Kapitel 31 - Where ist Voyeur?

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Roxy Fleming

Trotz der vielen Schmerzmittel, die intravenös in meinen Arm flossen, hatte ich höllische Schmerzen. Mein Kopf dröhnte und mein Bein schmerzte so sehr, dass ich mir überlegte die Ärzte darum zu bitten es einfach abzunehmen. Zuerst hatte ich überhaupt nicht gewusst, wo ich war oder was überhaupt passiert war. Ich war nur unendlich erleichtert als ich meine Mum und Cat entdeckte, die zwar heulten, mich aber glücklich anlächelten. Sie hatten etwas gesagt, doch ich hatte sie nicht verstanden. Jedes Geräusch schien erst viel später zu mir durchzudringen, so als hätte ich Watte in den Ohren. Nach wenigen Minuten fielen meine Augen auch schon wieder zu. Als ich das nächste Mal wach wurde erkannte ich neben Mum und Cat auch noch Charly. Ich versuchte sie anzugrinsen, schlief jedoch sofort wieder ein. Erst einige Stunden später, das hatte zumindest Charly gesagt, denn ich hatte überhaupt kein Zeitgefühl mehr, war ich in der Lage zu sprechen. Mum, Charly und Cat saßen bei mir.

„Was ist mit dem Hengst?"

Ja, das war meine erste Frage gewesen und ich musste wissen, dass es ihm gut ging. Kurz darauf erschien Danielle, gefolgt von Luke und Josh. Keiner beantwortete mir meine Frage. Doch ich konnte mich auch nicht wehren. Dieser eine Satz kostete mich so viel Anstrengung, dass es unmöglich war, einen weiteren auszusprechen. Die Erinnerung an den Unfall hatte ich nicht verloren. Doch irgendwie war ich nicht panisch, als ich daran dachte. Klar, mich hatte es ziemlich übel erwischt, doch bevor ich weggetreten war hatte ich den Rappen stehen sehen. Er lebte, und das war mir das Wichtigste.

Es war der erste Tag, an dem es mich nicht unheimlich anstrengte überhaupt wach zu sein. Ich hatte die Hälfte meines Frühstücks gegessen, das aber nur weil Cat mir einen Bissen nach dem anderen in den Rachen gestopft hatte. Sie hatte mich, ihre ältere Cousine, wie ein Kleinkind behandelt, es hatte nur noch gefehlt, dass sie Flugzeuggeräusche imitiert hätte, während sie den vollen Löffel mit dem völlig geschmacksneutralen Haferbrei in Richtung meines Mundes manövrierte. Als ich schließlich noch Besuch von Danielle, Luke und Josh gehabt hatte und meine Familie inklusive Charly ins Hotel fahren wollte, um sich umzuziehen, war ich beinahe erleichtert ein bisschen Zeit für mich allein zu haben. Ich schloss die Augen und war wahrscheinlich eingeschlafen. Das Geräusch der aufgehenden Tür ließ mich aufschrecken. Danielle stand schief grinsend da, und eine Sekunde später wusste ich auch wieso. Leo war hier. Und obwohl es vermutlich ein Fehler war freute ich mich so sehr ihn zu sehen. Ich wusste noch, dass er kurz nach dem Unfall bei mir gewesen war und mich festgehalten hatte. Und jetzt stand er hier und sah richtig beschissen aus. Er hatte tiefe Augenringe, seine Haare standen in alle Richtungen ab und überhaupt wirkte er sehr müde und abgeschlagen.

„Hey Leo!", begrüßte ich ihn. Ich hätte ja meine Hand hoch gehoben, um zu winken, doch mein ganzer Körper fühlte sich wie ein einziger großer blauer Fleck an, sodass ich diese Geste lieber ließ. Meine Begrüßung schien das Eis irgendwie gebrochen zu haben. Mit wenigen Schritten stand er neben mir, sodass ich meinen Kopf anheben musste um in seine blauen Augen sehen zu können.

„Wie geht's dir?", seine Stimme klang noch rauer als sonst. Er hörte sich an, als hätte er seit Tagen nicht mehr geschlafen.

„Ich bin das blühende Leben, sieht man das nicht?", ich schnitt eine Grimasse. Was für ein blöder Witz. Leo schien meinen Witz genauso blöd zu finden, denn er sah mich nur verwirrt an.

„Ganz okay, denke ich.", murmelte ich daher und starrte auf meine Hände, die auf der weißen Bettdecke lagen. Ich ließ es geschehen, als plötzlich seine Hand in meinem Blickfeld auftauchte und sanft nach meiner Hand griff.

„Roxy, was passiert ist... alles, es tut mir so unendlich leid. Ich war ein Idiot!", Leo redete leise und schnell, trotzdem konnte ich ihm folgen. Doch ich wollte es gar nicht hören. Mit diesen Problemen würde ich mich erst wieder auseinandersetzen, wenn es mir wieder besser ginge.

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