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"Du triffst dich mit Ryan ?"

"Tia, lass es mich erklären", sie spricht leise. Um sie herum ist es laut, wahrscheinlich ist sie an der U-Bahn.

"Was gibt es denn da bitte großartig zu erzählen?", ich schnaube genervt und nehme mir eine Flasche O-Saft aus dem Kühlschrank.

"Naja, wir haben uns einfach ein paar mal im Café getroffen und geredet. Er wollte etwas mehr über di-", die Verbindung ist plötzlich sehr schlecht und ihre Stimme verschwindet.

Nach fünf Minuten ruft sie mich zurück und klingt etwas aufgebracht.

"Diese Tussen sind in meiner Bahn, was soll ich machen?" , sie flüstert nur noch.

"Ignorier sie und beende deinen Satz von vorhin. Was wollte er wissen?", ich spüre durch das Telefon, dass sie ihre Augen verdreht. Ich setze mich auf die Couch, stehe wieder auf, setze mich aufs Bett.

"Er wollte einfach mehr über miiich erfahren", sagt sie nach einer gefühlten halben Stunde.

"Wer's glaubt. Habt ihr über mich gesprochen? Wenn ja, musst du gar nicht erst nach Hause kommen", zische ich.

"Es ist mei-"

"Das interessiert mich nicht, es ist auch meine Privatsphäre, die du verletzt hast", genervt lege ich auf und pfeffer mein Handy in die Ecke.

Das ist doch alles einfach idiotisch.
Mit ihm schreiben ist kein Problem, aber sich mit einem Fremden zu treffen schon. Man weiß doch nie wie er wirklich drauf ist. Er hat sie gerettet, keine Frage, aber sie muss sich doch nicht gleich an ihn ran schmeißen.

Ich traue mich nicht einmal mit ihm zu telefonieren und sie geht gleich mit ihm in ein Cafe und redet über mich. Das kann sie doch nicht machen. Soll sie über ihr Leben alles erzählen, aber nicht über meins. Ich habe meine Gründe ihm nicht direkt zu vertrauen. Ich habe schon den Fehler gemacht ihm zu sagen wie alt ich bin und wie ich aussehe.

Tia (18:03)
Schlafe heute woanders. Ciao

honeyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt