Kapitel 32 - Honest discussions

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Nach meinem kleinen Nervenzusammenbruch hatte Luke mich aufgegabelt und ins Haupthaus gebracht. Danielle war vor uns gelaufen und hatte die Haustür geöffnet. Ich erinnerte mich noch, dass Mrs. Hollingworth mich völlig entgeistert angeschaut hatte und dass Richard aus seinem Büro gestürmt war. Er sah schrecklich aus, soviel hatte ich mitbekommen. Ohne ihre Mutter oder ihren Vater zu beachten führte sie Luke an, der mich schließlich auf dem Bett absetzte, in dem ich schon einmal geschlafen hatte. Die Einrichtung des Zimmers hatte sich überhaupt nicht verändert seit ich hier gewohnt hatte. Doch ich starrte nur den Fußboden an.

„Roxy, kann ich dir etwas bringen? Hast du Durst?", Danielle musterte mich mitleidig.

„Wo ist Voyeur?", zischte ich nur, wand meinen Blick aber nicht vom Fußboden ab. Danielle seufzte. Als ich Lukes Hand auf meiner Schulter spürte schlug ich wütend dagegen. Sofort zog er sich zurück.

„Wenn ihr mir nicht sagt wo er ist, werde ich noch heute los gehen und ihn suchen!", ich wusste, dass das schlicht und einfach nicht möglich war, ich konnte ja kaum laufen mit diesem blöden kaputten Bein!

„Ich denke du solltest eine Weile schlafen und später mir Richard darüber reden!", sagte Luke sanft. Ich ignorierte seine Aussage einfach.

„Ich komme später wieder, okay?", Danielle hörte sich an, als würde sie demnächst anfangen zu weinen. Es war mir egal.

Beinahe stündlich hatte Danielle nach mir gesehen und ich hatte sie einfach ignoriert. Ich wollte und konnte nicht sprechen, nicht bevor ich wusste, was hier los war. Es war schon sehr spät als ich Lärm im Flur vor meiner Tür hörte.

„Das wirst du nicht tun, Leo!", Richards dröhnende Stimme hallte durch das große Haus.

„Sie hat ein Recht darauf es zu erfahren!", brüllte eine raue Stimme zurück. Leo war hier. Ich holte tief Luft und starrte die weiße Decke an.

„Sie ist nicht in der Verfassung um es zu erfahren!", irgendetwas ging zu Bruch. Das laute Krachen und das darauf folgende Klirren von Glas drang an meine Ohren. Ich setzte mich schnell auf. Was veranstalteten die beiden da draußen? Eine Sekunde später ging die Tür auf, jemand trat ein und knallte die Tür sofort wieder zu.

„Leo?", mein Hals kratzte, als ich redete. Doch Leo konnte nicht antworten denn eine Sekunde später flog die Holztür schon wieder krachend auf und ich erkannte Richards große Gestalt.

„Mach dass du verschwindest!", brüllte der große Mann und packte seinen Sohn am Kragen. Ich schnappte erschrocken nach Luft.

„Nimm deine Pfoten weg!", schrie Leo als er energisch die Hände seines Vaters weg schlug.

„Verschwinde von meinem Grundstück und lass dich hier nie wieder blicken!", erst jetzt erkannte ich, dass Richard sich nicht anhörte wie sonst. Er klang irgendwie anders...

„Was willst du schon machen, huh? Außer Saufen bekommst du doch gerade nichts auf die Reihe!", noch nie in meinem Leben hatte ich Leo so hasserfüllt gesehen. Ich konnte gar nicht anders als die beiden mit großen Augen anzuglotzen. Als Leo seinen Vater von sich wegschubste verlor dieser beinahe das Gleichgewicht. Um ein Haar wäre er in die schicke Kommode gefallen, er hielt sich jedoch gerade noch so am Türrahmen fest. Und plötzlich war mir klar was los war, Richard war total betrunken!

„Was ist hier los?", erstaunlicherweise klang meine Stimme laut und fest. Wie ein Messer schnitt sie durch den dunklen Raum.

„Richard wollte gerade gehen!", zischte Leo und schob seinen Vater nach draußen. Dieser brüllte irgendetwas Unverständliches, wehrte sich jedoch nicht mehr. Als Leo die Tür schließlich schloss wusste ich nicht, wie ich reagieren sollte.

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