Chapter 15

1K 88 2
                                    

Chapter 15

Nach dem Mittagessen brachte Harry mich zu Weltgeschichte. Wir machten nicht sonderlich viel im Unterricht, es fühlte sich mal wieder an, als würde es Stunden dauern, bis die Glocke klingelte und so das Ende des Tages ankündigte.

Harry wartete vor der Tür auf mich, sein Schulrucksack hing locker über seiner Schulter, als er sich gegen den Türrahmen lehnte. Als er mich sah, fing er an, zu lächeln. Er hatte eine schwarz umrandete Ray Ban Sonnenbrille auf, die mich davon abhielt, seine ziemlich hellgrünen Augen zu sehen.

Als wir zum Ausgang liefen, begann er zu sprechen: „Also, gehst du sofort in die Mall, wenn wir hier raus sind?"

„Ja, schon. Aber wir müssen erst etwas für das Abendessen einkaufen."

Harry nickte nur und leckte sich kurz mit der Zunge über die Lippen.

Als wir sein Auto fanden tat er dasselbe, was er schon gestern getan hatte; Er öffnete die Tür für mich. Ich murmelte ein „Danke", bevor er die Tür schloss. Ich schnallte mich an, während Harry zur anderen Seite joggte, sich ebenfalls setzte und anschnallte.

„Wird dein Dad wieder zu Hause sein?", fragte Harry, als er rückwärts aus der Parklücke und vom Schulgelände fuhr.

Auch wenn ich nicht einmal seine Augenbrauen über seiner Sonnenbrille sehen konnte, wusste ich, dass er mich heimlich aus dem Augenwinkel ansah.

„Nein, ich denke nicht", antwortete ich.

„Gut, denn wenn er mich sehen würde wie ich dich zurückbringe, er – naja, ich weiß nicht, was er tun würde", lachte Harry.

Ich schüttelte meinen Kopf. „Ich würde dafür sorgen, dass er nichts tut. Du hast absolut nichts falsch gemacht."

„Warum hast du ihm nicht erzählt, dass ich im Gefängnis war?", fragte Harry. Seine Frage traf mich unvorbereitet.

„Das muss er nicht wissen ...", ich zuckte mit den Achseln, „Wenigstens jetzt noch nicht."

Ich beobachtete Harry, als er sich mit der Hand über seinen Mund rieb. „Aber du sagtest, ich hätte nichts falsch gemacht."

„In deiner Vergangenheit. In der Vergangenheit hast du etwas falsch gemacht. Ich sprach nur von gestern."

Für den Rest der Fahrt blieb er still, deswegen blieb ich es auch, da ich nicht sicher war, was ich hätte sagen sollen.

Als wir vor meinem Haus hielten bemerkte ich, dass das Auto meines Vaters tatsächlich auf der Auffahrt parkte. Ich fluchte leise, bevor ich nach dem Türgriff suchte.

Ich stoppte, als ich Harrys Hand auf meinem anderen Arm bemerkte.

„Wenn du etwas brauchst, ruf mich einfach an", flüsterte er.

Ich drehte meinen Kopf, um ihm ein Nicken und ein kleines beruhigendes Lächeln zu geben, aber ich war nahezu geschockt, als Harrys Gesicht genau vor meinem war. Er lehnte sich noch ein Stück vor und gerade als ich dachte, dass er meine Lippen küssen würde, pickte er auf meine Nasenspitze.

„Gute Nacht,, Harley", sagte er und nickte mir zu.

„Gute Nacht, Harry." Ich nickte zurück als ich die Tür öffnete und aus dem Auto stolperte. Ich konnte immer noch die Hitze in meinen Wangen fühlen, als ich durch die Haustüre ging.

Mein Vater stand einfach nur da, seine Arme vor der Brust verschränkt.

Nach einer unangenehmen Stille räusperte er sich. „Die Schule hat angerufen."

Ich entschied mich dazu, mich dumm zu stellen. „Weswegen?", fragte ich.

Er hob eine Augenbraue. „Weswegen?", äffte er mich nach. „Du hast eine Stunde geschwänzt."

Keeper - German TranslationWo Geschichten leben. Entdecke jetzt