Chapter 13

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Chapter 13

Ich hielt für den Rest der Stunde meinen Mund, zum einen weil ich nicht wusste, was ich sagen sollte und zum anderen, weil ich zu sehr Angst davor hatte, von meinem Lehrer erwischt zu werden. Ich war nicht scharf darauf, meinen Abend mit Nachsitzen zu verbringen und ich wollte sichergehen, dass das niemals geschehen würde.

Ich war schnell mit dem Aufsatz fertig, was mir noch 10 Minuten freie Zeit gab, bevor die Stunde endete. Ich entschied mich dazu, einfach aus dem Fenster zu starren, bis die laute und nervige Klingel aus der Lautsprecheranlage mich aus meiner Benommenheit weckte und mich dadurch schockte.

Als ich durch die Tür des Klassenraumes ging, um auf den Flur zu kommen, vibrierte mein Handy in meiner Tasche. Ich holte es schnell heraus und sah, dass ich eine SMS von Harry hatte. Ich las:

Von: Harry

Wir haben 5 Minuten Zeit, bevor die nächste Stunde beginnt, wir treffen uns in der Bibliothek. xx

Ich biss mir auf die Zunge, als ich zurück schrieb.

An: Harry

Meine nächste Stunde ist auf der ganz anderen Seite der Schule. Kann es nicht riskieren, zu spät zu kommen. Sorry.

Es dauerte nur wenige Sekunden, bis Harry antwortete. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass unsere Schule jemals so gutes W-Lan hatte.

Von: Harry

Vier Minuten. Ich bin schon da, lass mich nicht sitzen. xx

Ich atmete tief ein und zog beide Möglichkeiten in Betracht, bevor ich schlussendlich zustimmte.

An: Harry

Gib mir 10 Sekunden.

Ich beschleunigte meine Schritte und war dankbar, dass die Krankenstation nicht so weit von der Bibliothek weg war. Als ich Harry lässig gegen die Tür gelehnt sah, hob ich eine Augenbraue.

„Ist es geschlossen?", fragte ich, schaute durch das kleine Fenster und sah, dass alle Lichter aus waren.

Harry grinste über mein Kommentar. „Wusstest du nicht, dass die Bibliothek nur Montags, Mittwochs und Freitags geöffnet hat?"

„Also jetzt weiß ich es", lachte ich.

„Warum wolltest du mich hier treffen?", fragte ich und verschränkte meine Arme vor der Brust.

Er zuckte mit den Schultern und kam langsam auf mich zu. „Ich wollte dich einfach gerne sehen."

„Warum?", fragte ich.

Anstatt mir zu antworten, drehte er sich um und machte sich an der Tür zu schaffen. „Folge mir."

„Die Tür ist offen?", staunte ich.

Harry zuckte wieder mit seinen Schultern. „Ja, sie lassen sie immer offen. Selbst wenn ich nicht in der Schule sein würde, würde ich hier herkommen für Ruhe und Frieden."

„Also schwänzt du den Unterricht?", fragte ich.

„Manchmal", antwortete Harry ein bisschen zu ehrlich.

„Tut mir leid, aber ich -"

„Komm einfach, Harley", jammerte Harry und nahm meine Hand. Ohne Erlaubnis und gegen meinen Willen, zog er mich in den nahezu fast komplett schwarzen und sicherlich unheimlichen, leeren Raum hinein.

„Was willst du hier überhaupt machen?", fragte ich, während meine Finger über die Bücher glitten, die in einem der vielen Holzregale standen. Man könnte sich hier verirren, es ist fast wie ein Labyrinth.

Keeper - German TranslationWo Geschichten leben. Entdecke jetzt