38.

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Seit einer halben Stunde schreien wir uns an.

Seit einer halben Stunde heult sie.

Seit einer halben Stunde sind zwei Flaschen, eine Vase und eine Fernbedienung zerstört wurden.

Und vor einer halben Stunde war Ryan mir näher als ich es je erwartet habe. Er war nicht im Haus, nur davor. Ich habe ihn auch nicht gesehen, aber er war nur 23 Stufen und zwei Meter von mir entfernt.

"Keiner hat gesagt, dass dein heißer Freund mich suchen soll", schreit sie wieder.

"OHNE MEINEN... Ohne Ryan, WÄRST DU VIELLEICHT TOT", werfe ich ihr an den Kopf.

Sie setzt sich auf das Sofa und legt ihren Kopf in ihre Hände und schluchzt weiter. Ihr Rücken hebt und senkt sich, und sie zieht ihre Rotze immer wieder hoch. Ich werfe ihr eine Decke und ein Taschentuchpacket hin und verschwinde dann in ihrem kleinen Zimmer, lege mich in ihr Bett und weine.

Irgendwann öffnet sich die Tür und sie legt sich neben mich und kriecht unter die Decke.

"Es tut mir leid", murmelt sie.

Mir auch, füge ich in Gedanken zu und schlafe irgendwann ein.

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