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"Ryan, das kann so nicht weiter gehen. Sie hat außer mir niemanden", sie geht in meinem Flur auf und ab, auf und ab.

Ich sehe immer noch auf mein Handy und hoffe auf eine Antwort von ihr. Sie soll es nicht für mich tun, sondern für Riley. Sie ist abgemagert, macht sich Vorwürfe und schläft nur noch vier Stunden am Tag, weil sie Angst hat, sie könnte Tia verpassen.
Ich mache mir ernsthafte Sorgen um sie. Tia meinte, dass es zwischen den beiden kompliziert sei, aber das verstehe ich immer noch nicht. Wäre da etwas anderes außer Liebe und Freundschaft, dann würde Riley nicht durchdrehen.

"Diese verdammten Cops, widerwärtige Bullen. 'Die Polizei, euer Freund und Helfer'. Als ob", sie lässt sich neben mich auf die Couch sinken.

"Sie ist wie vom Erdboden verschluckt", murmelt sie.

"Sie ist wie vom Erdboden verschluckt", wiederholt sie etwas lauter.

"Das ist es Ryan", sie springt auf und ich blicke nicht mehr durch. Als wäre Tia irgendwo begraben oder in ein Loch gefallen. Sie stürmt an mir vorbei und wählt eine Nummer auf ihrem Handy.

"Riley, kannst du mir bitte erklären was los ist? Ich bin verwirrt", sie deutet mir meine Fresse zu halten und setzt ein Lächeln auf.

"Beth, ich bin's Riley", gebrabbel am anderen Ende der Leitung.

"Ja ich weiß, gab auch lange keinen Grund dich anzurufen...Kann man positiv und negativ sehen, da hast du Recht."

Ich räuspere und lehne mich gegen den Türrahmen. Hält sie jetzt auch noch Smalltalk oder was? Sie ist doch echt nicht normal in der Birne.

"Es geht um Tia", jetzt spricht sie etwas leiser.

"Sie ist seit vier Monaten weg. Sie hat mit einen jungen Mann geschrieben, er steht neben mir, und er hatte mich mal aus einer brenzlichen Situation gerettet...", sie erzählt ungefähr zehn Minuten lang die Lage und ist dann still.

Zwischendurch gibt sie ein Mhh oder Aha ab und ist die restliche Zeit ruhig und hört gespannt zu. Ich versuche irgendwas zu verstehen was diese Beth redet, aber leider verstehe ich kein Wort.

"Oh Beth, du bist ein Schatz! Melde dich bitte so schnell du kannst", sie verabschiedet sich noch ungefähr zwanzig Mal und legt dann schlussendlich auf.

Sie strahlt mich an und ich gucke einfach fragend zurück.

"Was ist denn jetzt?"

honeyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt