Eckzähne durchstachen die Haut wie Butter. Und Blut strömte in ihn. Warm und wundervoll, der süße Kakao des Lebens. Blut legte sich samtweich auf die Zunge. Das Wasser lief ihm im Mund zusammen und mischte sich mit dem köstlichen Blut. Ein unglaubliches Hochgefühl durchströmte Nick. Es nahm den Anfang in diesem fantastischen Empfinden, strahlte in den Körper hinein und jagte Schauer durch alle Glieder. Nick schloss die Augen. Es floss ganz von selbst nach. Umfloss seine Zunge, umspülte die Zähne, rann mit Wonne den Rachen hinunter. Die feinen, blonden Härchen auf seinen Unterarmen richteten sich auf. Dieses Gefühl! Ich löse mich auf. Ich vergehe einfach vor Genuss! Sein Herz schlug schneller.
Und er trank in gierigen Schlucken.
Be stöhnte leise.
Es hörte nicht auf. Nicks gesamter Körper kribbelte. Er saugte, leckte, schluckte. Keinen Tropfen verschwenden. Den Trunk der Götter ganz in sich aufnehmen. Blut, nur Blut, köstliches, wundervolles Blut aus unerschöpflicher Quelle.
Be sank kraftlos in Nicks Arme, doch das war egal, Nick würde ihn halten bis in alle Ewigkeit. Nur trinken, saugen, schlucken, alles in sich aufnehmen von der köstlichsten aller Freuden.
Und sein Herz pochte.
Bamm. Bamm. Bamm.
Wie Schläge an der Tür.
Nick dämmerte aus tiefer Trance herauf. Da hämmerte jemand an die Haustür. Es war tatsächlich ein Hämmern. Kein Klingeln.
Nick löste die Lippen von Bes Hals.
Die Welt schwebte leicht dahin und er fühlte sich glücklich und sehr benebelt.
Be hing ganz schlaff in seinem Griff.
Langsam stieg ein Gedanke durch den Nebel auf.
Oh Gott, warum habe ich das getan?
Das Hämmern unten wurde aggressiver, fordernder. »Machen Sie auf! Oder wir verschaffen uns Zutritt!«
Be war furchtbar blass. Sein Kopf baumelte zur Seite. Oh nein, wie viel habe ich getrunken?
»Ich warne Sie! Öffnen Sie die Tür, oder wir brechen sie auf!«
Nick sah gehetzt über die Schulter. Wenn da jemand einbrach, wäre er schnell die Treppe zu Bes Zimmer hinauf. Aber wer zum Teufel war das?
Nick schob den Pizzakarton mit dem Fuß beiseite und legte Be ganz sachte auf dem Bett ab. »Be? Bitte sag' doch was.«
Unten traf ein schwerer Schlag die Tür. Die Erschütterung ließ noch hier oben alles vibrieren. Die brechen tatsächlich ein!
»Be. Bitte!«
Be lag dort. So zusammengesunken, als habe jeder Muskel seines Körpers den Dienst eingestellt.
Mit einem mächtigen Krachen barst die Haustür. Das Getrappel zahlreicher Schritte drang ein. »Kommen Sie raus! Wir wissen, dass Sie da sind!«
Nick stand wie gelähmt da. Was hatte er getan? Man würde ihn verhaften. Oder Schlimmeres.
Da schlug Be die Augen auf. Langsam, wie unter Drogen. Er sah Nick an. Dann hob er den Zeigefinger und tippte auf Nicks Brust.
Schritte kamen die Treppe hinauf.
»...ist okay«, sagte Be schwach.
»Ich... es tut mir leid.«
Die Eindringlinge erreichten das Obergeschoss. Man konnte hören, wie gegenüber eine Tür aufgerissen wurde.
Be flüsterte. »Du musst fliehen. Schnell.« Er versuchte zu lächeln.
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Basaltblitz - Geburt eines Helden
FantasyWas würdest du tun, wenn du über Nacht zum Superhelden wirst? Der schüchterne Nick verwandelt sich, nachdem er versehentlich einen Kometen gegessen hat, in einen Superhelden. Nick ist begeistert! Doch schon bald muss er feststellen: Wo ein Superh...