicherte ich geschmeichelt,"aber Farandiel, Schätzchen, ich bin nicht von königlichen Blut wie Legolas. Ich würde dich gerne mitnehmen, aber-" "Das wirst du nicht", unterbrach mich die rothaarige Elbin, während sie jede meiner Bewegungen beobachtete. "Nein, leider nicht", seufzte ich," deswegen bleibt mir keine andere Wahl, als-.."
Mit einer fließenden Bewegung zog ich mein Messer und rammte es in Farandiels ungeschützten Bauch.
Langsam drehte ich den Dolch, dass warme Gefühl von Blut auf meiner Hand entspannte mich.
Dann sackte der Elb in sich zusammen, sein langes Haar wurde in seinem eigenen Blut getränkt.
"Nein", brüllte der Elbenprinz und spanne seinen Bogen. Ein leises Knacken war zu hören, dann lagen die zwei Hälften seines geschnitzten Bogens zu seinen Füßen. Flink duckte ich mich und wehrte Tauriels Attacke mit ein paar einfachen Handgriffen ab.
Klirrend fielen ihre Dolche zu Boden.
"Fahr zur Hölle", verfluchte mich Legolas, sein Blick hatte sich verfinstert.
"Oh, was meinst du, woher ich komme?"

Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen!
Außerdem habe ich meine Buchcovers ein bisschen restauriert, also schreibt mir gerne in die Kommentare wie ihr das neue Cover findet. :)
Nicht vergessen; das nächste Kapitel kommt übernächsten Sonntag um 20 Uhr!
Tschüüüüüüüss

Eine Irre auf Abwegen(Kili Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt