Zuhause

3.2K 106 7
                                    

POV Lukas

Nach wochenlangem Touren und einem Festival nach dem anderen war ich endlich wieder zuhause, in meiner eigenen Wohnung, mit meinem eigenen Bett. Ich stellte meine Tasche ab und ließ mich auf mein Bett fallen und starrte die Decke an. Endlich Ruhe. Keine lauten Fans, kein pöbelnder Basti, kein Pikachu-bessessener Sudden und vor allem kein Timi, der auf allen möglichen Pillen ist und dessen Nähe mich in letzter Zeit sehr nervös und zappelig macht. Timi...je länger ich bei Trailerpark bin, desto mehr denke ich über Timi nach. Zum Teil aus Sorge, da ich mit seinem Drogenkonsum nicht klar komme, zum Teil weil er selber, sein Charakter, sein Aussehen, mich immer mehr fasziniert. Die konstante Nähe von ihm beschafft mir immer verwirrendere Gefühle. So etwas habe ich noch nie gefühlt. Weder bei meiner Ex-Freundin Anna, als bei jeglichen anderen Mädchen, mit denen ich irgendwie romantisch affiliiert war.

Vielleicht sollte ich mich doch mal wieder raus in die Datingwelt trauen. Das letzte mal ist jetzt schon sechs Monate her.

Ich ging ins Bad und schaute mich im Spiegel an. Ich hatte mich während der Tour überhaupt nicht verändert. Gut, die Ringe unter meinen Augen sind dunkler geworden und etwas abgenommen hab ich auch, aber das liegt hauptsächlich an dem furchtbaren Catering, das man als B-Promi bekommt. Ich fuhr mir durch die Haare. Während der Tour hatte ich ständig nach ruhigen Momenten gesucht, um an meinem kommenden Album zu arbeiten. Aber der konstante Alkoholkonsum von meinen Bandmitgliedern war viel zu ablenkend. Einfach mal eine Weile nichts trinken könnte mir ganz gut tun. Oder wirklich mal etwas Zeit alleine verbringen, weg von der Band, weg von Timi (was auch immer da gerade mit mir los ist). Erst mal duschen.

Als ich unter der Dusche stand, dachte ich wieder an Timi. Wieso ging er mir nicht aus dem Kopf? Ich war doch immer schon eher an Frauen interessiert. Vor allem ist er mein Bandkollege. So etwas geht einfach nicht. Schon gar nicht in einer Band wie unserer. Auch wenn wir anti-Homophobie sind, würde es so viele Probleme mit den Fans geben, mit Sudden, mit Basti...

Als ich aus der Dusche kam, sah ich das Nachrichtensignal meines Handys leuchten. Basti, Sudden, und...Timi.

B: Ihr Hundefickers! Party bei mir heute!

S: Yüah!

T: Joah, warum nicht?

Nicht schon wieder...Obwohl: wenn ich geh', dann werde ich Timi wieder sehen.

Also machte ich mich fertig und wartete auf eine angemessene Zeit, um das Haus zu verlassen - nicht zu früh und nicht zu spät.

____________________________________________________________________________________

So,das war's für's erste. Ich hoffe, es war nicht zu langweilig - interessantere Teile kommen noch!

Servus.


Lass liegen bleibenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt