IM BANNKREIS DES ABERGLAUBENS UND DER ZAUBEREI

20 0 0
                                    

Albert Lüscher

Inhaltsverzeichnis

Was ist Aberglaube und Zauberei?Aberglauben im allgemeinen und im besonderen Zauberei Die Wirkungen des Aberglaubens Die Wirkungen der Zauberei Spezielle Gebiete der Zauberei und des Aberglaubens Der Spiritismus Die Astrologie Die Christliche Wissenschaft Die Anthroposophie Die Psychoanalyse Die Magnetopathie Die Graphologie Die Augendiagnose Was sagt die Bibel?Die Folgen Wie werde ich frei? . . . »

Es ist sehr gewagt, im heutigen Zeitalter über etwas zu schreiben, das schon längst als mittelalterlicher Spuk "erkannt" und "überwunden" worden ist. Man kommt dadurch in den Verdacht der Unnüchternheit, der Schwärmerei und wie die Schlagwörter alle heißen. Trotzdem wollen wir die Aufmerksamkeit auf ein Gebiet lenken, das sehr wenig bekannt ist. Es ist das furchtbare Gebiet der Zauberei und des Aberglaubens. Bevor wir jedoch das eigentliche Thema behandeln können, müssen wir uns vorerst mit einer Tatsache auseinandersetzen, mit der man sich nicht gerne auseinandersetzt, nämlich mit der Realität Satans.

Wer heute noch an einen Satan glaubt, gilt als rückständig, gilt als "erledigt"; denn die Wissenschaft der Philosophie, der Psychologie, der Psychoanalyse und vornehmlich auch der Theologie hat zur Genüge "bewiesen", was Satan ist. Satan ist nach diesen Wissenschaften eine Idee, das Prinzip des Bösen im Gegensatz zum Prinzip des Guten, oder der böse Trieb im Menschen, oder das verdrängte Triebleben* usw. (*Freud, der Begründer der psychoanalytischen Methode, sagt, daß Satan nichts anderes sei als das verdrängte Triebleben. Zahlreiche Theologen haben dieser "Lösung" begeistert zugestimmt, wie sie sich denn überhaupt mit dem psychoanalytischen Gift infizierten. Was sagen wohl die begeisterten Befürworter der Freudschen Erfindung, wenn man ihnen sagt, "daß die Psychoanalyse in Freuds letzten Schriften eine groß angelegte Offensive gegen jede Form religiöser Überzeugung unternommen hat"? Darin wird das religiöse Bewußtsein als Kollektivneurose der Menschheit gedeutet!)

Religionsgeschichtlich wird versucht, die Gestalt Satans aus dem Einfluß der iranischen Religion abzuleiten, und behauptet, daß im Judentum "durch eine Wandlung im Innern des Gemüts das Eindringen einer so grausigen Gestalt vorbereitet wurde". Das Christentum, wird weiter gesagt, übernahm diese Vorstellung und baute sie weiter aus. Der Aufklärung war es dann vorbehalten, mehr Licht in dieses dunkle Gebiet zu bringen, indem sie bewies, "daß der Teufelsglaube ein bemitleidenswerter Wahn einer unerleuchteten Zeit sei". Und irgendwo steht der sonderbare und sehr bezeichnende Satz: "Die Auflösung des Glaubens an Teufel, Hölle und Dämonen schreitet mit der Fortbildung der aufgeklärten Theologie von Stufe zu Stufe." Gott sei Dank, daß es neben der aufgeklärten Theologie noch eine unaufgeklärte gibt. Professor Pieper sagt in seinem Aufsatz: "Aber er (Satan) hört nicht auf, eine furchtbare Realität zu sein, gegen die Jesus dauernd weiterkämpft, ja weiterkämpfen muß." Das ist's: Satan ist weder eine Idee noch ein Prinzip noch der böse Trieb im Menschen noch das verdrängte Triebleben noch eine importierte Gestalt, sondern eine furchtbare Realität, eine Person, mit der zu rechnen ist.

Der Unglaube wird sich selbstverständlich gegen diesen ..mittelalterlichen" Unsinn, der nur im Gehirn hysterischer Nonnen und weltfremder Mönche spukt, wie er behauptet, wehren. Nun ja, das ist eine der vornehmsten und erfolgreichsten Kampfesarten Satans, daß er sich selbst bei den Menschen in Frage stellt, um sie seinem Willen desto gefügiger zu machen. Satan, als Fürst dieser Welt, ist eine Macht, von der sich unsere armselige Schulweisheit nichts träumen läßt. Wir meinen, mit unserem alles durchdringenden Geist", der doch vom Gift der Schlange durchseucht ist, Letztes und Tiefstes erforschen zu können. Dabei gehen wir wie Blinde an der Tatsache vorüber, daß Satan die Macht hat, unseren Intellekt, unsere Gefühle, unser Wollen, unser Wissen zu beherrschen wie der Klavierspieler sein Instrument; d. h. die Einwirkungen Satans auf das Gefühl und die intellektuellen Fähigkeiten des Menschen sind derart unverdächtig, daß jeder meint, in seinem Denken und Handeln selbständig zu sein. ja, Satan hat sogar die Macht, dem Menschen in logischer Selbstverständlichkeit Gedanken aufzunötigen, daß der Betreffende meint, sie selber gedacht zu haben. Wir brauchen deshalb keineswegs überrascht zu sein, wenn die Behauptung immer wieder ihre eifrigen Befürworter findet: "Es gibt gar keinen Teufel."

Gott, Jesus / YeshuaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt