Kapitel 3

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Mein Herz setzt einen Schlag aus und meine Hände zittern leicht. Liams Augen werden immer größer und ich rechne jeden Moment damit, dass er mich in die Arme nimmt. Da sich das Schicksal im Moment aber offensichtlich 'Wenn er sie jetzt umarmt ist ja alles schon vorbei, dann ist es ja gar nicht spannend!!!' denkt, schüttelt er den Kopf. "Ist was Liam?" Seine vier Bandkollegen sehen ihn leicht besorgt an. Erneut schüttelt er den Kopf. "Noch können wir sie feuern, wenn dir etwas an ihr nicht passt! AU!" Larissa hat Harry für diesen Kommentar kräftig in die Schulter geboxt. Ich lächle sie dankend an und Magda klatscht mit ihr ein. Liam hebt den Kopf und starrt mich erneut an. Meine Knie werden weich und ich muss mich wirklich bemühen nicht umzukippen oder "Hey! Ich bin's! Deine beste Freundin Laurel! Erinnerst du dich noch an mich?!?" zu schreien. "Sie erinnert mich an eine sehr alte Freundin von mir." Magda und Larissa grinsen wie blöd und ich muss mich bemühen nicht dumm dreinzuschauen. Moment Mal!!!! Hat er gerade gesagt, dass ich ihn an eine alte Freundin von ihm erinnere?!?! Ok, das heißt er erinnert sich eigentlich noch an mich, aber er erkennt mich nicht! "Könnte sie nicht diese Freundin sein?" Magda und Larissa drücken so unauffällig wie möglich die Daumen und ich versuche krampfhaft Liam nicht allzu auffällig anzustarren. "Nein, so krass kann sie sich nicht verändert haben!" Sagt der mittlerweile immer einen drei-Tage-Bart und einige Tattoos hat!!! Gut, ich war damals fast zwei Köpfe kleiner als er und hatte eine Zahnspange, aber so stark, dass er mich überhaupt nicht wiedererkennt, habe ich mich nun auch nicht verändert. Finde ich zumindest, er sieht das offensichtlich anders. Die Stille wird langsam etwas unangenehm. Magda und Larissa scheinen das zu merken. "Also, wie findet ihr eure zweite Stylistin!" Liam, Niall, Harry und Zayn nicken, was für mich heißt, dass sie mich ok finden. Louis kommt zu mir rüber und geht langsam um mich rum. Plötzlich pikst er mich in die Seite. Ich habe nicht damit gerechnet. "Ahhh!" Louis grinst. "Ja, die ist super!" Ich verpasse ihm einen harmlosen, aber doch festen Schlag gegen die Schulter und er beginnt zu lachen. Nach einem Blick auf die Uhr hole ich schnell meine Sachen. Ich umarme Magda, Larissa und Lou. "War schön euch alle kennenzulernen und danke für den Job! Wann soll ich wiederkommen?" "Am besten morgen, dann erkläre ich dir wie das für dich ab jetzt ablaufen wird!" "YEZAH!" Ich muss grinsen und will gehen. "Eine Frage hätte ich noch!" Langsam drehe ich mich zu Niall um und warte auf seine Frage. "Kannst du Sandwiches machen?" Ungläubig starre ich ihn an während die anderen die Augen überdrehen und Magda wie blöd grinst. "Tut mir leid, aber ich muss dich enttäuschen! Magda wird dir weiterhin deine Sandwiches machen müssen!" Niall seufzt und tut so als wäre er traurig über meine Absage. "Hey, sind meine Sandwiches etwa nicht gut, oder wie?" "Sie sind fantastisch!" Niall zieht Magda zu sich und küsst sie. Awwwwwwww!!!!!!!!! Liam starrt mich wieder an. "Gibt's was, Liam?" "Wo wohnst du?" "Hier in Wolverhampton!" "Komisch das wir uns nie begegnet sind!" Und wie wir uns begegnet sind!!! Wir haben damals nicht mal einen Tag überstanden ohne den anderen zumindest anzurufen!!! Kommt mir vor als wäre das eine Ewigkeit her!!! "Ja, komisch!" Ich drehe mich zu Magda und Larissa. Sie sehen mich teilweise geschockt und teilweise bemitleidend an und obwohl ich sie erst seit ein paar Stunden kenne weiß ich genau was sie sich gerade denken. "OHA!!!" "Also dann, bis morgen, Lou!" Ich gehe aus dem Hotelzimmer und kaum habe ich die Tür hinter mir geschlossen kullern die ersten Tränen meine Wangen hinunter. Schnellen Schrittes verlasse ich das Hotel und mache mich auf den Weg nach Hause.

Endlich schließe ich die Haustüre hinter mir und wische mir die letzte Träne von der Wange. Ich habe den ganzen Heimweg ununterbrochen geweint und innerlich hasse ich mich dafür, dass er mir so zusetzt. "Und Schatz, wie ist es..." Meine Mum kommt um die Ecke und als sie meine roten, geschwollenen Augen sieht verstummt sie. Sofort kommt sie zu mir und nimmt mich in den Arm. Dann drückt sie mich aufs Sofa und geht wieder in die Küche.

Wenig später kommt sie mit einer Tasse Tee und ein paar Keksen zurück. Ich muss lächeln, denn das macht sie immer, wenn ich traurig bin. "Willst du darüber reden?" Ich nicke und erzähle ihr vom heutigen Tag. Als ich fertig bin nimmt sie mich nochmal in den Arm und bleibt neben mir sitzen bis ich den Tee ausgetrunken und die Kekse aufgegessen habe. Dann stehe ich auf und gehe in mein Zimmer. Dort ziehe ich mich bis auf die Unterwäsche aus und ziehe mir einen von Liams alten Pullovern, die ich mir damals 'ausgeborgt' habe, an. Dann lege ich mich ins Bett und versuche mich nicht in den Schlaf zu weinen.

Do you remember me? ~ L.P.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt